"Weniger Schwarzseher, mehr Verweigerer
Der Umfang an Mahnverfahren – etwa 4,5 Millionen bei 44,5 Millionen Beitragskonten, über zwei Millionen Vollstreckungsersuchen – zeigt zweierlei. Der Rundfunkbeitrag ist das geglückte Unterfangen der öffentlich-rechtlichen Sender, anders als bei der abgelösten Rundfunkgebühr, den Anspruch auf die Abgabe durchzusetzen. Nur so ist beispielsweise zu erklären, warum der von der Kommission zur Ermittlung des öffentlich-rechtlichen Finanzbedarfs notorisch gerüffelte Rundfunk Berlin-Brandenburg wegen seiner notorisch erfolglosen GEZ-Fahnder seine Erträge von 375,6 Millionen Euro im Jahr 2013 auf 431,7 Millionen Euro im Jahr 2014 steigern konnte. Die Rasterfahndung des Beitragsservice erwischt deutlich mehr säumige Zahler. Im Sinne der Beitragsehrlichkeit und Beitragsgerechtigkeit ein Erfolg, keine Frage. Und dass der Rundfunkbeitrag auf monatlich 17,50 Euro gesunken ist, gehört mit in die Erfolgsmeldung.
Mehr als zwei Millionen Vollstreckungsersuchen sind allerdings keine Miniatur. Über die individuellen Motive kann nur spekuliert werden: Versäumnis, Armut, soziale Argumente also, zugleich steckt darin etwas, was der öffentlichrechtliche Rundfunk in seinem Jubel über den Beitrag gerne übersieht: Protest. Protest gegen einen Zwang, einen Zwang, für einen Rundfunk zahlen zu müssen, der nicht gesehen, nicht gehört, nicht geklickt wird, für einen Rundfunk, der seinen Auftrag nicht erfüllt. Im Versagen der Zahlung steckt ein Versagen der Akzeptanz, im Anstieg der Mahnverfahren bis zur letzten Stufe ein Anstieg des Ärgers über ein Zwangssystem."
http://www.tagesspiegel.de/medien/immer-mehr-zahlen-keinen-rundfunkbeitrag-2-2-millionen-vollstreckungsersuchen/12931448.html
Und Schwarzseher bzw Verweigerer gabs vorher schon erheblich mehr als die 2,2 Millionen...
"Inzwischen liegt der vorläufige Jahresabschluss des Beitragsservice zum 31. Dezember 2015 vor. Daraus ergeben sich für 2015 gegenüber der Anmeldung Mehrerträge von 29,4 Mio. € (davon ARD 19,7 Mio. €, ZDF 8,7 Mio. €, Deutschlandradio 1,0 Mio. €). Die Ursache liegt in der höheren Zahl der Wohnungsanmeldungen, die die höheren Befreiungen und die höheren Forderungsausfälle mehr als kompensieren. Die Forderungsausfallquote beträgt 2,89 %. Im Vergleich dazu beträgt die ange-meldete Forderungsausfallquote 2,30 %. Die Kommission erhöht die angemeldeten Beitragserträge für 2015 daher um insgesamt 29,4 Mio. €."
http://kef-online.de/inhalte/bericht20/20_KEF-Bericht.pdf
Und du gehörst auch zu den unter 3% und aus die Maus!