Bundesjustizministerin Brigitte Zypries verteidigt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung das Recht der informationellen Selbstbestimmung, auf einmal. Konkret bemängelt sie die Speicherung von Flugpassagierdaten (Passenger Name Records, PNR) bzw. deren Weitergabe an bürgerrechtsfreie Staaten wie die USA.
Das Thema PNR ist ein besonders verzwicktes, das Datenschützer eigentlich aufhorchen lassen sollte. Das System wurde in den 60ern auf IBM-Mainframes hochgezogen ohne irgend einen Bezug zum Datenschutz, den gab es damals nicht. Es wurde und wird alles gespeichert, was jemand irgendwann einmal dort eingetippt hat. Der Clou dabei: Es kann nichts gelöscht werden. Das System erlaubt das nicht! Allerdings kann man selbst auch seine Meinung da reinschreiben, falls man Zugang hat.
Nach einem Vortrag auf dem 24C3 (en-data_retention.mkv) von Erik Josefsson von der EFF soll das System "so groß wie das Internet" und mindestens so unübersichtlich sein.
Die Fluggastdaten sollen 13 Jahre gespeichert werden, jeder mit Zugang (zum Beispiel Reisebüros) kann alles dort eintippen. Die Rede ist von wer was wann und wo gebucht hat, etc. Die Daten sollen in der EU und den USA zugänglich gemacht werden bzw. sind es schon.
Quelle: heise