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Erster Erfahrungsbericht: Leopard auf dem MacBook

Strohwittwer / 4 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo, Mac-Freunde,

nach knapp einer Woche 'Leopard' auf meinem MacBook (Intel Core Duo, 2,16 GHz, 2 GB RAM, 120 GB HDD) kann ich folgendes berichten:

Die Installation lief reibungslos, inklusive Test der DVD dauerte das Update ca. 85 Minuten.
Nach einem Online-Update von Apple blieb das System stehen, nach einem Neustart war dieser Fehler nicht mehr reprodzierbar und seitdem 'rennt' der Leopard.

Positiv
- Look and Feel: der Leopard ist etwas schöner als der Tiger, das Dock ist jetzt (fast) 3-Dimensional, im Finder lassen sich Objekte wie Texte, Bilder in der von den neueren iPods gewohnten CoverFlow Ansicht zeigen. Nicht immer nützlich, aber für Fotos sehr schön.
Dokumente (oder Bilder) werden im Dock hochgeklappt, sehr nett, aber für den täglichen Gebrauch des Macs nicht unbedingt notwendig.
- Expose und Spaces: ein Tool, welches ich auf Linux-Rechnern geschätzt habe. Virtuelle Desktops habe ich unter Tiger vermisst, auch wenn man sie Software-mässig nachrüsten konnte. Mit Expose (F8-Taste) ist das ganze apple-like elegant gelöst.
- E-Mail: die Postfächer lassen sich besser verwalten, unter Tiger war ich versucht, Thunderbird zu installieren.

Und ein wirkliches High-Light: Time Machine
-Time Machine ist ein sehr praktisches Tool, eine externe Festplatte angeschlossen, ein Klick auf das Time Machine Icon im Dock, und sofort werden externe Festplatten (ich benutze eine USB-HDD mit einer eigens angelegten Partition von ca. 250 GB, mit FAT32 formatiert) erkannt. Bei der Arbeit merkt man trotz der laufenden Backups so gut wie keinen Geschwindigkeitsverlust!

Bei so viel Licht, gibt es natürlich auch ein paar Schatten:

Negativ:
- den oben schon erwähnten Stillstand des Systems nach einem Online-Update, der sich im nachhinein aber bis jetzt auf das System nicht auswirkte.
- das unter Tiger blizartige Booten (ca. 15 Sekunden) dauert bei Leopard etwas länger, ist aber mit ca. 20-25 Sekunden noch im erträglichen Rahmen. (Windows User, aber auch Linuxer können ein Lied davon singen)

Mein Fazit:

Alle Vorteile von Tiger sind in Leopard weiterhin vorhanden bzw. erweitert worden. Spaces ist für mich als immer noch Linuxer (SuSE 10.2 auf IBM-Thinkpad, 10.3 auf AMD-64 Desktop) eine Erleichterung im Umgang mit mehreren virtuellen Desktops. (Unter Linux habe ich mich schnell daran gewöhnt;-)) Time Machine ist auf dem Desktop eine wirklich nützliche Backup-Lösung, die es in dieser Art weder für Linux noch für Windows gibt! (Mal sehen, wie lange?)

Ich kann Apple OS X 10.5 Leopard jedem Mac-Freund empfehlen, testet es, ihr werdet nicht enttäuscht sein!

Um mit chrisv2's Lieblingszitat zu sprechen: Lasst uns Piraten sein!

Viele Grüsse,

der Strohwittwer!

Think
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Olaf19 Strohwittwer „Erster Erfahrungsbericht: Leopard auf dem MacBook“
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...nachdem MMarkt letzten Freitag nicht liefern konnte, habe ich bei Gravis gekauft. Meine ersten Eindrücke entsprechen genau den Erwartungen - und die waren sehr hoch :-)

Die wesentlichen Punkte aus meiner Sicht habe ich kürzlich in diesem Thread dargelegt: http://www.nickles.de/static_cache/538299565.html - wer sich davon ein Bild machen will, sollte unbedingt das Video anschauen, da werden die wichtigsten Features aufgezeigt.

Wie bei neuen BS üblich, wird es eine Weile dauern, bis sich alles eingependelt hat. Z.B. gibt es für mein Audio-MIDI-Interface noch keinen passenden Treiber für den Leopard. Auf der Webseite von M-Audio wird nur erklärt, dass man auf Hochtouren daran arbeitet. Ich habe mir neulich den alten Treiber für Mac OS 10.4.10 geladen, der tut's auch. Allerdings muss ich jetzt nach jedem Ruhezustand oder Neustart über das Kontrollpanel alle Einstellungen vom Interface resetten, ansonsten kommt kein Ton. Das Problem sollte nach einem Update behoben sein.

AppleMail finde ich in der neuen Version grauenvoller als je zuvor - werde auf jeden Fall beim Thunderbird bleiben. Habe eh eine andere Wahl, da von den alten Mails ca. 20% nicht importiert werden. Nach welchen Kriterien AppleMail da welche aussortiert, keine Ahnung... bei der älteren Version wurden jedenfalls alle Mails importiert.

Sehr gelungen finde ich die neue Version vom Apple DVD-Player. Die einzelnen Kapitel eines Films kann man sich jetzt am oberen Bildrand als "Dias" anzeigen lassen und direkt darauf klicken, das Steuerpanel wird nur noch angezeigt, wenn man nicht im Vollbildmodus guckt. Für letzteren gibt es eine verbesserte Version des Panels, die automatisch Laufzeit und Restzeit anzeigt und als Balken grafisch darstellt. Mein Lieblingsprogramm für die Videowiedergabe - mit Riesenabstand - bleibt nach wie vor PowerDVD unter Windows, aber wenn Apple so weitermacht, kann deren Player bald mithalten!

Gimp läuft leider überhaupt nicht :-( "Hat ein Problem festgestellt und muss beendet werden" - das war's dann. NeoOffice, Firefox und Thunderbird machen keine Probleme, allerdings heißen die gesendeten Objekte jetzt plötzlich "Sent" - komisch. Ich dachte, dafür wäre das Programm verantwortlich und nicht das OS? Sehr gespannt bin ich darauf, ob ich Logic Pro 8 zum Laufen bekomme, darum werde ich mich dieses Wochenende kümmern.

Ansonsten gibt es viele Verbesserungen im Detail - zB. kann man in den Finder-Einstellungen jetzt auch vorgeben, dass der Papierkorb immer "sicher" entleert wird (d.h. es werden wirklich alle Objekte gelöscht, auch solche die theoretisch noch in Benutzung sind) und man kann die Abfrage beim Ändern von Suffizes deaktivieren - und zusätzlich mitgelieferte Programme und Tools wie Front Row oder Photo Booth.

CU
Olaf

"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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