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News: Abschaltung in Zeitlupe

Premiere foltert Schwarzgucker

Redaktion / 7 Antworten / Flachansicht Nickles

Bereits seit Monaten kündigte Premiere an, sein Verschlüsselungssystem umzustellen um Schwarzgucker endlich in die Röhre gucken zu lassen. Als vor rund zwei Jahren bekannt wurde, dass sich Premiere mit leicht zu modifizierenden "40-Euro-Sat-Receivern" knacken lässt, ist Premiere-Schwarzgucken zum Volksport geworden.

Mitte Oktober nannte Premiere als endgültigen "Abschalt-Termin" den 30. Oktober 2008 (siehe Premiere dreht Hahn endgültig zu). An diesem Stichtag sollte die Umstellung auf das neue NDS-Verschlüsselungssystem endgültig abgeschlossen sein. Die dazu nötigen neuen Smartcards verteilt Premiere bereits seit einiger Zeit an seine Abonnenten. Umschaltungen des Verschlüsselungssystems beinhalten immer das Risiko, dass auch zahlende Abonnenten Ärger kriegen, weil es nicht klappt.

Aus diesem Grund hat Premiere am 20. Oktober erstmal nur seine Premiere Star Sender umgestellt. Und das hat anscheinend geklappt. Aus den einschlägigen Internet-Hackerforen geht hervor, dass Premiere Star seit dem tatsächlich weg ist. Die finale Total-Umschaltung hat Premiere am 30. Oktober allerdings nicht vollzogen. An diesem Tag wurden lediglich die Porno-Sender umgeschaltet.

Alle anderen Programm-Pakete und die Premiere Direkt Kanäle sind unverändert offen, werden mit der alten Verschlüsselung ausgestrahlt. In den Hacker-Diskussionsforen geht es diesbezüglich kreuz und quer. Manche empfangen bereits seit einigen Tagen "nichts" mehr, bei anderen funzt es stresslos. Anscheinend hängt das vom jeweiligen modifizierten Receiver und dessen Firmware ab, die draufgespielt ist.

Alle Schwarzgucker müssen aktuell also noch weiterhin die Folter auf sich nehmen, auf einem Schleudersitz zu hocken. Fraglich bleibt auf jeden Fall, ob Premiere durch die Umstellung des Verschlüsselungssystems neue Abonnenten gewinnen wird.

Immerhin: nachdem die Premiere-Aktie am 28. Oktober ihren Tiefststand von 1,54 Euro erreicht hat, ist sie inzwischen wieder auf 1,83 Euro geklettert. Wer riskant spekuliert hat, konnte sich also ein paar Scheine verdienen.

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