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DSL / 0190-/0900-Dialer

Amili / 7 Antworten / Flachansicht Nickles

Wer kann einmal kurz und einfach erklären, warum es eigentlich keine Dialer für DSL-Anschlüsse gibt?

Technisch könnten die Dialer eine neue DFÜ-Verbindung für DSL doch genauso wie für Telefon/Modem einrichten? Liegt es daran, dass diese Verbindung über DSL nicht so eindeutig zu einem "Zahler" zuzuordnen wäre, wie dieses mittels einer Telefonnummer möglich ist?
Und - kann dies in Zukunft möglich werden?

Was genau ist der Grund - Technik oder Abrechnung/Zuordnung?

P.S. Es ist doch eine Gemeinheit - da darf man jetzt dank der RegTP-Datenbank mit nicht registrierten Dialern surfen ohne diese bezahlen zu müssen - aber wer kein Telefon-Modem mehr hat kann das nicht "nutzen" (/Ironie).

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luttyy Amili „DSL / 0190-/0900-Dialer“
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Es gibt ja "Google"!

DSL: Die Technik

Ein normales Modem an einer normalen analogen Telefonleitung schafft eine Datenübertragungsrate von maximal 56 kBit pro Sekunde. Etwas schneller ist da schon ein ISDN-Zugang mit 64 kBit pro Sekunde. Benutzt man die so genannte Kanalbündelung, verdoppelt sich die Geschwindigkeit, aber leider auch die Kosten. Zum Herunterladen von größeren Dateien kann das dennoch sinnvoll sein.
Das Tempolimit von 56 kBit für Analoganschlüsse ist jedoch nicht die wirkliche Grenze der Analogtechnik. Vielmehr werden die Analogsignale in der Vermittlungsstelle ebenfalls in 64-kBit-ISDN umgesetzt - und diese Umsetzer geben die maximale Datenrate vor. Verwendet man bessere Umsetzer, lassen sich auch deutlich mehr Bits pro Sekunde über das gute alte Kupferkabel jagen.
Das Stichwort heißt DSL. Diese "Digital Subscriber Line" benötigt zwei Modems, eins in der Vermittlungsstelle des Anbieters und eins beim Kunden. Die DSL-Technik nutzt die Tatsache, dass der herkömmliche analoge Telefonverkehr im Kupferkabel nur Frequenzen bis 4 kHz belegt. Theoretisch jedoch sind auf Kupferleitungen Frequenzen bis 1,1 MHz möglich. Durch Aufsplitten der Bandbreite in unterschiedliche Kanäle, z.B. für Sprach- und Dateninformationen, und die Nutzung der bislang "toten" höheren Frequenzbereiche, puschen heutige DSL-Technologien das Kupferkabel auf Übertragungsraten von bis zu 52 Mbits pro Sekunde - abhängig von der eingesetzten DSL-Variante.
In der Praxis werden aber meist nur reduzierte Transferraten benutzt, da dann die gegenseitigen Störungen in den Kabelsträngen geringer ausfallen. teltarif benutzt zum Beispiel eine DSL-Standleitung mit 1,5 MBit pro Sekunde. Da hier mehrere Arbeitsplätze am gleichen DSL-Modem hängen, kommt noch ein weiteres Gerät hinzu, ein so genannter Router. Er sorgt dafür, dass die vom einzelnen Rechnern verschickten oder angeforderten Datenpakete den richtigen Weg nehmen, also die richtige "Route" beschreiten.

DSL-Varianten

DSL ist keine "neue" Technologie. Erste DSL-Varianten wurden bereits Ende der achtziger, Anfang der neunziger Jahre in den USA entwickelt. Inzwischen gibt es Dutzende DSL-Varianten. Das Stichwort heisst hier xDSL, wobei das x Platzhalter für einen Buchstaben ist, der die jeweilige Variante in der Familie der DSL-Technologien spezifiziert.

Die wohl bekannteste Variante ist ASDL (Asymmetric DSL), ursprünglich als Übertragungstechnik für Video on Demand entwickelt.
VDSL (Very High Bit Rate DSL) soll als Weiterentwicklung von ADSL auf kurzen Kabeldistanzen mit sehr hohen Übertragungsraten arbeiten.
Weitere Hauptvarianten sind HDSL (High Data Rate DSL), der erste DSL-Ansatz überhaupt, und dessen Nachfolger HDSL2. HDSL zielt auf den Einsatz als reiner Datendienst, eine Integration mit analoger Telefonie war ursprünglich nicht vorgesehen.
SDSL (Single Line DSL) ist eine HDSL-Version, die auf einer einzigen Doppelader arbeitet und auch analoge Telefonie ermöglicht.
Die Weiterentwicklung von SDSL ist G.SHDSL (Global Standard for Single-Pair Highspeed DSL). Hauptvorteil von G.SHDSL ist die um bis zu 30 Prozent erhöhte Reichweite der Verbindung zwischen Vermittlungsstelle und Nutzer.
Die am weitesten verbreiteten DSL-Varianten sind ADSL und SDSL, wobei A für "asymmetrisch" und S für "symmetrisch" steht. Asymmetrisch deswegen, weil die Geschwindigkeit für den Datenstrom zum ADSL-Nutzer deutlich höher ist als andersherum. Downloads gehen dann schneller als Uploads. Bei symmetrischen Anschlüssen sind "Up-" und "Downstream" hingegen gleich flott. Beispiel: Bei der teltarif-Redaktion werden mehr Daten aus dem Internet angefordert als ins Internet abgegeben. ADSL reicht also. Eine andere Firma könnte aber den Bedarf haben, große Datenmengen ins Netz zu schicken, z.B. Bau- oder Konstruktionspläne, digitale Fotos oder ähnliches, da könnte sich ein SDSL-Anschluss lohnen.
Für den Privatnutzer gilt: Selbst bei scheinbar "langsamen" DSL-Zugängen mit 256 kBit stellt sich schnell das berauschende Gefühl von "Tempo, Tempo, Tempo" ein. Denn 256 kBit pro Sekunde ist zwar nur ein Bruchteil dessen, was ADSL kann, aber dennoch bereits viermal schneller als "normales" ISDN. Auch Firmen sollten sich nicht gleich den schnellsten und teuersten Zugang aufschwatzen lassen.







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