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Terminierung an IBM Platte?

M@rkus (Anonym: 149.225.51.15) / 2 Antworten / Flachansicht Nickles

Hoffentlich langweile ich nicht?
Also: Vier UW/10000 SCSI-IBM Platten in einem Servergehäuse.
Der Terminator des Kabels kommt an die erste Platte, dann die nächsten drei Anschlüsse,die letzten drei der sieben Anschlüsse des Kabels bleiben frei, richtig?
Nun zur Gretchenfrage; Wie terminiere ich die Platten, sodass sich die ID´S 0-3 ergeben.
Aus dem Schaubild des Aufklebers werde ich nicht schlau.
Schönen Dank vorab, und ein schönes Wochenende wünscht M@rkus

Herman Munster M@rkus (Anonym: 149.225.51.15) „Terminierung an IBM Platte?“
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Nuja, wie mein Vorgänger schon schrieb, sind Terminierung und ID was ganz verschiedenes.
Was für ein Problem gibt es denn mit obigem Rechner? Wie ist der Soll- und wie der Ist-Zustand?
Die "Schaubilder" geben an, welches der übereinander angeordneten Stiftpaare welche Bedeutung hat, Blickrichtung
normalerweise auf die Stifte, die HD-Seite mit der Platine nach unten. Angegeben wird dann,
welche 3 oder 4 Pinpaare für die ID zuständig sind (die 3 oder 4 Paare ganz links oder ganz rechts und ob die
Wertigkeit von links nach rechts oder anders rum läuft; 4 Paare, wenn ID-Adressen von 0-15 möglich sind). Andere
Pins sind "reserviert", d.h. Finger weg!!!, einer sollte mit "Autostart", noch ein anderer mit "Termination", und der
letzte wichtige mit "LED" beschriftet sein. Wenn auf dem Schaubild der 5. von rechts mit "Termination" bezeichnet
ist, ist das 5. Pinpaar von rechts dafür zuständig. Für die Terminierung sorgt ein einziges Pinpaar, für die IDs also mind.
deren 3.

Die ID-Pins stehen für 1, 2 und 4 (bzw. 8 bei 16Bit-SCSI). Ein gesteckter Jumper steht für "1*", ein nicht gesteckter
für "Null *". Die ID ergibt sich dann als Summe. Z.B. ist 4=Null *1 + Null*2 + 1*4, 2=Null*1 + 1*2 + Null*4,
3=1*1 + 1*2 + Null*4 usw. Aus dem Schaubild kannst Du sehen, ob die Reihenfolge 1-2-4 oder 4-2-1 ist, d.h. steht
das höherwertigste Bit rechts oder links, und sind diese 3 Paare auf der linken oder rechten Seite des Jumperfeldes
angeordnet.

Um die jeweiligen IDs bzw Funktion für das jeweilige Laufwerk anzuwählen, wird ein kleiner, ab Fabrik schon
aufgesteckter kleiner Kurzschlußstecker senkrecht auf das jweilige Paar gesteckt (dann ist die Funktion "an") oder
ganz entfernt bzw. nur auf einen Pin gesteckt, dann ist fie Funktion "aus". Dasw Pinpaar an allen Festplatten, die
lt. Schaubild mit "Termination" beschriftet sind müssen entfernt werden (da Du mehr als nur ein Laufwerk hast).
Der Controller selber muß anhand seiner eigenen BIOS-Einstellung auf "Auto" gestellt werden. Dann das
SCSI-Kabel in die entsprechende Buchse des Controllers stecken, wobei darauf zu achten ist, daß die Seite des
Steckers des SCSI-Kabels, die einen roten Strich aufweist, so in die SCSI-Buchse des Controllers rein muß, daß
eben diese "rote" Seite genau dort eingesteckt wird, wo lt. Controller-Platinenaufdruck die Buchse den Pin 1
liegen hat. Keine Angst: in aller Regel befindet sich aber auf einer Längsseite eines SCSI-Steckers in der Mitte
eine vorstehende "Nase", in der Buchse an derselben Stelle eine Lücke. Steckt man das Kabel so ein, daß die Nase
genau in die Lücke paßt, ist auch "Rot" da, wo Pin 1 liegt. Analog bei den Steckern und Buchsen der Laufwerke.

Die Reihenfolge der Geräte mit ihren IDs an einem Kabelstrang ist vollkommen egal, auf- oder absteigende und auch
buntest durcheinandergemischste IDs sind vollkommen ok. Wichtig: jede ID kommt nur einmal vor, der Controller
bekommt die ID 7 (ist in der Regel ab Fabrik voreingestellt), und entweder das letzte Gerät an dem Kabel selber ist
terminiert (s. die Jumper von oben) oder den allerletzten Stecker des SCSI-Kabels ziehrt ein extra aufgesteckter
(wenns geht, aktiver) Terminator. Der Extraterminator sollte bevorzugt werden, nicht die Terminierung des letzten
Laufwerkes selber, weil man bisweilen recht merkwürdiges Verhalten wird feststellen müssen, wenn man irgendwann doch
noch ein Laufwerk hinzufügt und die Terminierung nicht aufhebt. Eigentlich einzigster Grund für eine Terminierung
nicht durch einen aufsteckbaren Terminator ist, daß man alle Stecker des Kabels für Laufwerke benötigt.

Noch was: im Gegensatz zu EIDE-Festplatten müssen SCSI-Laufwerke vor ihrer Verwendbarkeit LowLevel-formatiert
werden, der entsprechende Befehl taucht auf, wenn man ins BIOS des Controllers geht, sich alle vorgefundenen
Laufwerke aufzeigen läßt, dann das Laufwerk auswählt (mit den CursorRauf und CursorRunter-Tasten, dann die
Return-Taste drücken). Es kommen zwei Sicherheitsbafragen (zumindest bei Adaptec-Controllern), ob man das auch
wirklichwirklich will, denn die Daten, die sich ggf. auf dem Laufwerk befinden, wären für Bordmittel unbrettbar verloren.
Dann gehts los. Ein eingeblendeter Hinweis, daß der soeben gestartete Vorgang Stunden dauern kann, ist umso
realer zu nehmen, je größer die Kapazität des nun LowLevel-formatierten Laufwerkes ist. Stunden später...
"Format complete" ist zu lesen, ein gutes Zeichen. Mit ENTER bestätigen, das Laufwerk nochmal auswählen und
nun die "Verify"-Funktion starten, diesmal mit Fortschrittsbalken. Nun werden alle Speicherzellen der HD
dahingehend überprüft, ob sie den Wert haben, den sie lt. LL-Formatierung haben sollen. Danach entweder
weiter mit der nächsten HD bzw. neu booten, Betriebssystem starten bzw. es installieren. Also partitionieren,
neu booten, für das OS formatieren, dann Daten drauf und loslegen!

Einigermaßen klar alles? Falls nicht, nochmal Laut geben.