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Türkei, Gefahr, Gefängnis für die Touristen

numaly / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Gefärliche Souvenirs aus Der Türkei :
Sehen Sie das Video : http://www.wdr.de/cgi-bin/mkram?rtsp://ras01.wdr.de/aks/spezial/spezial030610.rm

Jörg Koch aus Bielefeld kam letzte Woche aus dem Gefängnis frei. Rund sechs Wochen hatte er mit Nazmi Monte-Hassan aus Troisdorf mit griechischem Pass im Antalya Gefängnis gesessen.

Was war passiert? Antalya Mitte April diesen Jahres. Jörg Koch hatte einen Kurzurlaub an die türkische Riviera gebucht. Nazmi Monte Hassan, ein in Köln geborener Grieche, war mit seiner Freundin zur selben Zeit ein paar Tage zur Erholung unterwegs.

Sie hatten Muscheln gesucht und hatten dabei einen schönen Stein gefunden. Der gefiel dem Paar so gut, dass sie beschlossen, ihn als Souvenir mitzunehmen. Auch bei Jörg Koch war es ein Stein, den er als Andenken mit nach Deutschen nehmen wollte.

Beim Durchleuchten des Gepäcks fielen die Steine auf und wurden von Fachleuten als Antik eingestuft. Das brachte die beiden Touristen als Schwerverbrecher rund sechs Wochen ins überfüllte Gefängnis von Antalya. Wochen, die sie nie mehr vergessen werden.

Die Zellen waren viel zu klein für die Anzahl der Insassen. Die Matratzen waren schlecht und feucht.

Was beide nicht wussten: Auf die Ausfuhr von Antiken Gegenständen oder Fossilen stehen in der Türkei drastische Strafen. Das türkische Gesetzt sieht bei derartigen Delikten eine Freiheitsstrafe von zwei bis zu zehn Jahren vor.

Rund sechs Wochen mussten der Bielefelder und der Kölner auf ihre Prozesse vor der Strafkammer warten. Zunächst kam Nazmi Monte Hassan frei, wenige Tage später Jörg Koch gegen eine Kaution von 9.000 Euro plus 3.500 Euro Anwaltskosten.

Das Ende einer Türkeireise. Hätten die beiden nicht Familie und Freunde gehabt, die das Geld zusammengetragen haben, säßen sie wohl heute noch in der Ausländerzelle an der türkischen Riviera.

Adresse : http://wdr.de/tv/aks/tuerkei-souvenirs.html
VIDEO : http://www.wdr.de/cgi-bin/mkram?rtsp://ras01.wdr.de/aks/spezial/spezial030610.rm


Andere Artikel : http://www.vfmg.de/tuerkei.htm
Auszug :
„Ein Tourist (kein Sammler) sah an mehreren Souvenir-Ständen im Taurus-Gebirge Steine; zwei davon kaufte er als Mitbringsel für seine Kinder für umgerechnet acht Euro. Weder vom Reiseveranstalter noch vom Reiseleiter gab es die geringsten Hinweise, dass deren Ausfuhr nicht gestattet ist.
Am Flughafen Antalya Durchleuchtung des Gepäcks.“ : 4 Wochen in Gefängnis und viel Geld…

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Artikel aus „Die Welt“ über dieses Thema :

