Im August kriegten viele Iphone-Besitzer Schaum vor dem Mund, als die Schlagzeile kursierte, dass das Handy über einen "Kill-Switch" verfügt. Gemeint ist damit ein Mechanismus den Apple jederzeit "ferngesteuert" auslösen, um unerwünschte Software auf Iphones zu deaktivieren - egal ob deren Besitzer das wollen oder nicht.
Apple machte zunächst keine Aussagen zur Sache, musste dann aber einräumen, dass dieser "Kill-Switch" tatsächlich existiert. Steve Jobs probierte es mit der Ausrede, dieser "Kill-Switch" sei nur eine Vorsichtsmaßnahme um beispielsweise schädliche Software auf Iphones deaktivieren zu können, sollte dies einmal wirklich nötig sein.
Jetzt setzt sich die Sauerei leider anscheinend auch bei den kommenden Handys mit Googles Android-Betriebssystem fort. Google weist in den Android-Richtlinien ausdrücklich darauf hin sich das Recht einzuräumen, Anwendungen und Tools von einem Android-Handy "ferngesteuert" zu entfernen, wenn diese nicht sauber sind. "Nicht sauber" heißt beispielsweise, dass ein Tool-Entwickler sich nicht an die Entwicklungs-Richtlinien gehalten hat.
Auch Googles Kill-Switch bringt ein leicht erklärbares Problem. Programmierer sollen wie beim Iphone kostenpflichtige Anwendungen für das Handy anbieten können. Stellt sich nach Massenverkauf einer Handy-Software raus, dass sie "nicht sauber" ist, dann kann Google beziehungsweise Apple sie abschalten - auch wenn sie eigentlich funktioniert.
Blöd für Käufer eines solchen Tools ist selbsterklärend, dass sie dafür geblecht haben und es dann nicht mehr nutzen können. Google hat dazu erklärt, man wolle dafür sorgen, dass Käufer eines Tools das deaktiviert werden muss, ihre Kohle zurückkriegen. Zumindest will Google sich in diesem Fall ausgiebig drum bemühen, die Kohle wieder beizuschaffen.
Blöd, wenn der Entwicklers eines "nicht sauberen" Tools dann schon abkassiert hat und über alle Berge ist.
Quelle: Computerworld