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News: H.264, AAC, MKV

DivX-Codec in Version 7 erscheinen

Redaktion / 1 Antworten / Flachansicht Nickles

Der DivX-Codec brachte Ende der 90er Jahre den Durchbruch für Videocodierung. Damit konnte Jedermann eine DVD auf den Umfang einer CD schrumpfen oder direkt mit der TV-Karte im komprimierten MPEG4-Format aufzeichnen. Dabei war die erste DivX-Version lediglich geklaut, ein Hack des damaligen Microsoft WMV-Standards.

Microsoft hatte damals bei seinem WMV-Format nur das Wiedergeben (Decodieren) aktiviert, das Aufnehmen (Encoden) allerdings deaktiviert. Exakt diesen Deaktivierungs-Schalter, hebelte die DivX-Crew damals aus. Es war klar, dass Microsoft sich diesen Hack nicht lange gefallen lassen würde. Bis heute ist es ein Geheimnis, warum Microsoft die DivX-Leute nicht juristisch "zerbröselt" hat.

Die trieben es klugerweise allerdings nicht zu weit und hackten nicht weiter Microsoft-Codecs sondern programmierten eine neue DivX-Version die komplett auf eigenem Code basierte. Die wurde erstmal kostenlos verteilt. Aufgrund der schnellen hohen Verbreitung, gelang den DivX-Machern ein Coup um Kohle zu machen: sie lizenzierten die "Divx-Tauglichkeit" an die Hersteller von Standalone-DVD-Playern.

Heute spielt jeder billige DVD-Player mit "MPEG4" das DivX-Format (beziehungsweise vergleichbare MPEG4-Formate wie DivX) ab. Jetzt hat der DivX-Codec den großen Sprung zur Version 7 gemacht. Die neue Version unterstützt jetzt das moderne H.264 Format - ein verbessertes MPEG4, das vor allem bei hochauflösenden Videos (unter anderem bei Bluray) verwendet wird.

Und: auch bei Videos in Standardauflösung (bis 720 x 576 Bildpunkte bei PAL), bringt H.264 mehr Leistung: geringerer Speicherbedarf trotz höherer Bildqualität. Beim Audioformat schwenkt DivX ab der Version 7 auf AAC um, als Container-Format wird MKV (Matroska) genutzt.

Der DivX-Codec 7 ist zum Abspielen kostenlos, die Version, die auch Encodieren kann, kostet 20 Dollar. Alle Infos dazu hier: divx.com

Michael Nickles meint: Nein Danke. DivX war damals einen Meilenstein, inzwischen haben seine Macher sich allerdings längst das Grab geschaufelt, beziehungsweise liegen schon fast drinnen.

Die Masse der "Videos aus dem Internet" wird seit Jahren mit dem kostenlosen MPEG4-Codec Xvid codiert, der erstklassige Qualität liefert. Und auch für das moderne H.264-MPEG4-Format gibt es inzwischen die hervorragende kostenlose Codec-Lösung X.264. Es ist also absurd geworden, für so einen Codec heute noch Kohle zu verlangen.

Aufgrund des Schwunds der Beleibtheit von DivX ist es auch sehr fraglich, ob die Hersteller von DVD-Playern Lizenzgebühren für die Nutzung eines "DivX 7-Logos" blechen werden.