Steiniger Urlaub http://www.welt.de/data/2003/06/19/121149.html

Auszugsweise:
„Jörg Kochs Marmorsteine stammten nicht aus einer umzäunten Ausgrabungsstätte. Er sah sie am Straßenrand liegen, als er auf den Bus wartete. Zwei Bruchsteine mit Mörtelresten. Der eine hat eine Profilleiste. Die Steine passen in den Rucksack und kommen zur Schmutzwäsche. Die Tafel in einer Ecke des Flughafens von Antalya, die das Ausfuhrverbot von antiken Gegenständen verkündet, übersieht der Tourist Koch am 22. 4. frühmorgens. Als er sechs Wochen später die Türkei verlassen darf, ist sie gut sichtbar draußen am Haupteingang platziert.“
„Die Anklageschrift wird formuliert, Jörg Koch erkennungsdienstlich erfasst: Foto mit Nummer, die vor die Brust zu halten ist. Abdrücke der Finger- und Handballen, vier, fünf Mal, bis die Hände schwarz sind. Abends sitzt er in der Ausländerzelle des Hochsicherheitstrakts von Antalya - in einer geselligen Runde. 13 Männer aus 12 Nationen, inhaftiert wegen Körperverletzung, sexuellen Kontakts mit Minderjährigen, Drogendelikten, Scheckkartenbetrugs. Ein Ex-Mitarbeiter des BKA hat sein Diplom als Physiotherapeut gefälscht, um in Antalya mit seiner türkischen Lebensgefährtin einen Massagesalon betreiben zu können - die Anzeige wegen Urkundenfälschung hat die Freundin erstattet. Junge Männer aus den GUS-Staaten und Mazedonien sitzen da, wegen Drogenhandels zu Haftstrafen bis zu zwölf Jahren verurteilt. Und weitere Steinfälle. Solche wie er. Oberstudienrat Rolf Goerl (63), Latein, Geschichte, ist am Tag zuvor wegen eines Steins mit Bearbeitungsspuren verhaftet worden; nach dreieinhalb Wochen wird er gegen 6000 Euro Kaution frei kommen. Ein Franzose, vom türkischen Reiseleiter an einen Souvenirstand geführt, hat ein Fossil für fünf Euro erstanden; sein Fall geht in Frankreich durch die Presse. „
„Die Zelle hat 25 Quadratmeter Grundfläche, zwei Geschosse und einen kleinen, hoch ummauerten Hof. Terrazzoboden im Erdgeschoss, Bänke, zwei Tische, Stahlregale. Eine Treppe führt zum Schlafraum mit fünf dreistöckigen Metallbetten: Platz für 15 Personen - zeitweise belegen auch so viele die Zelle. Der Abort, ein Loch im Boden, ist abschließbar: der einzige Raum, in dem der Tourist Koch eine Weile allein sein kann.“
„Der Angeklagte Koch wird wegen versuchter Ausfuhr zweier Steine aus der römischen Epoche zu einem Jahr, vier Monaten und 20 Tagen Haft verurteilt. Gegen Zahlung von 9000 Euro Kaution - die Summe ist wenige Tage vor der Verhandlung willkürlich um 3000 Euro erhöht worden - kommt er frei. Der Anwalt, ein Fachmann für "Steinfälle", dessen Honorar sich auf 3500 Euro beläuft, bescheinigt ihm, die zwei als historisch eingestuften Steine nur zur Erinnerung, nicht vorsätzlich, mit nach Hause habe nehmen wollen.“

Kommentar von Hans-Jörg Koch um diese Artikel :
„Der "Kunstdieb" erzählt von seiner türkischen Haft Zu: "Steiniger Urlaub"; WELT vom 19. Juni


Als Betroffener ist es mir ein großes Anliegen, die (ohne mein Wissen veröffentlichte) Schilderung über meine sechswöchige Haft in Antalya zu ergänzen beziehungsweise zu berichtigen. So harmlos wie berichtet war die Inhaftierung nicht! Unerwähnt bleiben die Ungewissheit und die psychische Anspannung, denen ich ausgesetzt war. Die Idylle trügt. Vom ersten Tag an, der für mich eine entwürdigende Tortur darstellte und der mich - wider Erwarten - abends ins Gefängnis brachte, bis hin zur demütigenden Vorführung bei Gericht war ich der Willkür der türkischen Justiz ausgesetzt.

Unzumutbar waren die Haftbedingungen, das erzwungene Zusammenleben mit 14 Gefangenen (zwölf Nationalitäten) auf engstem Raum. Einfach war es nicht, die unterschiedlichen Mentalitäten und "Kulturen" innerhalb der Gruppe zu akzeptieren und die eigene Person ganz der Zellenhierarchie unterzuordnen. Angst bereiteten zudem die Aggressivität und das Gewaltpotenzial der Nachbarzellen, in denen während meiner Inhaftierung ein Selbstmord und ein Selbstmordversuch geschahen. Türkische Gefangene warfen wiederholt Glas in den Hof unserer Zelle. Bei einer Verletzung wären wir geradezu hilflos gewesen. Eine Erste-Hilfe-Ausstattung gab es nämlich nicht, und die Wärter kamen hauptsächlich nur dann in die Zelle, wenn sie etwas wollten. Vieles Erlebte habe ich nicht geschildert und will es auch nicht mehr erzählen.

Oftmals war ich während der vielen Stunden des Wartens psychisch am Ende, zumal ich keinen direkten Kontakt zu meiner Familie und meinen Freunden hatte und der indirekte Kontakt über den Anwalt, der zwei Mal in der Woche ins Gefängnis kam, nur unzureichend funktionierte. Wie sich erst nach meiner Entlassung herausstellte, wurden viele meiner Faxe nicht weitergeleitet, etliche an mich gerichtete Schreiben erhielt ich nicht. Auch die Sorge um meinen Beruf und die Schüler begleitete mich täglich. Mein Vertrag als angestellter Lehrer endet mit den Sommerferien. Bewerbungsfristen im Mai konnte ich nicht wahrnehmen. Zudem hat mir die Bezirksregierung für die Zeit meines "unentschuldigten Fehlens" das Gehalt gestrichen. Dabei hatte ich mich in meinen Schreiben aus dem Gefängnis zu einer Klassenarbeit und zu bevorstehenden Konferenzen geäußert. Übrigens habe ich meinen Dienst unmittelbar nach Pfingsten wieder aufgenommen. Doch auch meine Angehörigen waren einer großen Belastung ausgesetzt, auch sie waren geplagt von der Ungewissheit meines Schicksals und waren abhängig von den telefonischen und inhaltlich nicht aussagekräftigen Auskünften meines Anwalts.

