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Ich habe die Schnauze voll - Deutschand = Sozial-ungerecht

Chaos3 / 80 Antworten / Flachansicht Nickles

So, mancher kann denken, wenn er unsere Kommentare so ließt, daß wir maßlos übertreiben und sogar ganz extrem Linke Socken sind. Ich bin nicht Links, aber auch nicht Rechts. Doch auch mit den Liberalen komme ich nicht klar. Ich denke, daß ich eher "vernünftig" statt seitenbezogen-ausgerichtet bin.

Mal im Ernst. Wir können die ganze Welt nicht retten. Natürlich tuen uns Leute die irgendwo verhungern sehr leid. Doch das Spenden wird diese Welt nicht retten solange die Ursachen dieses Hungers nicht bekämpft werden statt der Auswirkungen. Das Problem für den Hunger in Afrika sind die Industrieländer. Der Handel mit Grundnahrungsmitteln auf der Börse, Aufkauf der Fischereigebiete vor der Küste Afrikas, Subventionen usw. usw.

Um Armut zu sehen, brauche ich nur vor die Tür zu gehen. Menschen - gebildete Menschen - egal ob deutschstämmig oder hinzugezogen, arbeiten sich kaputt wie Billiglohnsklaven und die Politik tut garnichts um ihnen zu helfen. Ich habe mich in den letzten Tagen sehr intensiv damit befasst und ich glaube nicht, daß es hier in Deutschland nochmal wieder besser wird. Was hier passiert ist ein Verbrechen. Tag für Tag, Stunde für Stunde. Die Menschen, die mitmachen bei diesen Wahnsinn - die Leiharbeiter, die 1€ Jobber - unterstützen durch die Gehormsamkeit das kranke System. Die meisten Manager, Unternehmer, Beamten und Politiker - sie stecken alle unter einer Decke. Diese Menschen gehören eingesperrt. Sie sind schuld am Abbau des Sozialstaates.

Es fing alles mit der Wende an. Früher, als es den Ostblock noch gab, musste sich der Kapitalismus von seiner Zuckerseite zeigen um zu überzeugen, daß man besser wäre als die bösen Kommunisten. Jetzt, wo der Kommunismus nur noch an ganz wenigen Plätzen wie Disneyland und Nordkorea zu bewundern ist, erleben wir den Kapitalismus von seiner schlimmsten Seite.

Die nächsten Fehler der für die Situation verantwortlich sind: die Globalisierung, der Euro, der EU Beitritt, die Agenda 2010.

Die Globalisierung nützt nur und ausschließlich den Großunternehmern. Durch die Globalisierung ist es möglich Druck auf Gewerkschaften und Arbeitnehmer extrem zu erhöhen. Nach dem Motto: "Was? Ihr wollt keine Lohnkürzung um 90%? Gut, dann verlegen wir die Fabrik nach Guangdong in China, mal sehen ob die Chinesen auch anecken". Globalisierung machte die Arbeitnehmer erpressbar und spüllt den Superreichen noch mehr Geld bei noch weniger Ausgaben in die Taschen.

Der Euro ist tatsächlich ein Teuro. Für einen Euro sollte man 2 DM tauschen können, doch inzwischen hat der Euro nur noch einen Wert von 1,60-1,70DM. Als ich noch an den Anfang der 90-ger denke, dann hatte ich für 120DM einen vollen Einkaufswagen (den normalen, nicht den für Kinder!) und das nicht etwa bei ALDI, sondern bei Karstadt eingekauft. Der ja nicht gerade als billig bekannt ist. Heute kriege ich für 50€ gerade mal 1/6 des Einkaufswagens gefüllt. Und das mit Müllfraß von Lidl. Denn auch die Qualität der Essbaren Produkte hat deutlich abgenommen. Zum Beispiel Stichwort: Analogkäse oder Gammelfleisch.

Der EU Beitritt hat uns in Deutschland rein garnichts positives gebracht. Denn unser Land war vorher noch gerechter als jetzt, wir haben nichts dadurch gewonnen. Schlimmer noch - die Gesetze wurden oftmals durch die EU Gesetze zum unseren Nachteil verändert, durch das uneingeschränkte Wohnrecht in der EU ziehen kriminelle Scheibenwischer-/Bettlerbanden aus Romänien durch das Westeuropa und können nicht einmal ausgewiesen werden. Geltendes EU Recht. Hinzu kommt natürlich, daß unsere Steuergelder jetzt nicht mehr in den "Aufbau Ost" fließen, sondern in den "Aufbau Süd-ganz weit-Ost". Und da Deutschland der größte Beitragszahler in der EU ist, finanzieren wir mit unserer nicht selten schlecht bezahlten Arbeit, den Aufbau in (höchst korrupten) Bulgarien.

Als ob das alles nicht schlimm genug wäre, kam dann noch der Gas-Gerd und Klement und haben Deutschland noch weiter in den Ruin gestürzt. Dank der Schröder Regierung sind früher gut bezahlte Jobs (z.B. Systemelektroniker, Systemadministrator etc. etc. ) in den Leiharbeitersektor abgewandert, diese Spezialisten arbeiten für einen Dumpinglohn. Es kommt durchaus vor, daß ein Systemelektroniker 930€ Netto verdient - sowas würde ich noch nicht einmal einer ungelernten Putzfrau aufbürden. Natürlich will der Herr Klement das so nicht gewollt haben. Doch als ein top Manager bei ADECCO (den größten Sklavenhändlerbetrieb Europas) ist sein Wort nichts wert oder?

