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Athlon 64 - CPU überhitzt, was tun ?

alizeé / 8 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo,


ich bin leider ein Neuling und muß nun wegen eines insuffizienten Computer-Fachhändlers den Hardware-Crashkurs absolvieren. Bitte helft mir.


Mein PC (Athlon 64 3000+, ASUS K8Vdeluxe, 2 SATA-Platten Samsung, Radeon 9600) ist 4 Wochen jung. Bereits während der Installation des Betriebssystemes und der Treiber traten zum ersten Mal Fehlermeldungen seitens des BIOS hinsichtlich einer überhitzten CPU auf.


Die CPU-Temperatur betrug im Leerlauf 57°C ca. 15 min nach dem Einschalten. Auf Anraten des Händlers schaltete ich die Fehlermeldung im BIOS ab. Er meinte 57°C seien völlig okay, wenn ich mich damit wohler fühlen würde, könne ich ja noch Gehäuselüfter einbauen, notwendig seien sie nicht.


Soweit so gut, bis ich zum ersten Mal versuchte, ein Video zu rendern. Nach 10 min erfolgte der Komplettabsturz und der Rechner fuhr nich mehr hoch. Ich habe den Herzinfarkt überlebt :-) und nach der Abkühlung über Nacht funktionierte auch alles wieder. Bei der Wiederholung des Versuches unter Temperaturüberwachung schoß die CPU-Temperatur innerhalb weniger Minuten auf 75°C, was einen erneuten Absturz zur Folge hatte.


Kommentar des Händlers: Das kann überhaupt nicht sein, denn selbst ohne laufenden Lüfter würde eine solche Temperatur frühestens nach 30 min erreicht. ???? Ich wolle mir wohl eine Garantie erschleichen und die kostenlose Aufrüstung meines Systems.


Er bot mir zwar die Rücksendung zur Überprüfung an, aber nur auf meine Kosten und mit der Maßgabe, daß im Garantiefall meine Festplatten gelöscht werden.


Darauf habe ich aus mehreren Gründen keine Lust. Ich möchte nicht alles mühsam neu installieren, brauche den Rechner auch dringend beruflich. Dazu kommt, daß mein Vertrauen in den "Fachmann" inzwischen gleich Null ist. Dieser erinntere sich z.B. erst nach mehreren Mails und Zusendung eines Fotos, daß er nicht einen Artic Cooler, sondern einen Thermaltake verbaut hat. Der Kühlertyp rückt er nicht heraus, nach meinen Bildrecherchen könnte es ein TP-M6P sein.


Inzwischen habe ich 4 PAPST-Gehäuselüfter nachgerüstet, darunter wird der PC im Leerlauf noch 51°C heiss, bei Vollast 67°C. Er läuft dabei stabil.


Meine Fragen: Ist eine solche Temperatur auf Dauer okay oder sollte ich doch noch den CPU-Kühler wechseln (wir haben ja schließlich auch noch keine hohen Umgebungstemperaturen)? Welcher Kühler ist ggf. empfehlenswert ? Wie nehme ich den Austausch am besten vor und kann man dabei gravierende Fehler machen ? Was ist besser, Wärmeleitpaste oder -pad und welche Sorte ? Wie kriege ich ggf. alte Paste von der CPU ab ?


Herzlichen Dankk im Voraus


alizeé

alizeé Nachtrag zu: „Athlon 64 - CPU überhitzt, was tun ?“
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Vielen Dank an alle, die mir geantwortet haben. Ich habe mich soeben getraut und selbst einen neuen Kühler eingebaut (Thermaltake Venus 12, hatte ein Bekannter noch übrig), war gar nicht schwer. CPU ist damit 38°C im Leerlauf bei ein Drittel Lüfterdrehzahl. Traumhafte Temperatur, Lüfter leider sehr laut, aber kann ich ja notfalls auch nochmal gegen Zalman austauschen.
Ich bin auf den wahrscheinlichen Grund der Überhitzung gestossen: auf der CPU klebte noch das Papieretikett mit der Lagernummer des Händlers. Auch mit Wärmeleitpaste darüber wird die Wärmeleitung wohl nicht die wahre gewesen sein. Kann wohl noch froh sein, daß der Prozessor nicht gleich nach dem ersten Anschalten gebraten worden ist.
Soviel zum Thema Computer-Fachhändler in Deutschland.
Alizeé