Guude,
endlich habe ich mal Gelegenheit mit eingefleischten Springuinen über das altbewährte Thema "Windows vs. LinSux" zu plaudern:
Wer sich mein Profil angeschaut hat, wird meine Einstellung zu LinSux bereits vernommen haben, da ich LinSux auf den Tod nicht austehen kann (und trotzdem damit "arbeiten" muß)! Aha, ich sehe die Welle der Entrüstung bereits turmhoch auf mich zurollen, aber egal. Der Grund für meine radikale Abneigung gegen LinSux liegt in zwei fundamentalen Aussagen:
a) Ein OS, daß von einem Haufen wilder Leute aus aller Herren Länder zusammengewürfelt wird, ist ein Bugpool ohne Grenzen!
b) Ein OS, daß von seinem "Insider"-Status weg will zu einer "ernstzunehmenden" Windows-Konkurrenz, hat sich von vornherein ein unerreichbares Ziel gesetzt!
Ich höre es schon jetzt: Wahhhh, was sind denn das für zwei unqualifizierte Bemerkungen?
Zu a)
Linus Torvalds in allen Ehren, aber ein hochqualifiziertes Mid- und Mainframe OS wie UNIX auf einen simplem PC zu portieren grenzt schon an Größenwahn ohne Gleichen! 95% aller LinSux-User (inkl. mir) benutzen LinSux auf einem einzigen PC daheim, der Rest an Fakultäten im Netzwerkverbund, wo Workstations á la SUN oder Bee passé sind.
Ergebnis: LinSux erfüllt seinen primären als Multiuser-OS im Netzverbund nicht, sondern verkümmert auf ordinären Home-PC\'s...
Die Tatsache, daß LinSux\'s Komponenten von vielen, sich untereinander unbekannten, Freaks in Eigenregie zusammengeklatscht werden, fördert das Profil von LinSux, ein Insider-OS zu sein und kein Allerwelts-OS. Nicht umsonst existiert das Zitat: "Viele Köche verderben den Brei", denn wo der eine nicht weiß, was der andere macht, gibt es am Ende genau das, was SuSE und Konsorten für teuer Geld an den arglosen Endkunden verscheuern tut: Ein Paket von Tools und Progs, mit 5000 Datenbanken, 200000 Grafiktools, 3.5 Bio. C++ Compiler und unzählige doppelt-und-zigfach-gemoppelte Billig-Progs. WAS WILL MAN DAMIT? Die Aussage "Da hat man halt die beste Auswahl" ist doch Firlefanz³! Die meisten Progs sind untereinander inkompatibel und brauen ihre eigenes Süppchen.
Ergebnis: LinSux bzw. die Distributionen enthalten vielzuviel Spam, anstatt eine vernüftige Auswahl von ein bis zwei Progs pro Themengebiet zu bieten!
Die LinSux-Community hämmert auf Windows drauf, als ob es einen Feind zu besiegen gäbe. Dabei haben fast alle Springuine selber noch Windows auf dem Rechner, um nicht "ganz doof" dazustehen. Es ist eben doch gut, noch eine "eiserne Reserve" neben LinSux auf dem Rechner zu haben und nicht völlig abhängig von einem "Experiment am Endkunden", wie es LinSux ja leider ist, zu sein.
Ergebnis: Der Ottonormal-Springuin kommt halt an der Referenz für PC-Betriebssysteme einfach nicht vorbei!
Für was braucht jemand LinSux auf seinen PC? Diese Frage beantworte ich erstmal aus meiner Sicht (da ich dieses Machwerk von OS ja auch habe): Ich brauche LinSux, um mit einigen Dateiformaten arbeiten zu können, die Windows nicht kennt. Das war\'s auch schon! Mehr nicht!!!
Der Ottonormal-Springuin hat sich blenden lassen von solchen haltlosen Schlagworten wie: Multiprozessorfähig (wer hat schon ein MP-Board daheim im PC?), absturzsicher (MUAHHAHHAHAHHAAAAA!!!) oder kostenlos (ROFL, LOL und *GGG*)... Alles Quatsch³!!! LinSux besteht aus 90% nur aus experimentellen Treibern/Filtern, hat von Haus aus noch nicht mal eine GUI (erst in Einbezug von XWindow), ist absolut einsteigerfeindlich in Bezug auf Konfiguration und Hardwareeinbindung, bietet Kommandos an, die nie ein Mensch braucht (==> Speicherplatzverschwendung), verunsichert den Neuling mit solchen Mätzchen wie "Ey, wieso greift LinSux nicht auf das CD-ROM drauf zu?" (mount --> Oh Gott!!!) und zigtausende andere Sachen mehr.
