Das, was @rill schreibt, stimmt soweit.
Gegenüber einer Bildbearbeitung brauchst Du bei Tonsignalen zur Filterung ein "bekanntes" Störgeräusch in "Reinform", welches Du als Muster nun aus einer Audioaufnahme herausfiltern kannst. Stelle Dir bei der Bildbearbeitung folgendes Problem vor: Du hast eine klassische Doppelbelichtung, also zwei unterschieldiche Bilder auf einer Fotoplatte. Wenn Du nun ein Bild da herausfiltern willst, kannst Du das, wenn Du dieses Bild nochmal identisch in Größe und Auflösung vorliegen hast und dieses dann von der Doppelbelichtung subtrahierst.
So funzt das auch bei der Entsörung von Audioaufnahmen. Hier nimmt man z.B. Rauschen oder Brummen einer Aufnahmekette und rechnet dies aus dem Audiofile raus. Bei ältren, kommerziellen Aufnahmen bedient man sich dazu des Aufnahmeanfangs. Hier ist oftmals für ganz kurze Zeit ein Vorlauf der Aufnahmekette des Studios ohne irgendwelche Musik vorhanden, also das reine Störsignal, das ich ja in meiner Musik nicht haben möchte. Davon macht man eine Analyse, erstellt dann ein entsprecehndes, individuelles Filter, welches man über den Track rechnet. Übrig bleibt dann nur die Musik oder zumindest das, was man im Studio da eingespeist hat. War dies aber schon ein brummender Kombogitarrenverstärker, ist dessen Brummen natürlich weiterhin in der Aufnahme drinnen.
Applaus aber ist immer unterschiedlich und verändert sich stets. Da hast Du keine Chance.
Das Herausfiltern von Gesang geht einen ganz anderen Weg. Hier nutzt man die Tatsache, dass Gesang meist so abgemischt ist, dass er zentral in der Stereoaufnahme, also mittig im Hörbild platziert ist. Die Begleitung, Background etc. sind aber etwas zu dieser mittigen Position versetzt resp. "drumherum garniert". Was aber in einer Stereoaufnahme mittig ist, ist auf beiden Kanälen gleich stark und mit gleicher Pahsenlage vorhanden. Drehe ich nun einen Stereokanal um 180° (=invertiere ich ihn) und lege dann beide Kanäle zu einem Monosignal zusammen, so subtrahieren sich solche vorher mittigen Signalanteile idealerweise vollkommen. Der Grund: Dort wo eine positive Halbwelle des Schallsiganls des einen Kanals zu liegen kommt, liegt wiederum die negative Halbwelle in nahezu gleicher Amplitude und Form des anderen Kanals vor. Diese subtrahieren sich aber und übrig bleibt
davon (fast) nichst. Das Resultat: Ein Monosiganl ohne Gesang.
Alles in allem gibt es die "Wunderfilter", die aus einem totalen Rauschen glasklare Sprachaufnahme herausfiltern können, nur im Film. In der Praxis gibt es im Bereich der Nachrichtendienste aber durchaus erstaunlich wirkende Sprachaufwertungs- /-analysewerkzeuge, die aber auf Informationsgehaltssteigerung im Bezug auf den Signalinhalt und nicht auf -form abzielt. Bei Musik soll aber die Form, die Audioqualität, gesteigert werden. Zudem wird Dir das BKA, NSA oder auch meine Frau (die gibt es zwar nicht zu, muß aber so was haben, nachdem, was die immer weiß, was sie nicht wissen soll)was husten, wenn Du als Otto-Normal-Dödel ihr schönes, hochgeheimes Spielzeug kaufen willst.
Gruß
Pumbo
Pumbo
sacora
