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Nutella...(...)

FreddyK. / 1 Antworten / Flachansicht Nickles

Das Nutella-Komplott (auch geklaut ;-)


Meine Erzählung beginnt an einem ganz normalen Tag während meiner Schulzeit. Jaja, damals als Schüler, das waren noch Zeiten... Also ich stand auf und war totmüde, da ich abends viel Gelesen und Computergespielt habe, und ging in die Küche. Dort schmierte ich mir zwei Brötchen dick mit meinem heissgeliebten Nutella.

Eins aß ich auf dem Weg zur Schule, das andere in der Pause. Eigentlich war nichts los dort, nur Marihuanageruch, vor allem in der Pause und meistens auf den Toiletten. Während ich auf dem Pausenhof mein Nutellabrötchen aß kam mir die Idee den Rest des Tages zu schwänzen. Ich ahnte nicht was ich damit aufdecken würde. Wenn ich gewusst hätte, was für Erlebnisse vor mir liegen und wie einschneident mein Leben sich von nun an ändern sollte... ich weiss nicht ob ich nicht zum Unterricht gegangen wäre, aber ich wusste ja nicht was passieren sollte.

Also verließ ich den Schulhof, allein, denn ich hatte nicht viele Freunde.

Zuerst ging ich ein wenig durch den Park, schaute die Sträucher und Vögel an, Penner und Junkies auf den Parkbänken, die graue Wolkendecke über allem.

Naja, irgendwann verließ ich den Park, schlenderte zufällig in Richtung des Industrieviertels. Ich bin fast nie dort gewesen, also erschien es mir unbewusst interessant. Vor allem vor dem Hintergrung, dass meine Mum zu Hause sein würde, ich also nicht nach Hause gehen konnte. Vielleicht hat mich auch nur das Schicksal, die Vorsehung geleitet...

Auf jeden Fall stand ich dann plötzlich vor einer grösseren Niederlassung der Firma, die Nutella (mein damaliges Lieblingsessen) herstellt. Das Industriegebiet war damals schon ziemlich heruntergekommen und so fand ich schnell ein Loch im Zaun durch welches ich mit einem Gefühl der Neugier stieg. (hatte ja nichts besseres zu tun)

Durch ein offengelassenes Tor betrat ich eine Lagerhalle. Im Halbdunkel sah ich mehrere dicke Rohrleitungen und einige riesige angeschlossene Tanks. Irgendwas schien darin zu fliessen, denn es rumpelte gewaltig.

Ich stieg eine Metalltreppe empor und über ein Podest in einen Korridor. Hier war es noch dunkler als in der Halle. Ein leises Ächzen und Stöhnen, wie von Tieren, ließ sich vernehmen und ich trat durch eine der mehreren Türen.

Sofort entschuldigte ich mich "Oh, T`schuldigung!" und wich zurück, da ich mich in sowas wie einer Toilette wiederfand. Vier dicke Männer sassen auf ihren Klohs und waren am kacken. Dabei aßen sie aber auch.
Ich schloss die Tür hinter mir und bemerkte, ... dass ich nicht allein war.

Ein etwas älterer, korrekter Mann in einem dunklen Sakko stand da und zielte mit einer Pistole auf mich. Ich erschrak und tat alles was er wollte, denn vordergründlich war mein Geist gelähmt vor Schrecken, im Hinterkopf jedoch amüsierten sich Teile meines Gehirns über die Ähnlichkeit des Geschehens mit den James-Bond-Filmen, die ich so gerne anschaute.

"Guten Morgen! Sie haben also gesehen, Sie haben zu viel gesehen." Sprach er "Neugier ist der erste Schritt zur Hölle, aber auch zum Wissen. Ich werde Sie herumführen. Folgen Sie mir bitte!"

Und dann führte er mich in jener Fabrik herum.

Zuerst kamen wir in jene Toilette mit den dicken Männern. Sie störten sich nicht an unserer Anwesenheit und ihrer Entblöstheit. Nein, sie aßen (obwohl es doch mehr ein Fressen war) einfach weiter, was ihnen vorgesetzt war, und kackten und pupsten in die Toiletten. Ihre aufgedunsenen Körper waren von einer ekelhaft kranken, bleich-pickeligen Haut bedeckt.

