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Eine Lanze für Microsoft ...

...ci / 0 Antworten / Flachansicht Nickles

Ich habe - was hunderttausend Andere sicherlich hunderttausendmal anders machen würden -, nach "Heimgang" meines Mainboards, meinen früheren Computer wiederbelebt, d.h. die Festplatten und optischen Laufwerke vom jetzt nun unbrauchbar gewordenen kamen da hinein. Selbstverständlich hatte ich auch den Prozessor wechseln wollen, nur waren die Sockel nicht kompatibel (aufgelötet der ältere - der bessere mit allbekanntem Stecksockel). Power-User werden darüber mitleidig lächeln, wie bescheiden meine Ausstattung sowieso schon war - nun mußte ich auch noch einen 1.000-MHz-Pentium III gegen einen 500er Pentium III hergeben. Für meine Zwecke reichen indessen der eine wie der andere. Wesentliche Besserung, bezogen auf meine Verwendung, hatte ich seinerzeit beim Umstieg ohnehin nicht bemerken können.

So kommt also die Sache einem Austausch des Mainboards gleich, und daher geht es mir hier jetzt darum, auf das einzugehen, was man im Net als fast einhellige Meinung finden kann: In jedem Falle wären a) Windows neu aufzusetzen und b) die meisten Treiber neu zu installieren, auf jeden Fall aber auch c) das BIOS zu updaten.

Bei mir sprang der so "Zusammengebastelte" ohne jede Mucken sofort an. Das einzige, was ich tun mußte - und da war ich vielleicht sogar etwas vorschnell, denn noch ehe es überhaupt zu irgendwelchen Fehlermelungen oder auch nur Anhalten kommen konnte, fiel mir ein, daß im BIOS zumindest die Festplatten jetzt eingetragen werden müßten. Das tat ich dann - ohne überhaupt irgendwelche Angaben zu haben, lediglich die Größe kannte ich. Da hat er zuerst nur die Master-Platte erkannt (Award von 1999), es war aber noch extra eine Möglichkeit: "IDE HDD auto detection" - also eine Sache von Sekunden, bis auch die zweite automatisch eingetragen war.

Nach Speichern und Beenden der BIOS-Konfiguration startete XP (Home) dann, und zeigte mindestens 20 Komponenten, die es neu erkannt hätte. Außer einem, für den Scanner, den ich sowieso noch jedesmal von der Scanner-CD einspielen mußte, weil der Treiber, den die vorhalten (also Windows' eigener! - sowas sollte doch passen ...!?), den Windows-Logo-Test nicht bestanden hat, wurde nach keinem sonstigen Treiber gefragt! Diese - es waren mindestens 20! - waren alle schon vom System vorgehalten und wurden ohne die kleinste Nachfrage installiert.

Das, obwohl die Soundkarte im Motherboard integriert ist, also völlig anders, als die gewesenen Einstellungen, und auch aus Zeiten, wo es XP noch gar nicht gab! Und dieser, eben alte PC hatte natürlich auch noch nie XP gesehen, es stand vielmehr zu erwarten, daß er dafür viel zu langsam sei.

Als Speicher (ich weiß - auch schon fast gar nicht mehr salonfähig; schreibe es aber hierher, weil ich damit ähnlich skeptischen Leuten wie mir zeigen zu können hoffe, daß alles einfach mal ausprobiert werden sollte) hatte ich 2 x 256MB 133MHz SDRAM und das Motherboard hat jetzt nur 100 MHz. Der Counter beim Booten zählt 262.144 MB - mir völlig unverständlich, aber immer noch besser als das, was vorher da drinnen war. EVEREST zeigt zudem für einen der DIMM's (unterschiedliches Fabrikat) gerade mal 87 MHz an. Sicherlich auch nicht so gut. (Das Teil hat noch dazu 3 Speicherbänke. Ich habe mal gehört, daß gleichgroße Speicherkarten und dann auch immer nur paarweise möglich seien.)

