Hallo Leute,
ich möchte mir einen AMD Athlon 64 3400+ kaufen. Zum Kühlen kauf ich mir eine Wasserkühlung. Bin mir aber nicht sicher, wenn ich für den Prozessor eine Wasserkühlung benutze, dass ich dann auch noch meine Garantieansprüche habe. Wäre das bei Prozessoren, bei denen keine Prozessorlüfter in der Box sind anders, oder kann ich da dann mit vollen Garantieansprüchen die Wasserkühlung verwenden. Bringt überhaupt eine Wasserkühlung mehr als ein Lüfter. Habe gehört, dass bei Wasserkühlung, die umliegenden Teile von dem Prozessor zu schlecht gekühlt werden und das dann mal schnell was durchbrennt. Klärt mich bitte auf.
Archiv Prozessoren 8.660 Themen, 54.742 Beiträge
Hi,
zu der rechtlichen Lage möchte ich mich hier nicht groß auslassen. Ich bin kein Jurist. Derlei Dinge, für die es wohl keine allgemeingültige Regel geben wird, sollten aber den allgemeinen Geschäftsbedingungen der jeweiligen Anbieter zu entnehmen sein. Sollte ein Schadensfall auftreten, so ist sowieso die Beweisführung eine Sache für sich. Weist ein durch Überhitzung gestorbener Prozessor keine durch Wärmeentwicklung verursachten Verfärbungen auf, so ist die Sachlage ohnehin ungewiss. Außerdem sollten zumindest neuere Prozessoren über eine bei Übertemperatur wirksam werdende interne Heruntertaktung oder Abschaltung verfügen.
Deine andere Frage liegt mir etwas mehr. Es wurde gefragt: Bringt überhaupt eine Wasserkühlung mehr als ein Lüfter.
Definitiv Ja. Bereits mein alter Freund Wilhelm Busch pflegte zu sagen:
"Ein kühler Hauch von Schmerz befreit, - doch besser kühlt die Flüssigkeit."
Tatsache ist eben, daß durch Wasser die anfallende Wärme erheblich schneller abtransportiert werden kann als durch Luft.
Dann hieß es noch: Habe gehört, dass bei Wasserkühlung, die umliegenden Teile von dem Prozessor zu schlecht gekühlt werden und das dann mal schnell was durchbrennt.
Dies ist ein Punkt, der sehr oft unterschätzt wird. Hauptsächlich drei Komponenten auf dem Board profitieren von dem Lüftchen das der Prozessorlüfter verursacht. Hierbei spielt es keine allzu große Rolle, ob dieser saugt oder ob er bläst. Es sind dies die Northbridge, die RAM-Bausteine und die Mos-Fets der Spannungswandler.
Wenn man schon eine Wasserkühlung einsetzt, dann sollte man auch gleich der Northbridge einen Kühler spendieren. Ist sie bisher passiv durch einen Fingerkühlkörper gekühlt, so ist durchaus möglich daß die Kühlwirkung ohne den Luftzug des Prozessorlüfters sich deutlich verschlechtert. Ist sie aktiv gekühlt, so kann das so belassen werden.
Die Mos-Fets der Spannungswandler sind von Haus aus für hohe Temperaturen ausgelegt. Aber auch hier gilt, wie bei allen Halbleitern, daß weniger Temperatur die Lebensdauer deutlich erhöht. In Gefahr sind diese Mos-Fets insbesondere bei übertakteten Systemen. Nicht umsonst bietet z.B. ABIT für zwei seiner Boards eine Wasserkühlung dafür an. Will man nicht so weit gehen, so dürfte es reichen wenn man passive Kühlkörper auf den Mos-Fets anbringt.
Die RAMs des Hauptspeichers waren bisher das Stiefkind in punkto Kühlung. Hier werden auf dem Markt bislang hauptsächlich Heat-Spreader angeboten. Ich sah aber auch schon Passivkühlkörper zum aufstecken. Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis auch hier etwas Wassergekühltes angeboten werden wird. Meines Wissens nach hat der Poster 'Micky' bereits sowas im Einsatz. Allerdings selbstgebaut, da es nichts zu kaufen gab.
Würde der fehlende Luftzug des Prozessorlüfters durch den eines kräftigen, und nicht auf Sparflamme laufenden Gehäuselüfters ersetzt (der idealerweise direkt auf das Motherboard bläst), so wäre das sicherlich eine Ersatzlösung.
cu
Dr. Hook