Archiv DVD, CD, Brenner 21.675 Themen, 83.329 Beiträge

Ms-Dos auf Boot-CD brennen?

brotkasten / 2 Antworten / Flachansicht Nickles

wie kann ich von einer festplatte aus (mit dos system) eine 1:1 Kopie auf eine Boot-CD brennen
ich weiß nicht welche laufwerksbuchstaben ich zuordnen muß um sound cdrom usw. einzubinden
wie kann ich eine sb 16 einbinden
bei winoncd steht immer , dass man betriebssysteme die nicht auf die HD zugreifen auf CD brennen kann nur wie ?

joschi (Anonym) brotkasten „Ms-Dos auf Boot-CD brennen?“
Optionen

Eine bootfähige CD besteht grundsätzlich aus zwei Teilen: Einem Bootimage und einem stinknormalen ISO9660-Teil. Beim Hochfahren des Rechners wird das Bootimage wie ein virtuelles Diskettenlaufwerk angesprochen und auf den Laufwerksbuchstaben A: gesetzt. Um von einem so gebooteten Rechner auf den ISO9660-Teil der CD zugreifen zu können, müssen entsprechende CD-ROM-Treiber in die Startdateien des Bootimage eingebunden werden. Zur Generierung eines Bootimage kannst Du als Vorlage prinzipiell jeden beliebigen Datenträger verwenden, also meinetwegen eine Win9x-Bootdiskette, eine bootfähige ZIP-Disk oder auch eine komplette Festplattenpartition. Zu beachten ist, daß das Bootimage ein Image des gesamten Datenträgers ist, nicht nur des tatsächlich belegten Teils; ein Bootimage, das Du von einer bootfähigen 100 MB großen ZIP erstellst, ist also tatsächlich auch 100 MB groß, selbst wenn auf der ZIP-Disk nur drei, vier MByte belegt sind.
Hoffe mal, das war vom grundsätzlichen her halbwegs verständlich und ich hab' nichts wesentliches weggelassen. Aber abgesehen davon, die Praxis ist wie so oft eh einfacher als die Theorie *g*:
Du benutzt WinOnCD, wie ich lese. Version 3.7? Da geht das Erstellen einer BootCD recht simpel - einfach ein neues Projekt anlegen, unter der Kategorie *Daten* den Punkt *BootCD* auswählen und den Rest macht WinOnCD (fast) selber. Erst wirst Du gefragt, von welchem Datenträger weg das BootImage generiert werden soll. Keine Ahnung, ob das 3.7er inzwischen auch mit IDE kann, früher (3.6) gingen als Quellen nur Bootpartitionen einer SCSI-Platte oder eben Diskettenlaufwerke durch. Im Anschluß daran machst Du weiter wie bei einer herkömmlichen Daten-CD - also Verzeichnisse/Dateien per Drag&Drop unten ins Projektfenster ziehen, wenn fertig *Brennen* anklicken.
Prinzipiell hast Du recht, daß Du ein beliebiges Betriessystem in Dein Bootimage packen kannst mit der einzigen Einschränkung, daß dieses BS halt nicht großartig rumschreiben darf. Das ist mit DOS kein Problem, mit Windows, selbst mit dem seeligen 3.1xer, geht's schon schief. Die c't hat mal ein Rezept gebastelt, wie man Win95 bootfähig auf CD kriegt, aber das war so kunstvoll konstruiert, mit so vielen Kniffen und Tricks, mir wär's schlicht zu aufwendig, das überhaupt nur zu probieren. Wenn Du experimentierfreudig bist: Im Prinzip gibt's jede Menge Möglichkeiten, die alle darauf hinauslaufen, ein paar Pfade zu verbiegen und INI-Files etc. vor dem Windows-Start auf ein beschreibbares Medium umzukopieren (z.B. auch 'ne RAM-Disk).
Oopsi, schon wieder zuviel graue Theorie *g* Zurück zur Praxis: Wie gesagt, das Bootimage der CD bekommt beim Starten des Rechners den Laufwerksbuchstaben A: zugewiesen. Darauf mußt Du achten beim Editieren Deiner Konfigurationsdateien. Am einfachsten ist, als Vorlage für das Bootimage eine funktionsfähige Bootdiskette zu verwenden. Ich nehm' gern die Startdiskette von Win98, allein schon wegen des universell einsetzbaren ATAPI-CD-Treibers von Oak, der da drauf enthalten ist. Ich passe CONFIG.SYS und AUTOEXEC.BAT lediglich meinen Bedürfnissen an, schmeiß' so Krampf wie MODE CODEPAGE raus und die high sophisticated RAMDRIVE-Konstruktion, die Microsoft sich da hat einfallen lassen. Ich hab' Treiberaufrufe für ATAPI- wie SCSI-CDs drin, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Und ich starte MSCDEX in der AUTOEXEC.BAT mit dem Parameter /L:R, damit mein CD-ROM-Laufwerk möglichst immer auf dem selben Buchstaben zu finden ist und ich Verzeichnisse aus dem ISO9660-Teil der BootCD in den Pfad miteinbinden kann. Auch 'nen schönen alten Logitech-Maustreiber hab' ich mir zugelegt, der mit so gut wie allem kann und brav alle COM-Ports und PS/2 abscannt nach einer angeschlossenen Maus. Soundtreiber brauch' ich keine, wären aber ohne Problem einzubinden. Bei mir läuft stattdessen noch die Netzwerkverbindung in meine NT-Domain hoch.
Alles in allem gar nicht so wild, wie sich's vielleicht anhört. Ist halt Fieselarbeit - wie immer, wenn's um CONFIG.SYS und AUTOEXEC.BAT geht. Am besten wirklich erst 'ne funktionierende Bootdiskette basteln und ordentlich durchtesten, ehe Du sie als Vorlage für Dein Bootimage verwendest. Und von vornherein ein, zwei wenig gut funktionierende Versuche miteinplanen. Irgendwas vergißt man immer, irgendwo ist immer ein Pfad nicht ganz richtig eingegeben o.ä. Viel Spaß jedenfalls beim Probieren.

CU
joschi