Grad gelesen: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/was-oeffentlich-rechtliche-sender-und-politik-verbindet-14033898.html
Rundfunkbeitrag Widerstand 211 Themen, 4.270 Beiträge
Tja, ich fühle mich mehr und mehr an frühere DDR- Zeiten erinnert.
Auch da wurde der "freie, demokratische" Rundfunk von Partei und Regierung gesteuert.
Auch da wurden von Herrn Ulbricht und Honecker Beschlüsse gefaßt, die vom "Bewußten Teil der Arbeiterklasse" kritiklos bejubelt wurden.
Wie es jetzt mit den im Alleingang gefaßten Beschlüssen der einstigen FDJ- Sekretärin und heutigen Bundeskanzlerin ganz genau so ist.
Nur ist es nicht mehr der "Bewußte Teil der Arbeiterklasse" - heut sind es "Aufrechte, verantwortungsbewußte Bürger", welche den Alleinbeschlüssen der Kanzlerin zujubeln.
Und nur "damals" wurden die Kritiker und Demonstranten als "Konterrevolutionäre" diskreditiert, heut hingegen als "Nazis".
Auch damals wurden bis zuletzt die Demonstranten als "wenige vom Kapitalistischen Ausland gesteuerte Verbrecher" bezeichnet - bis zuletzt.
Schönschweigen nennt man das heute.
Weil doch das dumme Volk für die rohe Wahrheit nicht reif genug ist.
Und vor widrigen Einflüssen geschützt werden muß.
Jürgen
Jürgen - es liegt an jedem, sich dafür oder dagegen einzusetzen und teilzunehmen an dem, was Demokratie ausmacht.
Diese Vergleiche mit der DDR hängen mir wirklich zum Hals raus.
Ich weiß nicht, wieso ich dort unbehelligt blieb, aber wahrscheinlich war ich doch zu sehr angepasst.
Trotz Vater, der auch mal zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde (davon mehr als 3 inhaftiert) und sogar Freunden, die wegen zu Links verurteilt und inhaftiert waren. Ich hatte ohne Zweifel mehr Glück als manch anderer, Job mit Kenntnissen im VVS-Bereich und nicht erlaubten Westkontakten...
Wenn heute ein breite, breite Mehrheit nur meckert anstatt Wege zu suchen, um etwas zu verändern, fehlt mir das Verständnis.
Allenfalls, wenn irgendwo vor der eigenen Haustür einem etwas gegen den Strich geht - dann gibt es sofort eine Bürgerinitiative und Ruf nach Volksabstimmung.
Demokratie ist harte Arbeit, damit auch nur irgendwo etwas passieren kann.
Nicht aufgeben -
Es gibt keine Wege.
Doch wir müssen gehen.
Anne
aber wahrscheinlich war ich doch zu sehr angepasst.
Ich nicht. Damals nicht und heute nicht.
Und deshalb trug ich damals auch die Konsequenzen.
Und werde sie heute im Bedarfsfall wieder tragen.
Jürgen
Und werde sie heute im Bedarfsfall wieder tragen.
So was kann man nie ausschließen. Aber das ist jetzt nicht eine Frage der Anpassung, sondern des Verstehens und Lernens.
Na ja, bei mir gab es keine Anpassungsfragen - wegen meiner sozialismusfernen Herkunft. Nähe zur Kirche - da blieben viele unangetastet. Da kenne ich viele Beispiele.
Aber auch einen späteren Pfarrer, den ich vom Studium her gut kannte und der oft bei uns in der Studentenbude war – der dann begeister für die Stasi gearbeitet hat. Und bis zuletzt – er hatte das Glück, ganz plötzlich 2003 zu sterben – alles richtig fand ( Zeit 1991: Der Fall Gottfried Gartenschläger : Missionar der Stasi)
Nicht einmel für Abitur oder Studium musste ich in Pioniere oder FDJ eintreten. Wie Angela Merkel es ja wohl freiwillig gemacht hat. (Vergleich nur wegen ähnlicher Herkunft, ansonsten gibt es da nix zu vergleichen)
Aber jetzt, wo ich noch weniger zu befürcheten hätte, da engagiere ich mich endlich so gut ich kann.
Die Zeiten werden noch echt hart, und nicht bequem sein.
Es ist nicht leicht, lebenslang für richtig gehaltene Werte plötzlich infrage gestellt zu sehen. Und da gibt’s genug von.
Freu mich natürlich, wenn wir uns an einer Stelle auch der Meinung nach treffen (könnten).
Mit Gruß
Anne
Freu mich natürlich, wenn wir uns an einer Stelle auch der Meinung nach treffen (könnten).
Natürlich.
Denn ich stehe schon immer auf dem Standpunkt, das man auch bei unterschiedlichen, ja gegensätzlichen Meinungen und Standpunkten die Achtung und den Respekt voreinander nicht verlieren sollte.
Das man akzeptieren muß, das es Andere gibt, die aufgrund ihrer Erfahrungen und ihres Wissens eben einen gänzlich anderen Standpunkt als man selbst vertreten.
Das muß einfach als Gegeben hingenommen werden. Antagonistisch nennt man das.
Das habe ich auch hier in diesem Forum schon mehrfach angemahnt, ja sogar eingefordert.
Jürgen