Allerdings, da der PC jetzt sehr wahrscheinlich sowieso langsamer geworden sein dürfte, werde ich wohl kaum merken, ob er wegen der geringergetakteten CPU oder wegen dem Speichermangel langsamer ist ... Aber egal, ich spiele keinerlei Spiele, schaue keine Filme. Und von einem ordentlichen, neuen, kann ich einstweilen ja schon mal träumen.

Fazit: So macht Microsoft mir jetzt schon zum zweiten Mal - unvermutet - einen guten Eindruck, einmal, als es den Fehler aufgezeigt hat (in Auswertung - und direkter Beantwortung - des angeforderten Fehlerberichts. Wen's interessiert:
[url]http://www.nickles.de/thread_cache/538179198.html#_pc[/url]) und jetzt nun, wo ich absolut nichts neu installieren mußte.

Jetzt war natürlich eines blöd: Ich hatte, nachdem wir noch von einem Konfigurationsfehler ausgegangen waren, Ratgeber und ich, einmal mehr XP neu aufgespielt, was ich auf Windows XP Home Original - CD nur mit SP1 habe. Niemand anderes hätte, nachdem danach also die Fehlerermittlung erfolgt war, dann trotzdem noch SP2 installiert.

Dadurch aber war mein SP2 nun beim Teufel! - ... und in dieser Sache war ich dann schon wieder viel weniger optimistisch, denn man weiß, daß die Erfindung aller Erfindungen, die saublöde Produktaktivierung, zuvorderst an Erkennung von so Sachen wie CPU und Mainboard orientiert ist.

Nun hat Microsoft die Angewohnheit - sobald automatische Updates aktiviert sind - all die vielen Patches herunterzuladen (sofern man's erlaubt). Natürlich erlaube ich, wie ja inzwischen auch klargeworden sein dürfte, daß ich nichts zu verbergen habe. Nachdem die auf meinem PC also absolutes Gastrecht genießen, könnten sie ja leicht feststellen, daß bei mir alle diese Patches, erkennbar an diesen "$NtUninstallKB??????$"-Verzeichnisnamen, wo die "herausoperierten" Dateien zusammengehalten sind, schon längst installiert waren. Die letzte Komplettierung war vom 24.12.2006! Da kann mir doch nun keiner erzählen, daß von den mittlerweile 125 jetzt schon wieder 65 ersetzt werden mußten (Erstellungsdatum der jetzigen Aktion; kamen natürlich auch wieder nicht alle auf einmal, sondern in verschiedenen Wellen).

Spätestens aber, wenn die soweit mit dieser Installation durch sind, wird der SP2 wieder gebraucht. Ich wollte es mir leichtmachen und ihn, wie früher schon des öfteren, online von der Microsoft Deutschland - Seite aus installieren lassen. Es ist wirklich nicht einfach, die Seite herauszufinden, von der aus das geht.

Wer's mal brauchen sollte:
[urlhttp://www.microsoft.com/gemany/windows/windowsxp/sp2/anwender/detail/install_web.mspx[/url]

Und gerade als ich soweit war, hatte Microsoft von sich aus diesen inzwischen automatisch heruntergeladen und war zur Installation bereit. Also sagte ich dazu jetzt: "Ja".

Alles lief auch prima an (soweit man zu 2 bis 3 Stunden insgesamter Installationszeit so ein Prädikat überhaupt verwenden will). Während sie - jetzt und weiterhin - kulant Sicherheitspatches an alle Nachfrager herausgeben - unabhängig davon, ob sie deren XP-Kopie etwa gar schon als Fälschung erkannt haben, ist das beim SP2 (u.a. - Windows Defender, WMP 11, IE 7 z.B.) anders. Da haben sie den Daumen drauf. Nachdem bei mir nun alles bereits soweit in Bewegung geraten war, bedeutete das, daß sie also doch die bisherige Produktaktivierung akzeptierten. Daher dachte ich von da an nur noch fiebernd daran, daß es endlich fertigwerden möge und ich diese Lobeshymne verfassen kann ...

