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Wie wird eine .exe-Datei von Virenscannern gescannt?

UselessUser / 3 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo Leute,

hat jemand Infos oder einen Link zu den Techniken, mit denen Virenscanner Dateien auf verdächtige Signaturen überprüfen? Geht es nur um Dateigröße/-typ oder werden bspw. ausführbare Dateien mit ihrem Binärcode in den Speicher geladen oder gar disassembliert?

Meine Frage hat folgenden Hintergrund:
Ich bin auf einen Keygen der Shareware WinRAR gestoßen, der von zwei Freeware-Antiviren-Programmen sofort als Trojaner identifiziert wurde und alle Aktionen mit dieser ausführbaren Datei wurden unterbunden. Dagegen haben die kommerziellen Scanner von AVK 2008 (GData) und NOD32 (Eset) gar keinen Mucks von sich gegeben. Und ich halte einiges von der Scanengine von AVK!

Daraufhin habe ich mir die Keygen.exe auf meinem Testrechner näher angeguckt. Fazit nach einer mühevollen Kleinarbeit: Sämtliche Registrierungsschlüssel und Programme, welche bei der Installation des Cracks verändert wurden, werden auch vom ungecrackten WinRAR benutzt und gelesen. WinRAR.exe wird mehrmals modifiziert, allerdings liest dieses Programm beim Starten auch im unmodifizierten Zustand in seinen eigenen Offsetbereichen. Es benutzt zur Lizenzierung Schutz- und Verschlüsselungsmechanismen, welche umgangen werden müssen.

Später konnte ich kein verdächtiges Verhalten der veränderten Datei WinRAR.exe feststellen. Das ist natürlich keine 100%-ige Sicherheit, das Programm ist immerhin an mehreren Stellen verändert worden. Und ein Verdachtsmoment bleibt auf jeden Fall: bei der Installation des Cracks schnüffelte der Keygen in einer DLL eines installierten Bluetooth-Stacks herum, der nun gar nichts mit WinRAR zu tun hat.
Ich habe dafür höchstens die Erklärung, dass es sich um einen Schlüsselgenerator/Crack handelt, der einmal einen Trojaner integrierte, dem der "Zahn gezogen wurde".

So entstand bei mir die Frage, wie eine solche .exe-Datei von einem Virenscanner geprüft wird. Wenn der Programmcode überprüft werden soll, muss die Datei doch disassembliert oder dekompiliert werden?

Thx,

UselessUser

Rückmeldungen über Hilfestellungen sind sehr erwünscht:1. investiere ich Zeit, um dir zu antworten und2. möchte ich auch etwas dazulernen.
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maestro0812 UselessUser „Hallo maestro812, danke für deine Antwort! Zur Scanengine von AVK: Na gut, ich...“
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Zumindest erzielt dieser Scanner beste Werte,
Ein Scanner kann immer nur das finden, was er kennt. Das wichtigste ist also, daß der Hersteller schnell aktuelle Virensignaturen zur Verfügung stellt.
Und diese auch eingespielt werden.

Werden die "Nullen und Einsen" von der Festplatte direkt gelesen?
Ja, so kann man das sagen.

es gibt doch öffentlich einsehbare Listen aller bislang entdeckter Trojaner.
Wenn ein Virus endeckt wird, muss es analysiert werden, ein charakteristisches "Bitmuster" gefunden werden und diese dem Scanner mitgeiteilt werden. Das Problem ist, eine Balance zu finden zwischen möglichst breiter Erkennung aller Schädlinge, der Vermeidung von Fehlalarmen und einer akzeptablen Scangeschwindigkeit.

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