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Aufrastung für 4 Farben Druck???

rawman / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo.. Wer kann mir erklären was ein "Aufrastung für 4 Farben Druck ist"? Und vor allem wie das funktioniert?


Grüsse

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Herman Munster rawman „Aufrastung für 4 Farben Druck???“
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Gerastert werden muß immer, egal, was man mit dem Druck bezweckt! Schon mal deswegen, weil die Farbpunkte eben als sehr nahe beieinanderliegende "Punkte" aufgetragen werden und nicht als kontinuierliche Farbfläche. Oder anders gesagt, jeder Drucker kann nur an ganz bestimmten, durch die Konstruktion des Schreibkopfes vorgegebenen Stellen einen Tintenklecks auf das Papier geben.

Beispiel: ein Typenrad- oder Kugelkopfdrucker (bzw. -schreibmaschine) kann nur jeweils ein einziges Zeichen an einer Stelle plazieren. Zwar kann man das durch halbzeiligen Druck, hoch/tiefgestellt usw. etwas variieren, aber trotzdem kann an der Druckstelle nur ein einziges Zeichen gedruckt werden. Das ist halb bedingt durch die grobe Rasterung des Typenrades bzw. des Kugelkopfes: ein und nur ein Zeichen in der Höhe und ca. 80 oder ca. 132 Zeichen in der Breite (je nach Font und -größe).

Ein Tintenstrahldrucker hat einen sehr viel feiner gebauten Schreibkopf. Die einzelnen Tintenspritzer können sehr viel näher beieinander liegend plaziert werden, auch sind die Kleckse recht was kleiner als die Zeichen eines Typenrades, ergo sind damit sehr viel feiner ziselierte Dinge druckbar. Zwar hat auch ein Tintenstrahler seine vorgegebenen Druckpositionen, logo, sonst würde ja nur schwerlich der Eindruck eines im Ganzen einheitlichen z.B. Fotos entstehen können. Aber da auch diese vorgegebenen Druckpositionen existieren, nur eben bedeutend näher nebeneinander zu liegen kommen, ist eben auch hier eine Rasterung vorhanden, nur, daß man die Punkte eben nur mit einer starken Lupe sehen kann.

Bei Farbauszügen werden auch Punktrasterungen verwendet, zusätzlich werden die einzelnen Farben noch in so ner Art "Druckrichtung" mit unterschiedlichen Linienwinkeln zueinander angelegt, damit alle zusammen 1a aussehen. Z.T. recht merkwürdige Winkel, eine Farbe (wen ich mich recht entsinne) mit 15° zu den anderen, eine andere mit 45° (oder so...) usw. Das macht man, weil 90°-Vielfache bäh aussehen würden.

Wenn Dich das Thema näher interessiert, vor Jahren gab es mal auf www.agfa.de exzellente Broschüren zu diesem Thema ("Was macht ein Drucker eigentlich GENAU?" - in dem Tenor), damals sogar umsonst. Vielleicht gibt es ja die Heftchen noch, "umsonst" ist wohl nicht mehr so... Oder greif mal zu einem guten Buch über das "Scannen" im allgemeinen. Optimale Scan-Ergebnisse lassen sich nur erzielen, wenn man um die Art und Weise der Druckmethode der Vorlage weiß. Dinge in der Richtung Deiner Frage gehören hier zu den grundlegenden Grundlagen. Das Wissen um "Wie kommt die Sache aufs Papier" ist dann Voraussetzung.

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