Hallo Leute, ich habe da eine Frage zum Thema Stromversorgung.
Wie kann ich ermitteln, wie viel "Reserve" mein Netzteil
noch hat. Hintergrund ist der, daß ich meinen HP A872 mit
2 SCSI160 HDD mit 10.000UpM zusätzlich zur IDE Platte versorgen will. Da aber bereits ein USB MODEM und Drucker an den Ports hängen
und meine Midi Man 8 Kanal Soundkarte mit Ihren Verstärkern
auch Saft braucht weis ich nicht, od diese Reserve noch gegeben
ist.
Gruß Christoph
PC-Selbstbau, Reparatur, Optimierung 11.450 Themen, 79.361 Beiträge
Hi,
da Du keine detaillierte Auflistung Deiner Komponenten gepostet hast, schließe ich daraus, daß Du mehr an allgemeinen Hinweisen zur Vorgehensweise interessiert bist, als an einer Beispielrechnung. Das ist auch gut so. Denn selbst wenn man die eingebauten Komponenten genau kennt, so würde der tatsächliche Stromverbrauch von dem errechneten Wert erheblich abweichen. Zwar gibt es Faustregeln, die pro PCI-Karte, pro Speicherriegel, pro Festplatte usw. Richtwerte liefern; auch den Prozessor kann man in etwa einschätzen, - doch verbindliche Werte erhält man dadurch nicht. Das Endergebnis kann vom tatsächlichen Wert um schätzungsweise bis zu 30% abweichen.
Genau ermitteln läßt sich das nur durch Strommessungen. Dazu müssen sämtliche, vom Netzteil abgehende Leitungen einzeln gemessen werden. Da man in den meisten Fällen nicht so viele Meßgeräte zur Verfügung hat um alle Ströme gleichzeitig zu messen, wird es erforderlich sein, den Rechner zwischen den Meßvorgängen rauf- und runterzufahren. Ein sog. "Hot-Plugging" muß unter allen Umständen vermieden werden. - Gemessen werden müssen also alle gelben, roten und orangenen Drähte. (+12V, +5V, +3,3V). Falls das Board diese neuen Zusatzkabel braucht, - die natürlich auch noch. Die -12V und -5V (blau bzw. weiß) kann man vernachlässigen, - für die +5VSB genügt es, eine Pauschale von 10Watt einzusetzen.
Wie wird gemessen? - Mit einem Amperemeter mit möglichst großem Meßbereich. Ströme von über 20 Ampère sind keine Seltenheit.
Ein Zeigerinstrument reagiert schneller als ein Digitales. Außerdem sind Digitalmultimeter in den seltensten Fällen auf Dauerbetrieb ausgelegt. Ich habe ein relativ gutes Gerät, - aber auch da sind im 20A-Bereich Messungen nur für max. 30 Sekunden zulässig. Mit einer anschließenden Pause von 15 Minuten! Also völlig unbrauchbar für einen solchen Zweck.......
Wie wird angeschlossen? - Da man die Leitungen dazu auftrennen muß, empfiehlt es sich ein ATX-Verlängerungskabel für diesen Zweck zu "opfern". Sonst müßte man die "richtigen" Zuleitungen auftrennen und nachher wieder verbinden. Sowas schafft nur Fehlerquellen!!! Für die Drives (FP, CD, Brenner, usw.) "opfert" man ein weiteres Kabel. Diesmal ein Festplatten-Verlängerungskabel oder eine Y-Verbindung.
Dann die Leitungen auftrennen und mit guten Lüsterklemmen eine Verbindung zum Strommesser schaffen.
Zur Meßsituation: Hierbei mehrere Rechnerbelastungen herbeiführen. Messen während des Bootens, - im Leerlauf, - bei normalen Anwendungen, - während des Brennens, - während intensiver Festplattennutzung (ununterbrochene Zugriffe), und natürlich wenn Prozessor und Graka Knochenarbeit leisten müssen: Während eines extrem anspruchsvollen Spieles.
Alles in Allem kann da locker ein Wochenende draufgehen.
mfg
Dr. Hook