... wo es lang geht,
es kann ja wohl nicht sein, dass Firmen Dipl. Betriebswirte als Praktikanten für 700 EURO Brutto beschäftigen und das 40h die Woche
und das ist nur eines von vielen Beispielen (vielleicht hat mal einer ARD heut abend gesehen)
Praktikum - das allheilmittel - Stellen werden besetzt, mit möglichst abgeschlossenen Dipl. mit möglichst Prädikat oder ähnlichem
Wo sind wir angekommen in DE? Rechtsanwälte arbeiten für einen Hungerlohn ... Ausbildungen sind einen Scheissdreck wert ... wo sind wir bloss angekommen? WO frage ich mich.
Selbst auf dem Bau verdient ein Hilfsarbeiter in Berlin mit Mindestlohn von 10,36 EURO mehr als ein Rechtsanwalt im Praktikumsstatus
Meine Güte
Ich glaube, wir sind selbst Schuld, was das angeht, in jedem anderen Land wären wir schon längst an die Kassen der Politiker gegangen und hätten schon längst Steine geschmissen - im Ernst ich glaube, die Politiker wissen eben genau, dass wir ausser Montagsdemos mit hübschen Schildchen gegen Harz IV unseren ARsch nicht hochkriegen.
der Osten macht uns den Protest vor: Die wählen die NPD ... merkt ihr was?
War wie kurz vor Hitlers Macht - dass das der falsche Weg ist, glaub ich muss nicht diskutiert werden - aber es ist ein Weg - der einzige, mit dem man anscheinend die Politiker treffen kann, nämlich über die Wahlen ... und da bekommen sie kalte Füsse, wenn sie merken, dass kleine Randgruppen Stimmen erhalten - schaut euch mal um, die Medien berichten mehr über die 5% Hürde der NPD als über die Montagsdemos - warum? Weil genau das interessant ist - genau das trifft unsere fettgefressenen Leute da im Bundestag - gegen Nicht-Wahl können die nämlich garnix tun.
Feststellung meinerseits - was sagt ihr dazu
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@MM: Ich meinte nicht, daß man eh nichts ändern kann und deswegen die altangestammten Parteien wählen soll, ich meinte, daß dgenerell die Politik schon lange keinen entscheidenden Einfluß mehr auf die Wirtschaft hat, egal welche Partei. Dank Globalisierung sind heutzutage die großen und Beschäftigungspolitisch wichtigen Firmen zu Multinationalen Konzernen gewachsen mit Standorten und Beteiligungen rund um die Welt. Was will die deutsche Politik an Einfluß auf diese Konzerne nehmen? Es sieht eher so aus, als würdne diese Konzerne Einfluß auf die Regierungen nehmen, wenn man sich die Entwicklung im Bereich Urheber- / Copyright, Patentrecht /Steuerrecht anschaut. Die Politik ist auf das Wohlwollen und das Funktionieren der Wirtschaft angewiesen, denn nicht die Regierung schafft Arbeitsplätze, sondern die Wirtschaft. Die Politik kann höchstens Randbedingungen schaffen, die der Wirtschaft zugute kommt und wenn die Wirtschaft dann Vorteile durch den Standort Deutschland hat kann die Politik Forderungen stellen, früher funktionierte dies, heute eher nicht mehr, da die Wirtschaft kaum noch Vorteile durch den Standort Deutschland hat.
Hochqualifizierte Arbeitskräfte gibt es mittlerweile auch im Osten Europas, im Süden und außerhalb Europas. Die sagenumwobene deutsche Qualität, deutscher Fleiß und Zuverlässigkeit sind heute mehr oder weniger egalisiert, auch durch die Einstellungen vieler Arbeitnehmer gegenüber ihrer/der Arbeit meiner Meinung nach. Die Märkte sind heute auch globaler, Deutschland ist nicht mehr der wichtigste Markt und diese Tendenz geht weiter. Was will die Politik mache, wenn heute ein Daimler Chrysler entschließt die deutschen Standorte dicht zu machen? Das Gütesiegel "Made in Germany" als Verkaufsargument ist heute ohnehin Makulatur.
Als die deutsche Wirtschaft noch hauptsächlich durch einen florierenden und Innovativen Mittelstand geprägt war konnte die Politik noch Einfluß nehmen, ein mittelständisches Unternehmen hat meist nicht die Wahl den Standort zu wechseln und ist auf die Supply Chain und HR in Deutschland angewiesen, hier konnte die Politik Forderungen stellen und rechtliche Rahmen schaffen. Leider hat die Globalisierung zu einem geführt: Eine globale Welt der Konzerne, nicht der Menschen. Eine Verbiegung des europäischen Wirtschaftsrecht (Stichwort Softwarepatente) wird den Mittelstand noch weiter lähmen, kleine Firmen sind Großkonzernen auf gedeih und verderben ausgeliefert. Hier hätte vor Jahren die Politik wohl noch einen Riegel vorschieben können, aber ich denke nicht auf Länderebene.
Wenn man also auf die Straße geht und wenn Steine fliegen, dann sollten diese die richtigen Treffen und die sitzen nicht in Berlin oder Brüssel, die sitzen in Walldorf, Stuttgart, Sindelfingen, Frankfurt...warum wohl hat die RAF sich eher an Arbeitgeberpräsidenten und Konsorten vergangen, als an Politikern (das soll nicht heißen, daß ich dafür Sympathien hätte oder Verständnis)?
Was Angebot und Nachfrage angeht, so würde ich behaupten es stimmt doch, denn zwar ist eine gewisse nachfrage da, aber das Angebot ist so groß, daß die Firmen zu ihren Konditionen einstellen können. Wären Angebot und Nachfrage ausgeglichen, dann müßte keiner für ein Minimalgehalt anfangen, da die Firmen mehr zahlen müßten um jemand qualifizierten zu bekommen. So können die Firmen aus dem Vollen schöpfen.