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Hypervisor gesucht, der auf Intel DQ45EK läuft...

TobiasH / 10 Antworten / Flachansicht Nickles

Hi

Ich hab mir einen kleinen Mini-Server gebastelt, der für mich viele Funktionen übernehmen soll. Daher möchte ich nach Möglichkeit folgende drei Systeme installieren:
- OpenFiler 2.3 (auf Linux basierendes Freewar-NAS-System), dass ein RAID 6 per LAN zur Verfügung stellen soll
- Windows 2008 Enterprise Edition (Hab ich über "MSDN AA" bezogen - ich bin mir nicht sicher, ob meine Lizenz nicht sogar für die Datacenter-Version geeignet ist), dies soll alles mögliche an Serverfunktionen übernehmen und ist mehr Spielerei. Auf jeden Fall soll es zum Testen und Sammeln von Erfahrungen im Serverbereich genutzt werden.
- Windows XP Pro ODER Windows Vista Bussiness (könnte ich beide ebenfalls kostenlos via MSDN AA beziehen) Dieses System sollte performant laufen, so dass es nahezu "wie in echt" läuft. Darüber wollte ich eigentlich Sachen wie Videoschnitt oder gelegentlich mal alte Spiele laufen lassen - quasi als eine Art Rechnerersatz. Und da die beiden Server (Openfiler und Windows 2008) ja lange nicht dauerhaft unter Last laufen, müsste hierfür auch genügend Performance übrig bleiben.

So weit das Wunschdenken...

Nun kurz zu meiner Hardware:
Mainboard: Intel DQ45EK (Q45 Chipsatz, Intel ICH10R)
Prozessor: Intel Core2Duo E8400 2x3Ghz 1333Mhz FSB
RAM: 2x2GB Transcend JetRAM DDR2-800
Erweiterungskarte: NoName mit JMB363-Chip für 2 weitere SATA-II-Ports (Port Multiplier fähig), 1xPATA-Port
Das ganze ist Intel VT-d kompatibel und was es sonst noch so an Hardware-Virtualisierungs-Erweiterungen gibt.

Nach meinen Recherchen ist mein Wunschdenken theoretisch möglich, wenn ich ein sogenanntes Hypervisor System einsetze. Perfekt würde das ganze übrigens noch, wenn sich das System auch redundant als RAID 1 auf 2 Platten einsetzen lassen könnte.

Also bin ich angefangen mit "VMware ESXi 3 Server" bzw. "VMware ESX Server 3i" (wie es auch genannt wird). Dies findet jedoch die Intel ICH10R nicht und verweigert die Installation. Nach einer Modifikation von mir konnte ich es überreden, die ICH9-Treiber zu benutzen. Es findet aber keine Netzwerkkarte (ist der Onboard Chip "Intel 82567LM-3"), kann kein Software-RAID fürs System und den JMB363 findet es auch nicht.

Also bin ich weiter und hab "Citrix XenServer Express 5.0.0" ausprobiert. Dies stoppt die Installation und meckert "No Network Interface Found". Kommt also ebenfalls mit dem Intel 82567LM-3 nicht klar. Scheint aber sonst recht gut auf meine Wünsche zu passen...

Dann bin ich auf "OracleVM Server 2.1.2" gestoßen. Das war ein letzter Versuch, aber erstmal goldrichtig. Denn es fand auf Anhieb die ICH10R, den LAN-Controller und sogar den JMB363! Selbst Software-RAID ist möglich fürs Hypervisor-System und für die Gastsysteme! Aber: Zur Verwaltung benötigt man zwingend einen PC, auf dem "Oracle Enterprise Linux" mit "OracleVM Manager" installiert sind, außerdem werden 2GB RAM benötigt. Ich hab außer meinem Server aktuell nur ein Laptop zur Verfügung, bei dem ich mit einem Multiboot aus Windows XP und openSUSE Linux und 1GB RAM dienen kann. Hab probiert via VMware Server (ich glaube das ist GSX Server) das Linux auf dem Laptop zum Laufen zu bekommen, aber OracleVM Manager bricht die Installation immer ab wegen zu wenig RAM/Swap. Außerdem brauchts elendig viel Platz und ist quälend langsam so... Und OracleVM Server scheint auch auf nem recht alten Linux-Kernel und einer recht alten Linux-Version zu basieren, was die Gastsysteme recht langsam machen dürfte.

Dann hab ich noch "Microsoft Hyper-V" als standalone ausprobiert - um dann festzustellen, dass man Vista zur Verwaltung braucht. Konnte es also auch wieder deinstallieren.

Nun hab ich aktuell einfach Windows 2008 als Grundsystem installiert und via Hyper-V versucht, Openfiler zu installieren. Aber leider findet OpenFiler den virtuellen SCSI-Controller nicht und via IDE bekomme ich nicht genug HDDs an Openfiler angebunden. Und die SCSI-Treiber sind nur für Windows verfügbar. Außerdem wird es glaube ich kritisch, wenn ich wirklich versuche, noch ein performantes (auch grafisch) Windows XP/Vista zu installieren, oder? Und dass RAM nicht überlappend vergeben werden kann, ist auch doof...

Hat noch jemand eine Idee für einen guten Hypervisor, der mir noch nicht über den Weg gelaufen ist? Oder eine Idee, wie ich eines der oben genannten Hypervisor-Systeme doch zu laufen bekomme?

Gruß Tobias

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KarstenW TobiasH „Hi Citrix XenServer Express und OracleVM Server basieren beide auf Xen. Citrix...“
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Das sind alles Distributionen. Die Maintainer laden sich den Programmcode der jeweiligen Linuxprogramme aus dem Internet herunter und übersetzen ihn, weil die meisten Anwender mit einem Compiler wie den gcc keine Erfahrungen haben (und weil so die Installation schneller geht).

http://de.wikipedia.org/wiki/Xen

Das originale XEN gibt es hier:

http://www.xen.org/

Wenn du keine Enterprise Version nutzen willst, dann wirst du ein paar Sachen eventuell manuell konfigurieren müssen.

Ich selbst habe keine Erfahrung mit XEN und deshalb würde ich vorschlagen, das du diesen Artikel mal durchliest:

http://www.heise.de/ct/08/19/222/

Du kannst ja mal testweise den Debian Server von der CT Zeitschrift nutzen.
So wie ich es verstanden habe ist der originale XEN Programmcode für einen veralteten 2.6.18er Linuxkernel programmiert worden. Die Maintainer der jeweiligen Distributionen schaffen den Arbeitsaufwand nicht, diesen XEN Programmcode an die aktuellen 2.6.26 oder 2.6.28 Linuxkernel anzupassen. Bei den Distributionen sind meist nur ehrenamtliche (nebenberufliche) Programmierer tätig.

Vielleicht ist der KVM im Linuxkernel die bessere Lösung.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kernel-based_Virtual_Machine




Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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