Hallo zusammen!
Da habe ich nicht schlecht gestaunt, als ich heute abend nach Hause kam: In meinem Briefkasten lag ein Brief, den ich vor ca. einer Woche abgeschickt hatte. Der blassgelbe Aufkleber sagt mir, ich hätte ihn wohl besser mit 55 ct frankieren sollen. Nun ja - die Marke klebte groß und breit auf dem Umschlag, fest anhaftend und unversehrt.
Der Brief steckte in einem Standard-0815-C6-Umschlag, wie er schon seit ich denken kann in unveränderter Form für Standardbriefe genommen wird. Er war außerdem federleicht und so spindeldürr, dass man die Dicke in mm schon gar nicht mehr messen konnte. Befördert werden sollte er von Hamburg nach Süddeutschland. Also - noch standardiger geht\'s nun wirklich nicht.
Das hat mich schon mal leicht verdrossen - der Brief hätte nämlich heute da sein sollen, so aber habe ich eine Frist versäumt.
Was mich aber erst richtig auf die Palme gebracht hat, war das Verhalten einer Callcenter-Mitarbeiterin der Post. Ist ja schön, dass man auch nach Feierabend, außerhalb der Schalteröffnungszeiten auf diesem Wege die Möglichkeit hat, eine Beschwerde loszuwerden. Aber so hatte ich mir das nicht vorgestellt.
Das gesamte Antwort-Repertoire dieser Dame beschränkte sich auf die Floskel "Da kann Ihnen am Telefon keiner was sagen, das müssen Sie auf dem Postamt vorlegen, das muss sich jemand angucken". Dabei hatte ich ihr den Brief genau so akribisch geschrieben wie in diesem Text - mehr als hier steht, gibt\'s auch in Natura nicht zu sehen. "Irgendwas muss damit sein, sonst hätten Sie ihn ja nicht zurück bekommen..." - soso.
Auf meine Bitte, mir einmal potenziell mögliche Beanstandungsursachen in derartigen Fällen zu nennen, wurden zunächst wieder die üblichen Standardfloskeln heruntergebetet. Auf mein Insistieren hin ließ sich die Dame widerwillig und mit einem leisen "Schon-wieder-einer-zu-blöd- zum-Frankieren"-Unterton in der Stimme dazu herab, mir ein paar Möglichkeiten aufzuzählen:
Zu groß oder zu klein, zu dick oder zu schwer, Ziel außerhalb der EU - alles Dinge, von denen sie bereits wusste, dass sie nicht zutrafen. Das habe ich ihr auch vorgehalten. Ihre Antwort darauf kennt ihr bereits. Daraufhin habe ich mich mit laut erhobener Stimme und einem "Wunderbar, wie Sie sich aus der Verantwortung stehlen - schönen Abend noch" von dieser Person verabschiedet.
Nachdem ich anfangs nur etwas säuerlich gewesen war, war ich nun vollends auf 180. Das war so ziemlich das Letzte, was kommen durfte. Kurz darauf habe ich die gleiche Nummer einfach nochmal angerufen, in der Hoffnung diesmal eine freundliche, kompetente, hilfsbereite und geduldige Kollegin zu erwischen. Ein Lichtblick: Wenigstens das hat funktioniert...
Im Ergebnis lief es allerdings auf das selbe hinaus: Ich muss damit zum Postamt und mich persönlich beschweren. Davon fällt mir auch kein Zacken aus der Krone, aber bissl eigenartig finde ich diese Geschichte schon.
Und die Moral von der Geschicht\': Das Briefmonopol muss endlich weg - Konkurrenz macht müde Post"beamte" *g* munter :-)))
CU
Olaf
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"Vielleicht sollte man auch für 55€ent auf den Putz hauen!"
Nun, für die 55ct als solche vielleicht nicht, aber wie ich schon sagte: Ich habe die Briefmarke dafür bezahlt, dass die Post meinen Brief dann bitte auch austrägt. Wäre nicht schlecht gewesen, wenn er spätestens am 15.9. beim Empfänger eingetroffen wäre - früh genug eingeworfen (gut eine Woche davor) hatte ich ihn schließlich.
Ist nicht soo dramatisch, dass das nicht geklappt hat, aber es ist schon absurdes Theater, wenn man mir weiszumachen versucht, die fabrikneue Marke wäre schon mal unterwegs gewesen. Da weht wohl immer noch der Geist des Ex-Monopolisten durch die Geschäftsräume :-/
CU
Olaf