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News: Partner weigern sich

Telekom fordert totale Datenlöschung

Redaktion / 8 Antworten / Flachansicht Nickles

Aufgrund des einzigartigen Datenskandals der Telekom, hat deren neuer Datensicherheits-Chef Manfred Balz jetzt reagiert. Alle Telekom-Partner wurden aufgefordert, sämtliche Kundendatenbestände, die sich auf lokalen Datenträgern befinden, unverzüglich zu löschen.

Über 1.100 Vertriebspartner konnten ehemals auch problemlos über das Kundenservice-Netz selbst auf sensible Daten zugreifen. Als Frist für die totale lokale Datenzerstörung hat Manfred Balz den 19. Dezember 2008 festgelegt. Leider wollen die Partner der Telekom bei der Sache nicht geschlossen mitmachen.

Laut Bericht der Wirtschaftswoche, hat sich nur jeder vierte Telekompartner zum Löschen der Daten bereiterklärt. Die Begründung der Verweigerer: sie haben sich die Daten mühevoll zusammengestellt und brauchen sie um ihren Kundenbestand weiterhin pflegen zu können.

Die Vertriebspartner bewerben ihre Kunden selbst, bei Zerstörung ihres lokalen Datenbestand drohen entsprechend Provisionsverluste.

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Markus Klümper WVB-38 „. ------- Provisionsverluste --------- das ist für mich das Wort das Anstosses...“
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Die Sache ist etwas anders. Bisher waren die Datenbestände der T-Com und T-Mobile offen wie ein Scheunentor, und nun dürfen T-Partner nichtmal mehr ohne weiteres Daten sammeln von Kunden, die sie selber vermittelt haben. Betroffen sind also Fachhändler, die z.b. nur existieren können, wenn sie dem Kunden auch Vertragsverlängerungen o.ä. "verkaufen" können.
Ich möchte aber nicht ohne weiteres Partei ergreifen, denn ganz falsch ist die rigorose Vorgehensweise nicht. Allerdings möchte ich mal anmerken das z.b. im Versicherungswesen mit ganz erheblich sensibleren Daten gearbeitet wird und es hier völlig normal ist, daß ein Versicherungsagent auf die wesentlichen Bestandsdaten seiner Kunden zurückgreifen kann.
Ich kann nicht einschätzen, wie die Rechtslage aussieht, aber die Versicherungen dürften da wissen was sie tun und beweisen anderen Branchen das es schon praxisgerechte Arten und Weisen gibt. Und mir als Kunden ist meine Krankenakte bei der Versicherung wesentlich wichtiger als die Info, ob ich ne Flatrate oder ein SMS40-Paket in meinem Handyvertrag habe.
Schlußendlich möchte ich noch zwei Dinge abklären: Große unseriöse Callcenter hinterlassen oft verbrannte Erde, und die Netzanbieter schreiten allenfalls viel zu Spät ein. Und zum anderen: Warum soll ein kleiner ehrlicher Fachhändler bluten, weil intern im Konzern jemand Daten in großem Stil geklaut hat?

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