Vergangene Woche fiel das Urteil im spektakulären Pirate Bay Prozess: ein Jahr Knast für die Betreiber und eine Schadensersatzzahlung in Höhe von 2,7 Millionen Euro an die Medienindustrie (siehe Knast für Betreiber von Pirate Bay. Bereits nach der Urteilsverkündung haben die Piraten angekündigt Berufung einzulegen.
Das ist jetzt passiert. Die Betreiber der Torrent-Link-Seite sind nach wie vor davon überzeugt, dass ihr Link-Portal legal ist. Auch bezüglich der Schadenersatzforderung schalten sie auf stur, wollen keinen Cent blechen. In ihrem Blog haben sie aktuell unter anderem darum gebeten, von Spendenaktionen ausdrücklich abzusehen.
Stattdessen bitten sie um anderweitige Unterstützung beziehungsweise Promotion. Sie fordern, dass noch mehr Torrent-Tracker-Seiten entstehen und noch intensiver getauscht wird. Fans sollen sich ein Pirate Bay T-Shirt kaufen um ihre Sympathie zu bekunden und bei der kommenden EU-Parlamentswahl natürlich ihre Stimme für die Piratenpartei abgeben.
Der Betrieb der Pirate Bay Webseite soll unverändert fortgesetzt werden. Die Verurteilten gehen davon aus, dass ein paar Jahre ins Land gehen werden, bis ein Gericht in der nächsten Instanz sein Urteil fällt.
Michael Nickles meint: Die Piraten fahren den knallharten "Ihr könnt uns mal"-Kurs. Mal gucken ob das gut geht. Inzwischen vermehren sich immerhin kritische Stimmen, die bezweifeln, dass das Vorgehen gehen die Piraten-Seite der Medienindustrie etwas bringen wird.
Forbes.com hat inzwischen einen potentiellen Pirate Bay Nachfolger ausgemacht: Google. Es ist davon auszugehen, dass Internet-Suchmaschinen im Fall einer Schließung von Torrent-Portalen deren Platz einnehmen werden beziehungsweise das bereits aktuell der Fall ist.
Mit der "Google Custom Search" kann sich jeder der mag, den Google-Motor für eigene Suchzwecke konfigurieren. Damit wird Google dann beispielsweise zur idealen Torrent-Suchmaschine, wie unter anderem hier zu sehen: Torrent-Suchmaschine mit Google.