Also ich weiß nicht wie ihr das sieht, aber ich habe wirklich Schnauze voll von diesen Deutschland. Wenn ich mir anschaue wie die Franzosen gegen Ungerechtigkeiten kämpfen und wie das hier geschieht, dann werde ich sauer. Da möchte man den Volk mal sagen: "Bewegt Eure faulen Ärsche, fackelt ein paar Autos und vielleicht auch was größeres ab, jagd die korrupten Politiker und Beamten ins Gefängnis, enteignet die Bangster".

Doch nichts geschieht - ist das also nur ein Traum? Kann sich keiner hier mehr wehren? Ist das Volk dermaßen verblödet und desilusioniert, daß man nur im Stillen klagt und bloß nicht gegen diese Ungerechtigkeiten kämpft? Oder sehen wir - oder wollen wir es nicht sehen - etwa nicht, wie es unseren Mitmenschen geht?

Noch was zum schauen: http://www.youtube.com/watch?v=NTDMirI4oDk

Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=NTDMirI4oDk
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nemesis² Chaos3 „Das ist noch kein Grund um die Minderheit weiterhin mit Gold zu überschütten....“
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Ich habe den Thread mal gelesen und muss Dampf ablassen. (aus diversen Gründen verzichte ich im allg. bzw. immer allerdings auf Webvideos)


So geht das nicht, weil mit Geschick, die die noch Arbeit haben gegen die die aus rein arithmetischen Gründen keine bekommen können, gegeneinander ausgespielt werden.

Stimmt, es ist höchste Zeit, sich seiner eigenen Schuld bewusst zu werden. Wer sich permanent an sämtlichen Stellen per Bewerbung nach dem Schrotschussprinzip anbiedert, erzeugt den Eindruck von unersättlichem Überschuss an billigen, willigen Arbeitskräften.

Selbst wenn es mal klappt, kommt ein paar Monate später natürlich das rhetorisch korrekt, aber im Kern ganz einfach: "... und Tschüss, du kannst dich verpissen!"

Außerdem ist das nur Zeit- und Geldverschwendung (Papier, Fotos, ...) und die Personalchefs sind auch die ganze Zeit nur mit dem Aussortieren/Wegwerfen beschäftigt.
Kurzum: es bringt eigentlich beiden Seiten nur Ärger/Mehrarbeit! Wozu dann dieser ganze Blödsinn???

Auf der einen Seite werden lückenlose Lebensläufe und qualifizierte Fachkräfte gefordert und auf der anderen wird gefeuert, was das Zeug hält und nach Qualifizierung braucht man gar nicht erst zu fragen.


Leiharbeit wird zwar sehr oft mit Sklaverei gleichgesetzt, dennoch ist das doch eigentlich nicht korrekt.
Unter Sklaverei versteht man doch die unentgeltliche Tätigkeit eines Menschen für einen (oder mehrere) andere.

Beim Leiharbeiter handelt es sich aber eigentlich um einen Mietgegenstand/Mietsache - nichts anderes als ein Werkzeug etc.. Wenn er dann nicht mehr benötigt wird oder defekt ist, stellt er nur noch ein überflüssiges Stück Müll, dass entsorgt werden muss.

Ja, auch ich habe Stammarbeitern mal die Arbeit weggenommen und Lohndumping gefördert und wurde als Dank dann natürlich entsorgt. Nun geht meine Einstellung eher in Richtung:

"Lieber tot, als Leiharbeiter!"

Letzteres würde sich gar positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken: das Überangebot würde sinken und damit der "Wert der Arbeitskräfte" wieder etwas steigen. Wenn man "nicht allein ginge", würde das noch wesentlich mehr bewirken: es schafft neue Arbeitsplätze!

[vorher hatte das Material öfters nicht für die Zeit gereicht bzw. ich hatte auch aus Langeweile gearbeitet ...
... aber man muss es nun mal einsehen wenn es keine sinnvolle Verwendung für einen selbst gibt und man sowieso nur überflüssig/nicht erwünscht ist]


Da ich nun schon länger zur "Stillen Reserve" gehöre und sowieso mit ein paar "Fehlern" behaftet bin (Fehler = alles, was vom Standard-Normalo abweicht, kleine Anpassungen erfordert und dessen Fähigkeiten erst in der Zukunft von Nutzen sein können), brauche ich mir auch gar keine falsche Hoffnung auf eine Zukunft oder einen Arbeitsplatz machen.



Wenigstens habe ich schon meinen Teil dazu beigetragen, das virtuelle/reale Überangebot an Arbeitskräften zu mildern.
Generalstreik/Bewerbungsboykott ist z. B. eine friedliche Maßnahme um etwas zu verändern.

Momentan nehme ich jedenfalls niemandem die Arbeit weg!

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