Irgendwann funkte dann noch der sogen. "Windows Dateischutz" dazwischen. Das ist der, der alles das, was mancher von Microsoft nicht auch noch ertragen will (Windows Messenger, MSN-Explorer, NetMeeting usw.), wie Köpfe einer Hydra immer wieder gespenstisch "nachwachsen" läßt, wenn man's zu löschen versucht. Keine Chance, das zu laden, was die da gerade wollten: "... legen Sie 'Windows XP KB900725 Quelldateien' ein".

Bis hierhin war ich noch zufrieden ...

Indessen hatte ich mich zu früh gefreut, daß meine seinerzeitige Produktaktivierung weiterhin anerkannt wäre und Microsoft's Download-Center offenbar, entgegen anderweiter Beschreibungen doch intelligent sei - also daß sie begriffen hätten, wenn sie einmal identifizierte Festplatten jetzt bei einem anderen Motherboard + CPU entdeckten, daß dieses immerhin der nämliche Computer sein könnte - aufgerüstet oder eben "abgerüstet.

Die nächste Meldung - natürlich erst nach Ablauf der 2 bis 3 Stunden, früher wäre ja zu einfach gewesen: "Installation von SP2 hat einen Fehler festgestellt und muß abgebrochen werden ..." (sinngemäß). Und hiernach erst wollten sie nun auch noch: Zuerst die Verifizierung (ohne Probleme) und hinterher aber auch noch die Produktaktivierung! Sie beschreiben auch schön, wie das zu geschehen hat. Nur, indem ich dem Weg folgte, fand ich die Ikons einiger wichtiger Systemprogramme
verändert, darunter eben auch die Produktaktivierung. Die Dateien selbst, auf die sich die nun toten Links bezogen, auch gar nicht mehr da. Sauber zerschossen eben!

Da bin ich nun keinerlei Risiko mehr eingegangen - dachte, wenn's klappt, klappt's - und verwendete die SP2-Installationsdateien, die ich irgendwann mal auf der Platte abgelegt hatte, nun also wiedergefunden. Und damit endlich lief alles ohne Störungen oder blöde Nachfragen ab und auch durch. Ist eben nur die Zeit, die sie mir geklaut haben ... Danach war endlich alles paletti ...

In vielen Sachforen findet man inzwischen Anleitungen, wie man sich eine XP-Installations-CD unter Einbindung von SP2 sowie allen zwischenzeitlich erschienenen Nachfolgepatches erstellen kann. Ich habe das nicht getan und bin nun ziemlich auf die Schnauze gefallen. Aber Microsoft selber könnte sowas doch mal zusammenstellen, wenn schon jedes dritte Kind das nach diesen Anleitungen bringt. Aber die wollen ja an der derzeitigen Situation nichts ändern! So können sie sagen: Schaut her, was wir noch alles für XP-Anwender tun. Und allen, durch derlei Späße leicht zu beeindruckenden Naturen, signalisieren sie solcherweise: Nehmt besser Vista!

So mag sich der geneigte Leser jetzt selbst ein Urteil bilden, ob das alles nun eher zum Ruhme oder eher zur Schande von Windows XP gereicht ...

Ich jedenfalls fand mich an die Worte eines großen Denkers und Kämpfers für die Völkerverständigung erinnert, den ich wegen seines Weitblickes sehr verehre, der nach Brechen einer Lanze (für unbedeutendere Leute als die Redmonder) weise ausrief: "Scheiße! Meine schöne Lanze."

Ach ja, eines noch: Mein elektronischer Freund ist langsamer, verdammt langsamer, wenn nicht sogar verdammt verdammt langsamer ... Aber ich habe ja auch irgendwann mal Geburtstag ...