Ergebnis: LinSux stellt das Nonplusultra an Kommerz, Unnutzen und Benutzerunfreundlichkeit dar!
Zu b)
Da LinSux ja am (wohlverdienten) Thron von Windows sägen will (oder es zumindest versucht, ROFL), muß man ja also richtige Programiergötter haben, die dieses festkoordinierte und abgestimmte OS zum Sturz bringen. Tja, nur diese Götter sind wie oben bemerkt ein Haufen Freaks, die außer über Foren und ICQ nichts voneinander wissen. Lächerlich! Die Koordination, mit der Windows aufbietet, kann LinSux nie aufbringen. Dagegen spricht schon die GPL mit ihrem OpenSource-Gelalle! Wenn jeder dem anderen im Code rumpfuscht, dann sieht das für mich eher nach Anarchie aus als nach gesittetem, projektorientiertem Programmieren. Leider basiert LinSux ja auf diesem unehrenwerten Kodex, daher mache ich mir auch keine Gedanken mehr darüber, wenn unter KDE ein "hochprofessionelle" Anwendung rein optisch wie das Laienstück eines Stümpers aussieht, besonders wenn die Button zu klein sind um den text aufzunehmen oder wenn KDE nicht in der Lage ist, trotz deutscher Spracheinstellung, die Standard-Steuerelemente deutsch darzustellen...
In der Praxis hat sich ja gezeigt, daß ein professionelles OS wie Windows seine Stärken in der Einheit zeigt, während LinSux ja kunterbunt eigene Wege geht, die kein Mensch versteht (und verstehen will). Was ich damit meine? MS-DOS kam damals mit knappen 30 Kommandos aus, während UNIX/LinSux zwischen 1000 und 4000 Kommandos daherkommt. In MS-DOS brauchte man gerade mal dir, cd, rename, edit, fdisk oder copy, die anderen Befehle wurden kaum oder nie benutzt. WAS IN ZUR HÖLLE WILL MAN DANN MIT 4000 KOMMANDOS?
Windows Errungenschaften wie OLE, COM und das daraus resultierende ActiveX sind für mich Aliase für Integrität. LinSux kaspert da herum und bietet kaum gemeinsame Schnittstellen für Verbunddokumente.
Oder der Kernel von LinSux. Wieso sollte man einem harmlosen User eine Neukompilierung des Kernels nach seinen Ansprüchen zumuten? Windows braucht solchen Dreck nicht, da ja alles über die Registry geregelt wird und der User genau das pro Boot vorgesetzt bekommt, was er irgendwann mal in Windows konfiguriert hat bzw. installiert hat. Ich persönlich finde es eine maßlose Unverschämtheit von LinSux, eine derart unausgeglichene Hardware- und Softwarekonfigurierung anzubieten, wo man Hardware manuell einbinden muß (weil es ja keinen Hardwarekonfigurator gibt, auch YasT2 ist da nur Fake³), oft benutzte Hardware erst mounten und später unmounten muß (was für eine Scheiße) oder Software nur in den allerseltensten Fällen (wie SO 5.x) sich selber installiert.
Um dem Topic b) den krönenden Abschluß zu verleihen:
Während Windows intuitiv, leicht erlernbar, stabil (Abstürze werden IMMER nur von schlecht gemachten Programmen erzeugt, nie vom OS!!!), einheitlich und hilfbereit ist, trifft auf LinSux genau das Gegenteil zu: Undurchsichtig (Dateisystem --> Hilfe, ich habe 200000 usr und bin Verzeichnisse), schwer erlernbar (4000 Kommandos), instabil (wehe, man schaltet LinSux während einer Netzwerksession einfach aus...), uneinheitlich (Resultat aus GPL und der Community) und abweisend (keine OS-Assistenten usw.)!
