Hi!
Ich habe da inzwischen eine sehr pragmatische Meinung. Ich hab auf Linux umgestellt, weil mich der ständige "Wechseln sie jetzt bitte auf die neue Windows-Version und rüsten sie dazu ihren Rechner auf. Scheine und Münzen bitte in hier hin!" genervt hat. Wenn schon ein aktuelles Betriebssystem, dann bitte auch ohne das ständige Einwerfen mittelgroßer Scheine.
Generell sehe ich es so, dass die heutige Zeit ein Betriebssystem erfordert, dass mit Sicherheitsupdates versorgt wird. Natürlich ist das kein Allheilmittel, aber es ist eine einfache und effektive Möglichkeit, wenigstens die schlimmsten Löcher im Käse irgendwann dicht zu bekommen.
Folglich ist XP in meinen Augen keine echte Option mehr (ausdrücklich nur auf meine häufig genutzten Rechner und VMs bezogen). Win7 nutze ich jetzt seit mehr als drei Jahren beruflich: das ist ein heute so problemloses Windows, wie es XP davor war (und Win98SE davor und Win3.11 davor...).
Natürlich sehe und verstehe ich auch die Haltung der alten kampferprobten Recken hier auf Nickles.de, die sagen "Aus meiner erstarrten kalten Faust werdet ihr meine XP-Lizenz herauswinden müssen - vorher gebe ich sie nicht auf!".
Um diese Haltung zu würdigen habe ich schon vor einiger Zeit darauf hingewiesen, dass man inzwischen repräsentative XP-Altäre kaufen kann. Es ist nunmal so: irgendwann müssen auch Helden aus Sagen in Rente gehen. Das bedeutet aber nicht, dass meine Heldenverehrung nicht trotzdem zeigen kann:
(Erhaben, geradezu königlich und würdevoll; einem echten alten Helden aus alten Sagen angemessen. Hier aber noch nicht komplett ausgepackt.)
Oder man richtet eine einfachere Heldenecke an der Wand ein.
Das nur zum Thema, wie man dem Heldenstatus von XP gerecht werden kann, auch wenn es nicht mehr aktiv genutzt wird. Aus absolut vergleichbaren Gründen bewahre ich meinen Commodore 64 und das Atari Telespiel in ihren originalen Verpackungen auf.
Vielleicht sollte ich doch über einen zentral aufgestellten Vitrinentisch nachdenken...
In der Praxis setze ich auf das kommende Windows 10, auf das man ja von Windows 7 aus kostenlos wird wechseln können. Da bleibt also die Lizenz für den XP-Altar erhalten, weshalb Windows 7 hier eindeutig eine Win-Win-Situation ist.
Natürlich setze ich auch noch XP ein. Das allerdings nur in einer alten Backup-VM,die ich direkt vom Vorgänger-PC meines aktuellen Rechners gezogen habe (dessen Installation wurde mit allen Programmen in eine VM übertragen). So ist sichergestellt, dass ich die alten Programme in einer lauffähigen Installation vorliegen habe, um die alten Daten lesen zu können.
Die Netztwerkverbindung ist in dieser VM deaktiviert. So kann im Prinzip nicht viel passieren. Brauchen tue ich dieses XP vielleicht zweimal im Jahr, es wird dann einfach unter Linux als VM gestartet.
Bis dann
Andreas