Ekelgefühle stiegen in mir auf, aber die Führung ging schon weiter. Wir stiegen die Metalltreppe herab in die grosse Fabrikhalle. "Schauen Sie, die Fäkalien und Exkremente werden hier in diese Rohrleitungen geleitet. In diesem Tank ist Zucker, er wird der Masse zugesetzt" Tatsächlich, die Abflüsse aus der Toilette führten in diese Rohrleitungen.

"Dreizehn Sonden messen die Beschaffenheit der Masse und ein Computer steuert die genaue Zuleitung weiterer Zutaten." fuhr er fort.
"Noch paar Geschmacksstoffe, viel wird nicht gebraucht, hier aus diesen Behältern. Etwas mehr Konservierungsstoffe werden gebraucht, wegen dem hohen Keimgehalt, aber unsere Substanzen werden damit schon fertig."

Böse Vorahnungen erwachten in meinem Kopf und verstärkten das Gefühl gleich brechen zu müssen.
"Kommen Sie! Hier ist ein Motor wie Sie sehen können, er betätigt die Rührer und Mixer. Denn wir wollen doch eine homogene Masse haben, oder? Hehe!"

Dann wird mir eine Pumpe gezeigt, die das Gemisch zurück ins obere Stockwerk pumpt. Also gehen wir wieder hoch. Nebenbeibemerkt war dieser Mann immer sehr höflich zu mir, sietzte mich, trotz der Waffe in seiner Hand. Niemand war vorher so höflich zu mir gewesen.
Dann stehen wir vor einer Tür und ich wollte nicht hindurch, ich konnte mir schon denken, was dort ist.

Ich wurde nicht enttäuscht. Durch ein Hochdruckrohr kam die Masse von unten und spritzte durch eine Düse in 400g und 600g Gläser. Später wurden diesen Gläsern durch eine Maschiene gefahren wo sie Nutella-Ettiketten und Deckel verpasst bekamen.

"Mmmh! Lecker! Nutella! Viele Leute mögen es pur, hier iss!"

Er reichte mir einen Löffel voll von der dunklen Masse. Mein Magen verkrampfte sich, aber die Pistole in der Hand des Direktors (wie ich erfuhr) war ein besseres Argumment. Und so schluckte ich es runter. Es schmeckte theoretisch wie ganz normale Nutella, sogar besser, da frisch, aber nachdem ich den Produktionszyklus gesehen hatte, war es schrecklich.

So ass ich das letzte Mal in meinem Leben Nutella.

"Jetzt haben Sie aber wirklich zuviel gesehen. Ich kann Sie nicht gehen lassen. Aber es ist zu ihrem besten, oder was hätten Sie für Perspektiven da draussen? Wenn wir ehrlich sind... keine.
Ich biete ihnen einen bequemen, sicheren Job. Sie kriegen Internetzugang, TV, können de ganzen Tag rumsitzen und können sogar an ihrem Arbeitsplatz essen. Ich denke es ist ein gutes Angebot, wenn man bedenkt, dass Sie keine andere Wahl haben."

Und so wurde ich in den Nutella-Produktionsvorgang intergriert. Ich saß auf meiner Toilette mit den anderen Fetten (ach ja, von diesen "WC"-Räumen gibt es eine Menge) wurde von Bildschirmmedien zugedröhnt und bekam mein Essen über ein Förderband.

Es verging Zeit. Ich weiss nicht wieviel, denn ich verlor mein Zeitgefühl total.......

Ich will nicht mehr darüber berichten, wie ich später Nahrung verweigerte, bis ich so schmal war, dass ich mich durchs Klo spülen konnte und dann floh.

Das ist auch schon die ganze Geschichte. Seit damals habe ich kein Nutella mehr gegessen. Aber als ich gestern durchs Internet meine Nachrichten empfing las ich, dass die Firma, die Nutella produziert, durch Aktiengeschäfte zum Monopolisten, zum alleinigen Anbieter von Nahrung auf der ganzen Welt geworden ist.

Guten Appetit!

Dieser Beitrag wurde unter Debian GNU/Linux 7.1 Wheezy verbrochen. https://de.wikipedia.org/wiki/Vorratsdatenspeicherung
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