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XP Home: MPlayer 10 frisst Rechenzeit und Speicher komplett

OiledAmoeba / 6 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo,

zuerst erst mal folgende Aussage/Feststellung: Ich habe vor kurzem WinXP komplett neu installieren müssen, die Festplatte war auch neu. Von daher dürfte das System noch recht sauber sein.

Jetzt das Problem: Wenn ich im MPlayer Dateien von nicht-optischen Speichermedien aufrufe, krallt sich der MPlayer nach wenigen Sekunden (egal, ob die Datei abgespielt wird, oder nur geöffnet ist) 97-99% der CPU-Zeit.
Gleichzeitig erhöht sich der Speicherverbrauch enorm. Nach wenigen Minuten liegt der Speicherverbrauch bei über 200 MB, selbst, wenn nur Dateien in der Größenordnung von unter 5 MB zur Wiedergabe anstehen.
Dieses Phänomen stoppt auch nicht irgendwann, sondern geht munter weiter, bis der Rechner fast nicht mehr benutzbar ist. Manchmal schaffe ich es dann noch, den MPlayer normal zu schliessen, aber selbst dann geht der Speicherfraß noch etwa eine halbe Minute weiter, bis der Prozess dann endlich beendet wird.
Kill über den Taskmanager ist auch etwas träge, aber das dürfte an der wenigen rechenzeit liegen, die da noch übrig ist...

Kennt jemand dieses Phänome, weiss, wie es zustande kommt und wie man das verhindern kann?

Schonmal Danke!
FloRuhnke
aka OiledAmoeba

UselessUser OiledAmoeba „Hi, danke, funzt prima. Aber siehe meinen letzten Eintrag: Es passiert auch im...“
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Hallo OiledAmoeba,

dann steckt der Fehlerteufel wahrscheinlich im System, genauer gesagt in einer Funktion vom Windows Explorer, auf die vielleicht auch der MediaPlayer zugegriffen hat.
Die Funktion FASTIO_CHECK_IF_POSSIBLE (FASTIO = fast input/output) ist wahrscheinlich eine Art Prefetching, vorausschauende Überprüfung und Einlesung von Mediendateien in einem Ordner, um die Erstellung von Vorschaubildern oder den Dateitransfer zu beschleunigen.

Dazu fallen mir zwei bekannte Bugs ein, die ich einmal aus meinem "Nähkästchen" hole:

"Wenn in WinXP im Explorer ein Laufwerk geöffnet wird, dann werden standardmäßig alle im Laufwerk enthaltenen Ordner und Unterordener extrahiert. Das kostet, bei vielen Dateien, natürlich viel Zeit (bei verbundenen Netzlaufwerken wird das übrigens nicht gemacht).
Es gibt aber einen Registrierungsschlüssel, mit dem man diese automatische Extraktion ausschalten kann. Windows liest dann nur noch die jeweils aktuelle Ordnerebene aus:
HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Explorer\Advanced ->
Schlüssel "FriendlyTree" von "1" auf "0" umstellen.
Dazu kommt noch, dass der Explorer "nur" ca. 65000 Dateieinträge Puffern kann. Danach muss er seinen Puffer leeren (in den meisten Fällen wird also erstmal kräftig geswapt) um weitere Einträge auslesen zu können. Bei ca. 150.000 Dateien verge-hen da schon ein paar Minuten. Ich habe bei besagtem PC den hier genannten Re-gistrierungseintrag geändert und seit dem geht es wieder.

Beschrieben wird auch noch ein anderes Problem, dass der Explorer sehr lange benötigt, um einen Ordner mit Bildern zu öffen:
In einigen Fällen ist bei avi-Dateien die shmedia.dll Schuld, die für das Auslesen von Informationen aus .avi-Dateiei zuständig ist, sie zu klassifizieren und ein Vorschaubild anzuzeigen. Dann unter:
HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Classes\CLSID\ {87D62D94-71B3-4b9a-9489-5FE6850DC73E}\InProcServer32
Den Unterschlüssel "InProcServer32" komplett löschen. Dieser Fehler tritt vor allem auf, wenn Service Pack 1 installiert wurde."

Die erwähnten Äste der Registry vor dem Ändern sichern!

Sollte das nichts helfen, würde ich einmal einen Systemdateien-Check durchführen:
"Start" > "Ausführen" > eingeben: "sfc /scannow" und evtl. wird die Windows-CD im Laufe des Scans verlangt.

MfG

UselessUser