Sorry, ihr Springuine, aber wer LinSux vor Windows vorzieht, läßt sich alle Vorteile eines Profi-OS entgehen. Definitiv alle Vorteile!
Cu
Crazykriz
Linux 14.981 Themen, 106.341 Beiträge
Ich habe dein Posting genau gelesen, Du Neunmalkluger!
Und nun sage mir mal, welcher Ottonormaluser seinen Kernel bearbeiten wird (sei es der Win-Kernel oder der Linux-Kernel)? Kerl, ich habe meinen Linux-Kernel genau einmal angepaßt, nämlich mit der Integration des Zip-Laufwerks! Da ich aber auf der 200er Möhre, auf der Linux läuft, jedesmal laaaaaaaaaaaaaaange warten mußte, ehe der Kernel neu kompiliert worden ist, habe ich danach von weiteren Modifikationen abgesehen *ggg*...
Und nochmal was zur Stabilität von Windows als Router oder als Gateway allgemein:
In meiner Fa. (die ein internationaler Großkonzern ist) sind 95% aller Rechner, Gateways oder Mail-Server mit Windows NT 4 bestückt. Da ich die Kollegen vom Computerdienst allesamt persönlich kenne, weiß ich auch, daß das Netzwerk nur einmal in den 4 Jahren, wo ich jetzt arbeite, einen Absturz hatte (den ich auch mitbekommen habe). Der Fehler ging darauf zurück, daß sich der Mainserver bei einer RAID-Spiegelung zweier Swap-Platten irgendwie sich selber ein Bein gestellt hatte. Schuld war der RAID-Controller, bei dem eine kalte Lötstelle auf dem Print Datenmüll produziert hat bzw. keine Daten mehr liefern konnte. Darüberhinaus lief die Swap voll und das Netzwerk wurde immer langsamer, bis zum Stillstand. Da die Fa., die den RAID-Controller hergestellt hatte, in ihrem Background-Programm keinerlei Exceptions zum Abfangen solcher Hardwarefehler bereitgestellt hatte, blieb der Fehler bis zum Crash des Netzwerks stehen. Die Kollegen haben dann auf Antrag dem RAID-Hersteller den Vertrag gekündigt...
Ansonsten läuft das NT-Netzwerk einwandfrei. Die restlichen 5 Prozent sind ein UNIX-Netzwerk und ein UNIVAC-Telnet. Das UNIX-Netzwerk bedient die großen Workstations der Designer, Konstrukteure und Igenieure, das UNIVAC-Netzwerk ist noch ein unverzichtbares Relikt aus grauer Vorzeit (Datenbank usw.), wobei das UNIVAC emuliert wird unter NT.
Ach und noch etwas:
Damals war die Fa. umgestiegen von Win 3.11 auf NT. Es wurde damals ein großer Benchmark angesetzt, ob sich der Umstieg auf ein komplettes UNIX/Linux-Netzwerk lohnt. Im Test standen Integrität, Stabilität, Supportaufwand, Nutzen, Kosten und die intuitive Erlernbarkeit und Arbeitseffizienz bei den Benutzern. Während UNIX sicherlich die ersteren Profile besser erfüllte als NT damals (3.x), konnten die letzten beiden Profile nicht erfüllt werden. Und ein Großkonzern kann es sich ABSOLUT NICHT leisten, wegen einem stabilieren OS Ausfälle beim Tageswerk der Mitarbeiter zu dulden. Im Klartext: Da alles Windowsorientiert gewesen war, war die Umstellung auf XFree usw. komplett inakzeptabel. Der Portierungsaufwand aller Datenbanken, Programme usw. war vollkommen unmöglich gewesen! Letztendlich hat meine Fa. mit Win NT in der aktuellen Version das sicherlich bessere Los gezogen (auch wenn der I-love-you Virus sicherlich auch bei uns seine Pappenheimer gefunden hatte, hehehe).
Du siehst also, nicht nur das Prinzip eines alternativen OS spielt in der Wirtschaft eine Rolle, sondern auch noch andere Faktoren. Das gilt es immer mitzubedenken.
Aber da ich keinen offenen Streit plane, entschuldige ich mich bei Dir wegen meiner spitzen Bemerkung aus meiner Pre-Mail, ok? Schließlich kenne ich Dich ja nicht persönlich...
Cu