Das Urheberrecht dient nicht dem Schutz der Urheber, die sehen keinen Pfennig, sondern es fördert den Missbrauch durch diejenigen, die geschickt und skupellos genug sind. Telepolis bringt das sehr treffend auf den Punkt.
Der Missbrauch sog. "geistiger Eigentumsrechte" steigt weltweit massiv an. Längst nutzen windige Geschäftemacher aller Coleur die staatlichen Fehlentscheidungen gnadenlos aus.
Telepolis nennt den Wahlkampfslogan "Change Rocks" des Demokratischen Präsidentschaftsbewerbers Barack Obama. Dieser Slogan wird von einem Händler torpediert, der Ringe mit austauschbaren Steinen anbietet. Nicht, dass die beiden Fälle irgend einen gemeinsamen Bezugspunkt hätten, nein, nur auf Schadenersatz kommt es an. Kein Missbrauch?
Die Münchner Verkehrsgesellschaft will automatisch erstellte Bilder von Überwachungskameras schützen lassen. Von Schöpfungshöhe keine Spur. Falls das nicht funktioniert, könnte ja das Design des Bahnhofs den Urheberrechtsanspruch begründen. Es wird gebogen und gelogen, wo immer es geht.
Das Ende ist so nüchtern wie wahr:
"Wer die Durchsetzung ausgesprochen unscharfer Ansprüche nicht mit dem Zivil-, sondern mit dem Strafrecht regeln will und Allerweltshandlungen wie das Surfen im Web mit urheber- oder sexualstrafrechtlichen Fußangeln versieht, die keinen bewussten Rechtsbruch mehr voraussetzen und praktisch nur noch zu vermeiden sind, wenn man ganz auf das Internet verzichtet, der nimmt in Kauf, dass der Rechtsstaat seine Legitimität verliert und die Grenzen zwischen Verbotenem und Erlaubten auch bei der Gewalt nicht mehr anerkannt werden."
Quelle: telepolis