Off Topic 20.131 Themen, 223.337 Beiträge

Kuh-Riosa

Amenophis IV / 1 Antworten / Flachansicht Nickles

SCHOTTLAND: Wird die indische Kuh, seit ewigen Zeiten eng verbunden mit der Hindu-Mythologie, zum Patent angemeldet? Das Roslin Institute of Scotland, die "Geburtshelfer" von Dolly, dem ersten geklonten Schaf, haben sich für die Patentrechte für das genetische Material der fast ausgestorbenen Vechur Kuh beworben. Patente sind bereits auf das genetische Material von Basmati Reis und Kurkuma (Gelbwurz) angemeldet.

Heilige Kühe dürfen weiterleben
Ein Schwede verhindert die Notschlachtung seiner altersschwachen Tiere
STOCKHOLM, 21. September. Sati ist 15 Jahre alt, wohnt in Södertälje bei Stockholm und erfreut sich eines guten Appetits. Das wiederum freut Jonas Henriksson, schliesslich ist es ein Indiz, dass Sati Freude am Leben hat. Am liebsten mag Sati Gras, und das findet Jonas Henriksson ganz normal. Denn Sati ist kein magersüchtiger Teenager menschlichen Geschlechts, sondern eine Kuh. Und zwar eine von Schwedens ältesten Kühen. Sie hätte wohl lange schon ihr Leben im Schlachthaus ausgehaucht, wäre sie nicht, im Gegensatz zu den meisten ihrer Artgenossinnen, heilig.
Jonas Henriksson nämlich, ihr Besitzer, ist Anhänger der Hare Krishnas; einer hinduistischen Glaubensgemeinschaft, für die eine Kuh kein Vieh, sondern eine "Mutter des Menschen" ist. Jeder möchte natürlich seiner Mutter ein würdiges Altern ermöglichen, und wenn es nach Jonas Henriksson geht, dann sollen auch Sati und ihre Schwester Cintamani (20) noch manchen schönen schwedischen Sommer auf ihrer Weide erleben.
Bei aller Heiligkeit bleiben Kühe aber Kühe, und haben sich als solche, zumindest im christlichen Abendland, der Staatsmacht zu fügen. Die kam eines Sommertages in Gestalt eines kommunalen Tierschutzinspektors. Er schaute sich Sati und Cintamani an, sah ihre vom Alter gekrümmten Vorderbeine und ihre hageren Körper, und kam zu dem Schluss, dass Kühe in diesem Alter sich des Lebens nicht mehr freuen können, folglich leiden. Leidende Kühe jedoch, denen mit Medizin und anderer Pflege nicht zu helfen ist, sind vor weiterer Pein durch Tötung zu bewahren; so steht es im schwedischen Tierschutzgesetz, und so räsonierte auch der Tierschutzinspektor. Er ordnete die Notschlachtung an.
Die Empörung unter den Hare Krishnas war gewaltig. Protestbriefe aus aller Welt erreichten die zuständigen Politiker, und Jonas Henriksson legte umgehend Berufung ein gegen das amtliche Todesurteil. "Menschen werden ja auch alt und kriegen Falten, ohne dass jemand auf die Idee käme, ihnen das Leben zu nehmen" meinte der Hinduist.
Und Henriksson führte noch zwei viel gewichtigere Argumente ins Feld. Zum Einen ginge es um ihn selbst: Eine Schlachtung der Kühe würde ihn an der Ausübung seiner Religion hindern, was wiederum wäre ein Verstoss gegen das Grundgesetz wäre. Zum Anderen kämpfe er für etwas Höheres; die Reinkarnation jener Geister nämlich, die Sati und Cintamani beseelen. Eine Schlachtung würde sie bis in alle Ewigkeit der Möglichkeit einer Wiedergeburt als Mensch berauben.
Und dann war da noch die Sache mit dem Gras. Die Kuh als solche ist stumm, und kann von eventuellen Leiden nichts erzählen. Cintamani und Sati scheinen aber mit Freude ins saftige Grün zu beissen - von Altersmelancholie oder gar Todessehnsucht keine Spur. Der Amtstierarzt, der am Mittwoch über den Fall entscheiden musste, hat das wohl eingesehen: Nach seiner Meinung steht einem Fortleben der heiligen Rinder nichts im Wege.
Die Schwestern können sich also auf einen beschaulichen Lebensherbst und baldige Reinkarnation freuen. Vielleicht klappt es ja, dass sie schon im ersten Anlauf als Menschen zurückkehren, und falls die beiden etwas vom Trubel der letzten Monate mitgekriegt haben, dann werden sie sicherlich eine Ausbildung zum Tierschutzinspektor anstreben.
Heilige Tiere // In Indien gelten Rinder aus religiösen Gründen als heilig. Deshalb würden Inder niemals eine Kuh schlachten. Die Tiere verenden am Rande der Siedlungen; die Kadaver werden von Geiern gefressen.
In Europa gelten Rinder als reine Nutztiere, die indische Praxis wird eher belächelt. Hierzulande wird bildlich von der "Schlachtung heiliger Kühe" gesprochen, wenn als unabänderlich geltende Zustände doch noch verändert werden.
Heilige Kühe bald gesetzlich geschützt


NEU-DELHI (dpa). Indiens Metzgern droht Ungemach: Die regierende Hindu-Partei BJP will ihnen in den Arm fallen und ein landesweites Schlachtverbot für Kühe durchsetzen. Die für Hindus heiligen Huftiere würden nicht nur in Indien geschlachtet und verzehrt, ihr Fleisch werde auch exportiert, wetterte der BJP-Abgeordnete Onkar Singh Lakhawat im Parlament. Als ein Mitglied der Opposition einwandte, es würden doch nur alte Kühe getötet, erwiderte Lakhawat: "Wenn unsere Eltern alt werden, bringen wir sie ja auch nicht um." Hindus stellen 85 Prozent der 960 Millionen Inder. Zwölf Prozent der Bevölkerung sind Moslems, die ein Schlachtverbot als Beschneidung ihrer religiösen Freiheit ablehnen. In Indien gibt es derzeit kein landesweites Verbot, Kühe zu schlachten. So darf ihnen zwar im Regierungsbezierk der Hauptstadt Neu-Delhi kein Haar gekrümmt werden, aber andere indische Bundesstaaten sind weniger streng. Herumstehende Kühe sind inIndien ein gewohnet Anblick. Die meisten werden von ihren Besitzern davongejagt, wenn sie alt oder krank werden.




bei Antwort benachrichtigen