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Epson Stylos C82 Druckkopf verstopft?

bernds / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo Fans,
Gestörtes Teil: Farbtintenstrahldrucker EPSON Stylos C 82
Tinte: Durabrite
Getrennte Patronen Schwarz, Cyan, Magenta, Gelb
Fehler: Kein Schwarzdruck
Beschreibung:
mein Drucker ca 1 Jahr alt druckt
die schwarze Farbe trotz oftmaliger Düsenreinigung nicht mehr. Der Drucker
war ca 6 Monate nicht im Betrieb. Und beim ersten Ausdruck nach dieser Zeit
fehlte schon die schwarze Farbe ganz.
Die in der Bedienungsanleitung vorgeschlagene Reinigung der Düsen habe ich
bestimmt 20 mal gemacht, auch das Warten danach einen Tag. Aber es will nicht
tun. Inzwischen habe ich mit einem Refill-kit die Farbe wieder nachgefüllt.
Das ist zwar keine Durabrite-Farbe aber für Epson-Drucker. Geändert hat
sich nichts.
Nun habe ich den Drucker angefangen zu zerlegen, um an das System zu kommen. Denn
es muß wohl doch das Zuleitungssystem verstopft (getrocknet) sein. An dieser
Stelle fiel mir das PC-Forum ein und ich habe nicht weiter zerlegt...
Außerdem, gibt es ein Lösungsmittel? und kann man da überhaupt ran?
Wer kann mir helfen?
Danke für die Mühe,
berndS

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VenomST bernds „Epson Stylos C82 Druckkopf verstopft?“
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Sorry, wenn ich Dich enttäusche, aber der Händler erzählt MIST. Was ihm nicht weiter übelzunehmen ist, denn er will ja seine Tinte verkaufen (logisch, das er sie Dir empfiehlt...)

Fremdtinte ist bei neuen Epsondruckern leider gar nicht zu empfehlen, die einzigen, die soweit klar damit kommen, sind die Canon Drucker.
Dulin hat nur pigmentierte SW Tinte, die Farben sind normale dye Tinten und die mag der Druckkopf des C82 leider gar nicht.

Du solltest das ganze mal von dieser Warte her betrachten:

Ein Druckkopf hat viele kleine Löcher, sogenannte Düsen.
In jeder Düse befindet sich ein Heizelement (heute unter 30 Mikrometer (Mikrometer = tausendstel Millimeter). Die aktuellsten Druckköpfe zum Beispiel haben 6.144 Düsen mit jeweils einem Heizelement daran. Der Düsendurchmesser liegt dabei mittlerweile unter 60 Mikrometer.

Werden diese Heizelemente nun eingeschaltet, erhitzen sie sich innerhalb von wenigen Mikrosekunden auf Temperaturen von bis zu 300 Grad Celsius.

Dadurch verdampft die Tinte schlagartig, und dehnt sich dabei aus. Dies führt dazu, dass der Tintentropfen explosionsartig aus der Düse geschleudert wird. Beim Abkühlen des Heizelements entsteht dann ein Unterdruck (Druckunterschied zwischen der heißen und kalten Luft), der wieder Tinte aus dem Tintentank nachsaugt. Damit ist an der Düse gleich wieder Tinte für den nächsten Tropfenausstoß verfügbar.


Die genannten Größenwerte sollten eigentlich jedem deutlich vor Augen führen, wieso ungeeignete Tinten den Druckkopf (gerade bei neuen Druckern mit ihren entsprechend winzig kleinen Düsen) zerstören können.
Die Tinte braucht nur einen nicht merkbaren Hauch zu dickflüssig sein , und die Düsen sind verstopft.
Bei verstopften Düsen fehlt der Durchfluss der das Heizelement kühlenden Tinte, wodurch dieses innerhalb kürzester Zeit durchbrennt.
Weiter kann sich jeder vorstellen, dass solch winzige Teile sehr empfindlich sind, was Säuren und Basen (Chemie-Unterricht aufgepasst?) betrifft.
Hat die verwendete Tinte den falschen ph-Wert (also zu sauer, oder zu basisch), wird das hauchdünne Material angegriffen und beschädigt.
Daran kann man auch sehen, wie schwierig es ist Tinte herzustellen, die universell in den verschiedensten Druckern funktioniert, wie sie so oft angeboten wird.
Jeder Drucker ist etwas anders aufgebaut, und braucht durch die unterschiedlichen eingesetzten Materialien entsprechend verschiedene ph-Werte, und durch die unterschiedlich „großen“ Düsenkanäle unterschiedlich dick- bzw. dünnflüssige Tinte.


Ein weiteres Problem:
Der Druckkopf wird beim Ein- und Ausschalten , und mehr oder weniger oft auch vom Bediener manuell gereinigt (entweder über eine bestimmte Tastenkombination, oder direkt im Druckertreiber). Dies geschieht durch die sogenannte Purge-Unit.
Sie erzeugt einen Unterdruck, der Tinte aus dem Kopf saugt, und diesen so von Verunreinigungen befreit. Dabei bleibt immer ein Tintenrückstand in der Purge Unit zurück, ebenso im Druckkopf. Das heißt, im gesamten System (Druckkopf, Purge-Unit) ist immer ein Rest Tinte vorhanden.

Wenn nun eine Tinte verbraucht ist, und dann eine eines anderen Herstellers eingesetzt wird, findet eine Vermischung der verschiedenen Tintensorten statt. Nun hat aber jede Tinte eine andere Zusammensetzung. Es kann also zu einer (mehr oder weniger starken) chemischen Reaktion kommen. Diese führt meist entweder zu einer Verdickung oder zu einer Verflüssigung der im System verbliebenen Tinte.

Eine Verflüssigung kann dazu führen, daß sich die Tinte im gesamten Drucker verteilt, was im günstigsten Fall "nur" zu Flecken oder Streifen auf dem Ausdruck führt, im ungünstigsten sogar zu Kurzschlüssen auf der Elektronik, was fast immer einen "wirtschaftlichen Totalschaden" bedeutet.


Eine Verdickung kann zum einen zu einer Verstopfung der Purge-Unit führen, was bedeutet, daß der Kopf nicht mehr gereinigt werden kann und somit in kurzer Zeit defekt ist, zum anderen kann natürlich auch gleich der Kopf verstopft sein.

Genauso häufig werden aber auch ungeeignete Tinten in die Drucker geschüttet. Eine Tinte, die in einem Epson von 1995 problemlos gelaufen ist, wird mit Sicherheit nicht für einen Canon-Drucker aus dem Jahr 2004 dauerhaft funktionieren...

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