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News: Ein Kasten Bier futsch

Urheberrechtsabgabe auf PCs ist gekippt

Redaktion / 17 Antworten / Flachansicht Nickles

Wo immer einer ein Kopiergerät aufstellt oder verkauft, muss er dafür einen Teil Kohle an die VG-Wort abdrücken. Entsprechend versucht die Verwertungsgesellschaft zu kassieren wo es nur geht.

Das heißt: so viele Geräte wie möglich, müssen als "Kopiermaschinen" eingestuft werden. Typische Kopiergeräte sind beispielsweise und Scanner - für die müssen die Hersteller pro verkauftem Gerät Kohle abdrücken, die letztlich natürlich der Käufer des Geräts blechen muss.

Generell ist diese Vorgehensweise begründet und erklärbar. Die VG-Wort schüttet die Einnahmen an ihre Mitglieder aus. Das sind typischerweise Journalisten. Wenn irgendwo "kopiert" wird, dann ist davon auszugehen, dass dabei auch urheberrechtliche Dinge für private Zwecke dupliziert werden und deren Urheber dabei leer ausgehen.

Bereits 2005 forderte die VG-Wort, dass auch PC-Hersteller pro verkauften PC 30 Euro abdrücken müssen, weil auch PCs als "Kopiergeräte" zu betrachten sind. Das Oberlandesgericht München stimmte dem zu, legte die Gebühr allerdings auf 12 Euro fest.

Die VG-Wort strebte an, die Gebühren von den PC-Herstellern rückwirkend bis 2001 einzutreiben, ist jetzt allerdings gescheitert. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat entschieden, dass die Forderung nicht gerechtfertigt ist, weil ein PC alleine keine Kopiermaschine ist. Auch beim Versuch Geld von den Druckerherstellen einzutreiben ist die VG-Wort gescheitet. Der Bundesgerichtshof begründete das Ende 2007 damit, dass mit einem Drucker alleine nichts duplizieren kann.

Mit der neuen Gerichtsentscheidung gehen der VG-Wort Einnahmen in Höhe von geschätzt mehreren 100 Millionen Euro flöten.

Michael Nickles meint: Sicher ein faires Urteil. Ich schäme mich dafür zuzugeben, dass es mich ärgert. Als Journalist bin ich natürlich Mitglied der VG-Wort und wenn die weniger einnehmen, dann schütten sie logischerweise auch weniger aus. Das Urteil des Bundesgerichtshofs kostet mich bestimmt mindestens einen Kasten Bier pro Jahr.

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Olaf19 Redaktion „Urheberrechtsabgabe auf PCs ist gekippt“
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Mike, solche Urteile sind doch kein Wunschkonzert. Es kann einfach nicht sein, dass die Urteile selber und auch wie man sie aufnimmt, davon abhängen, ob man selbst zu den Profiteuren gehört oder nicht. Ein bisschen mehr Objektivität wäre nicht schlecht.

Ich bin wahrlich der Letzte, der den Kreativen eine faire Entlohnung ihrer Arbeit, vor allem ihres geistigen Eigentums nicht gönnt. Was die VG Wort sich da vorgestellt hat, halte ich aber für ziemlich praxisfernen Unfug.

Wie hätte die Abgabe denn rein technisch funktionieren sollen? "12 Euro pro verkauftem PC" - das heißt, wenn ich mir den PC aus Einzelkomponenten selber baue, dann habe ich Glück gehabt und zahle gar nichts?

Und als Mac-User habe ich Pech gehabt, denn den kann ich ja nur als Ganzes kaufen? Dumm nur, dass die Hauptzielgruppe von Apple-Computern genau die Kreativen sind, um deren Tantiemen sich die Diskussionen ranken. Ein Mac ist so ziemlich das letzte, was man sich als Kopiermaschine hinstellt.

Wenn überhaupt, hätte man die Diskussion auf das Thema Festplatten verengen sollen; CD-Brenner sind ja schon mit einer Abgabe belegt. Dann wäre es auch egal gewesen, ob man einen Komplett-PC oder Einzelkomponenten erwirbt.

CU
Olaf

"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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*schenkelklopf* Olaf19