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Hallo zusammen,

Bezugnehmend auf einen Thread in der Klatschspaltenregion möchte ich mich diesmal zum Thema Musik etwas ausführlicher äußern. Ich kann an diesem Thema nicht vorbei, da Musik für mich einen sehr hohen Stellenwert einnimmt. Für mich reicht es nicht aus, Musik nur zu hören.Ich muß Musik leben, geniessen können. Es mag voreingenommen klingen, wenn ich sage, daß diese neuen technischen Errungenschaften für mich nicht in Frage kommen. Ich nehme sie zur Kenntnis, mehr nicht. Ich verurteile auch Leute nicht, die sich auf diese Art und Weise Musik einverleiben. Sie wollen halt einfach nur unterhalten werden.Das reicht mir nicht. Ich kenne kein anderes Metier, welches bei mir derartige Emotionen auslöst, wie die Musik. Je nach Stimmungslage höre ich dies und jenes. Ich nehme für mich in Anspruch, nach über 40 Jahren intensiven Auseinandersetzens mit der schönsten Materie die es gibt, über entsprechende Kenntnisse zu verfügen.

Weiterhin kann ich für mich in Anspruch nehmen, seit 20 Jahren eine hochwertige Hifi-Anlage zu besitzen, in der ich auch heute noch kein Teil auswechseln würde. Bei meinem Kauf hat man mich damals für irrsinnig erklärt, aber das war mir egal. Sämtliche Komponenten habe ich damals bei einem renommierten Hamburger - Geschäft per Blindtest gekauft. Der Service dort war und ist bis heute sehr gut. Mein Kauf hat sich letztendlich über 6 Stunden hingezogen. Ich wollte mich von keiner Fa. beeinflussen lassen. Ich vertraute meinen Ohren und meinem Gefühl. Teilweise war ich hinterher sehr erstaunt über das Ergebnis, da ich mit gewissen Komponenten überhaupt nicht gerechnet hatte. Wie gesagt, noch heute ist die komplette Anlage für mich unersetzlich.

Erklärt mich jetzt für verrückt oder nicht, gekostet hat das Ganze "nur" ca. 20.000 Mark. Eine Investition für's Leben. Wer einmal erlebt, wie eine derartige Anlage es ermöglicht, eine imaginäre Bühne erstehen zu lassen, die Sänger atmen zu hören, der kommt davon nicht wieder los. Mit einem i pod oder Zune nicht umzusetzen.

Und wer dann noch aus den jeweiligen Sparten, wie Pop, Rock, Blues, Jazz oder Oper einige Referenzscheiben hört, ist völlig gefangen.

Wer seine Anlage wirklich mal ernsthaft testen möchte, höre sich die folgenden Platten einmal an.

1. Friday Night in San Francisco (John McLaughlin, Al di Meola und Paco di Lucia in absoluter Hochform) Eine in diesem Genre bis heute unerreichte Aufnahme.

2. Behind the Gardens, Behind the Threes von Andreas Vollenweider, die Harfe steht förmlich im Raum.

3. Fast alle Platten von Cassandra Wilson. Diese Frau hat ein Timbre, welches bei mir Regionen anspricht.. aber lassen wird das.

Dies, nur um mal drei zu nennen. An einem trüben Novembertag ein typisches Chet Baker Stück zu hören, ist fast Selbstmord. Trauriger und selbsvergessener kann eine Trompete nicht klingen.

Wenn die Callas zusammen mit Di Stefano( für mich das größte Traumpaar der Oper) Opernhitze im Wohnzimmer entstehen lässt, dann befinde ich mich Kraft meiner Fantasie in der Mailänder Scala.

Natürlich lasse ich auch mal "die Sau raus". Dann geht's hinab in den Keller zu meinen Studio - Monitoren, die speziell auf Brachialgewalt zugeschnitten sind. Nachbarschaftsprobleme gibt's nicht, da ich in der glücklichen Lage bin, Hausbesitzer zu sein.

Ich könnte hier meiner Begeisterung noch mehr freien Lauf lassen, aber das würde den Rahmen dieses Forums doch sprengen. Zu hause gibt's manches Mal Diskussionen bis in die Nacht. Man kann nicht aufhören.

Einige werden jetzt sagen, "Der spinnt", andere fühlen sich bestätigt.
Einige sind vielleicht neugierig geworden. Genau das wollte ich damit erreichen.

In diesem Sinne, noch einen musikalischen Abend.

mfg


Landoran