Lese gerade einen Roman von Seastian Fitzek ("AchtNacht"). Da ist von einer speziellen (fiktiven) Sicherheitssoftware die Rede, die es unmöglich macht, einen Rechner, zu dem man physischen Zugang hat, zu knacken - selbst wenn man das Paßwort geknackt hat. Es handele sich um eine Software, die die Eigenheiten des Menschen an der Tastatur erkennt.
Ich habe die große Stenografen-Prüfung erfolgreich abgelegt und weiß, dass das tatsächlich wahr ist. Jeder hat seinen unverkennbaren Schreibrythmus, so unverkennbar wie ein Fingerabruck. Also ist das erstmal durchaus denkbar.
Weiterhin behauptet, dass Datenkraken wie Google diese Software benutzen würden, um Teilnehmer trotz anonymen Surfens und Nutzung einer VPN-Verbindung zu identifizieren. - Auch das ist durchaus denkbar.
Aber jetzt kommt es:
Seit etwa einer oder zwei Wochen bekomme ich, wenn ich mich auf Youtube begebe, in unregelmäßigen Abständen, unten links auf der Seite ein Kästchen eingeblendet, indem ich aufgefordert werde, mich auf meinem Youtube-Account einzuloggen, um Zugriff auf meinen Account zu haben und um Videos liken und kommentieren zu können.
Schreck:
Woher weiß Youtube, dass ich einen Youtube Account habe, wo ich doch tatsächlich, außer einen Suchbegriff eingegeben zu haben, nichts tat und darüberhinaus nicht nur im FF eingestellt habe, dass beim Beenden sowohl der Verlauf als auch die Cookies gelöscht werden, sondern auch noch mit einer guten, kostenpflichtigen VPN-Verbindung surfe? - Dass passiert auch, wenn ich wirklich alle Internet-Daten vorher gelöscht habe (auch mit dem cleanmgr von win10 die offline-Daten).
Ist es tatsächlich denkbar, dass so ein Programm oder - etwas Ähnliches - zum Unterlaufen der Anonymität des Nutzers schon genutzt und damit der Datenschutz massiv untergraben wird? - Sind wir schon viel weiter, als es in "Schöne neue Welt" beschrieben wird?
Sebastian Fitzek schreibt geniale und gruselige Thriller, aber das ist jetzt der gruseligste, den ich je von ihm gelesen habe!