Ohne den Oberlehrer übermäßig raushängen zu lassen, "Betrug" ist das definitiv nicht. Wann ein Vorgang "Betrug" ist und wie ein Vorgang aussehen muß, um als "Betrug" rechtlich relevant durchzugehen, ist genau definiert, das ist ist kein solcher.
Es ist eine Intim/Privatsphärenverletzung, womöglich (wenn die gezogenen Infos über die normalen Browserinfos hinausgehen) Spionage, vielleicht Vandalismus, vielleicht Sabotage, dergleichen halt. Aber kein Betrug.
Entscheidend ist die Motivation der Leute. Wenn sie es tun, um ein Produkt verhökern zu können, daß das verhindern soll (aber mutmaßlich nicht kann - DAS wäre dann Betrug), ist das wohl unlauterer Wettbewerb, in der Preislage zumindest. Schließlich hat jeder ein Recht auf maximale Anwendung seiner persönlichen Dummheit oder jeder hat ein Recht darauf, sich von vorne bis hinten besch...en zu lassen. Letztlich werden ja auch Waschmittel nach diesem Schema verhökert und noch niemandem ist eingefallen Procter&Gamble oder Henkel & Konsorten deswegen vor den Kadi zu ziehen (abgesehen von der Konkurrenz).
Wenn die aber ein Destruktivprogramm oder einen Trojaner oder ein anderes Schadprogramm auf diesem Wege einschleusen wollen, dann ist das Strafmaß für die Leute schnell voll und lang.
Uralter Schaustellertrick: auf dem Hamburger Dom anno dunnemals hat mal einer groß angekündigt, bei ihm gäbe es "Hamburg bei Nacht" zu sehen. Zelt gerammelt voll. Ankündigung "Und nun: Hamburg bei Nacht!" - er zieht die Zeltbahn zur Seite, freier Blick nach draußen, und was sehen alle: Hamburg - bei Nacht. Damals ein doller Gag, heute eine Prozeßlawine.
Herman Munster