Im Nachhinein ist es mir kaum nachvollziehbar, in welch völlig anderer Welt ich mich für sechs Wochen aufgehalten habe - in einem Land, das Teil der Europäischen Union werden möchte.


Dr. Jörg Koch, 33602 Bielefeld“
Einige Anderen Links :

http://www.nethaber.com/haber/haberler/0,1082,82483_3,00.html (Artikel auf türkish)

„Urlaub hinter Gittern“ : http://www.wdr.de/tv/service/reisen/inhalt/20030513/b_1.phtml
http://www.wdr.de/tv/markt/service/download/m-16-03.pdf

http://www.nw-news.de/news/mantel/owl_nrw/NW_189250002.html

http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/laenderinfos/laender/laender_ausgabe_html?type_id=7&land_id=176

http://numaly.free.fr/danger_turquie_prison.htm


Zeugnis von dem Franzose, der 6 Wochen in Gefängnis gesessen hat (+, unter anderem, 6000 euros Kaution, und 3500 für den Anwalt). Er hattet ein Fossil 5 euros gekauft an einem Souvenir-Stand…

DANGER TURQUIE, PRISON POUR LES TOURISTES

Adresse : http://forums.lonelyplanet.fr/messagepost.cfm?postaction=reply&catid=18&threadid=2876&messid=10278&parentid=0

Posté par marc (landez@christiandelarue.com) le vendredi 6 juin 2003


Vous allez vous aussi douter. c'est normal. Je tiens avant tout à rassurer les pers que je n'ai rien contre les turc n'y la Turquie mais cette histoire est vraie. J'en ai les preuves je peux vous en donner.

J'ai acheté un circuit en Turquie 1 semaine en pension complète. Nous sommes partis à la découverte de la Cappadoce en car accompagné d'un guide officiel.

Le vendredi 28 mars 2003, après avoir visité pendant près de 2h un magasin de tapis puis un centre artisanal, notre guide s'est enfin décidé à nous emmener à un point de vue pour y admirer la vallée des amoureux. Là, nous nous sommes retrouvés coincés entre la falaise et une rangée de boutiques à touristes.

Les commerçants vendaient de nombreux objets ainsi que des fossiles. Après que les autres touristes s'y soient intéressés j'en ai également acheté un.

je m’appelle Marc je viens de sortir de prison grâce à une caution de 6000 euros que m’on père à du payer pour ma libération.

Vous allez croire peut-être, que j’avais acheté une véritable antiquité d’une valeur inestimable et bien non c’était un simple fossile d’oursin qui se vend par centaines pour une valeur entre 1 et 5 millions de livres turque. Notre guide ne nous a rien dit, pourtant il en connaissait les conséquences. La vente est interdite, pourtant les commerçants non jamais été inquiété. La seul chose que je sais, c’est qu’a l’aéroport d’Antalya on a fouillé mes bagages, que l’on a sorti mon fossile et que l’on m’a arrêté.

La première nuit j’ai dormi sur une planche en bois. Le lendemain j’ai du subir tout se que l’on fait subir aux pires criminels. Après quoi on m’a jeté dans la prison D’Antalya. Nous étions 15 dans la cellules que des étranger. C’est là que j’ai appris qu’il était monnaie courante que d’arrêter de temps en temps un touriste pour ces raisons. Une centaine par an pas plus n’y moins.

J’encourais une peine de prison allant de 5 à 10 ans et que seul mon jugement déterminerait si l’on m’accorderai de sortir ou pas en payant une caution de 6000 euros.Vous devinerez les angoisses que j’ai du subir pendant les 43 jours que j’ai attendu avant d’être jugé. Pas le droit de téléphoner pas le droit d’écrire sauf en Turc un isolement total accompagné de malnutrition, racket, la douche tout les 10 jours il fallait tout payer même son électricité.

Un Allemand de 37 ans s’est pendu dans la cellule. Il avait ramassé un caillou, non, pas une pierre antique, non un caillou et s’était là, la raison de son incarcération.

Mon avocat sur place a fait un très bon travail, il a rassemblé beaucoup de preuves, il est même retourné en Cappadoce prendre des photos des étalages des commerçants. Accompagné de la police et d’un archéologue il a fait faire une déposition au vendeur qui m’avait vendu le fossile.

Mais tout ça n’a servi a rien.Le but final de se complot était de me soutirer 6000 euros. Mais cette histoire m’a coûté bien plus, 12000 euros, un casier judiciaire et un préjudice morale et physique du au condition de détention..

Marc


 


ARTICLE du journal français Libération sur l'histoire de Marc Landez :


http://www.liberation.fr/page.php?Article=124672


 

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