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Friedensnobelpreis u.a. an Al Gore, ich find es komisch...

The Wasp / 15 Antworten / Flachansicht Nickles

Ich denke, es gibt weniger exponierte Personen auf der Welt, die mehr leisten als einer aus der amerikanischen High Society, dessen Präsidentschaftswahlkampf genau wieviel KWH verraucht hat? Sein Haus hat einen Stromverbrauch von 200.000 kWh im Jahr, aber Al Gore warnt vor der Klimakatastrophe. Ok, die Kampagne gegen ihn war wohl von seinen Feinden iniziert, abgestritten hat Al Gore den Verbrauch aber nicht, aber er tue ja was dagegen. Ich nenne sowas Doppelmoral, Engagement hin oder her...

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Olaf19 The Wasp „Friedensnobelpreis u.a. an Al Gore, ich find es komisch...“
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...ich finde es nicht ganz einfach, sich darüber ein Urteil zu bilden. Abgesehen davon, dass es mir etwas schwer fällt, einen direkten Zusammenhang zwischen dem Begriff "Frieden" und dem Wirken von Al Gore herzustellen: Als Nicht-Experte kann ich nicht beurteilen, ob die Horrorszenarien, die er in seinem Film und in seinen Vorträgen verbreitet, nun tatsächlich "unbequeme Wahrheiten sind" - oder eher "bequeme Unwahrheiten" eines dank Wahlmanipulation abgehalfterten Ex-US-Präsidentschaftskandidaten, der einfach nur ein neues Betätigungsfeld für die eigene Selbstdarstellung sucht.

Dass der Klimawandel stattfinden wird und zum Teil schon stattgefunden hat, ist nicht zu bestreiten - die Frage ist nur, ob man das alles so schwarz sehen sollte. Der Spiegel hat vor ein paar Monaten eine große Titelgeschichte dazu herausgebracht, mit ausführlichen Stellungnahmen von Experten, die es nun wahrlich wissen müssten - und sehr differenzierten Ergebnissen. Der Tenor war, dass es beim Klimawandel nicht nur Verlierer, sondern auch viele Gewinner geben würde.

Meine Heimatstadt Hamburg wurde als Beispiel genannt: hier würde es mittelfristig ein Klima geben, wie früher in Freiburg im Breisgau. Das ist genau das, was ich mir selbst schon ausgerechnet hatte - und ich weiß mit dem besten Willen nicht, was daran schlecht sein sollte. Überhaupt wurde das gesamte nördliche Mitteleuropa, insbesondere die skandinavischen Länder, bei den Gewinnern des Klimawandels aufgeführt - mehr Wärme wäre eher gut für Flora und Fauna speziell in der kalten Zone.

Da der Klimawandel außerdem mehr Regen mit sich bringt, würden gerade auch die ärmeren Regionen Afrikas profitieren, insbesondere Wüstenregionen könnten sich längerfristig zu fruchtbaren Gegenden entwickeln. Es wäre also keinesfalls so, dass ausgerechnet die Ärmsten der Armen unter dem Klimawandel zu leiden hätten.

Was das Klima hier angeht: Glutsommer wie 2003 und zuletzt 2006 sind doch die absolute Ausnahme. All die anderen Jahre hat es hier monatelang nur gegossen, und wir haben uns den Arsch abgefroren und gebibbert in dem nasskalten Dauerregenwetter. Wenn man dann das lächerliche Gejammer in der Zeitung lesen muss - hach gott, unsere Sommer werden von Jahr zu Jahr heißer und heißer und heißer, dann kann man sich nur an den Kopf fassen.

Ein wenig erinnert mich das an George Orwells "1984" - die Regierung verringert die tagtägliche Schokoladenration von 50 auf 30 Gramm, und die Menschen in den Straßen demonstrieren und jubeln ihrem Big Brother zu: "Danke lieber Großer Bruder, für die Erhöhung(!!) der Schokoladenration..."

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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