Hallo zusammen,
ich habe hier einen Kenwood KRF V6020 Receiver, der bei geringster Erschütterung kurz komplett ausschaltet. Dabei hört man das erste Relais (dass glaub ich die 230V schaltet) mehrmals schnell klacken.
Wenn man den Verstärker nicht berührt, funktioniert er tadellos.
Nach kurzer Recherche würde ich auf kalte Lötstellen tippen (das Teil hat ja nun schon ein paar Jahre auf dem Buckel), aber bevor ich das Ding jetzt öffne, wollte ich mir noch andere Meinungen holen.
Woran könnte es eurer Meinung nach liegen? Und welche Lötstellen sind am ehsten betroffen, sollten es kalte Lötstellen sein?
Mfg,
Hühnerschregga
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Hallo,
ja, kalte Lötstellen können schon das Problem sein.
Ist nur die Frage wo diese ist?
Wenn Du das nicht selber lösen willst/kannst hilft hier wohl nur das Teil zu entsorgen und was neues zu kaufen.
Gruß
apollo4
Verpackungen wirft man weg, aber keinen Kennwood
Hab nur noch ältere Kenwood Teile, da diese solide gebaut und die ich auch noch rep. kann sind, ich gehe nicht nach Namen, sondern was drinnen ist.
zum Thema, Hühnerschregga da wird wohl nichts anderes übrig bleiben als dich langsam vor zu tasten. Du hast ja noch Glück, das du diesen Fehler ev.einfach lokalisieren kannst durch wackeln.
Was willst Du mir damit sagen?
Wenn das Teil defekt willst Du einen Kennwood behalten?
Mir ist das egal, wenn was defekt ist wird das ersetzt. Da mache ich nicht lange rum.
Gruß
apollo4
Da muss ich dir natürlich vollkommen Recht geben. Wegen einem Wackler schmeißt man sowas nicht weg...
Gruß
luttyy
ist doch schon klar, nur den Wackler finden......
Gruß
apollo4
Das könnte auch ein Kabelbruch sein! (Zuleitung)
Gruß
luttyy
Bei Verstärkern/HiFi-Technik schalten niemals Relais auf der 230V~ Seite! Relais sind fast ausschließlich als s. g. "Lautsprecher-Relais" vorhanden. Diese ermöglichen nach dem Einschalten des Gerätes eine zeitverzögerte Zuschaltung und bei Netztrennung eine sofortige Abschaltung der Lautsprecher, um unangenehm laute Ein-/Ausschaltgeräusche zu unterbinden.
... der bei geringster Erschütterung kurz komplett ausschaltet.
Bist Du Dir darin sicher? Im Falle von tatsächlicher Netztrennung würde sich die Fehlersuche deutlich auf bestimmte Schaltungsbereiche (bis zum Netztrafo) einschränken.
Wenn Du nicht die entsprechenden Kenntnisse hast, womöglich nicht einmal minimale Messtechnik, mußt Du jemanden beauftragen! Außerdem ist Fehlersuche auf der Netzseite nicht ungefährlich und Laien sollte dies besser sein lassen.
Mit den bisherigen Infos ist Hilfestellung unmöglich! Bestenfalls kann man Sichtkontrolle des geöffneten und vom Netz getrennten Gerätes empfehlen.
rill
schonmal danke allen für die Antworten.
@Lutty: auf sowas profanes wie einen Kabelbruch bin ich nicht gekommen, der wars aber leider nicht...
@rill: ja, ich bin mir sicher, dass es eine komplette Netztrennung ist, da der Verstärker komplett ausgeht (Rest siehe unten).
Zu meinen Fähigkeiten: Ich weiß recht genau was ich tue und was ich kann. Und ich weiß, wo für mich Schluss ist ;)
@all:
Ich habe das Ding jetzt offen, und auch das Relais gefunden, was nicht mehr richtig schaltet. Es ist eins vom Typ DG1U und schaltet 230V. Es sitzt auf der "Vorplatine" vor dem Ringtrafo.
Mittlerweile schlatet es auch rythmisch an-aus, wenn man auf bestimme Art geklopft hat.
Zur Erläuterung: es ist das Relais, was zuerst schaltet, wenn man den Standby/on Taster drückt. Dann folgen nach 1-2s die Relais der Endstufen.
Auf dieser Platine habe ich jetzt alle Lötstellen erneuert, was aber keinen Erfolg brachte.
Allerdings habe ich auf der 12V-Seite des Relais nur 11V gemessen - beim Klopfen sackt die Spannung kurz auf 10,3V ab. Kann es zum einen daran liegen, dass nur 11V anliegen, oder heißt das Absacken, dass der Wackelkontakt auf der 12V-Seite liegt?
Oder kann es auch Verschleiß im Relais sein?
Zum Messen hab ich leider nur ein Multimeter...
Mfg,
Hühnerschregga
Dioden im Bereich zum Relais auch mal messen auf Durchgang, sollte mit dem Mulitmeter gehen.
wird aber jetzt ein Ratespiel, Widerstände sehen alle gut aus ?
So... für heute ist Feierabend. Leider konnte ich das Problem nicht lösen.
@ Budi: Was könnten die Dioden für einen Wackelkontakt/kalte Lötstelle? An sich funktioniert das Gerät ja super. Und ich hab auch nach dem kleinen Netzteil (für die 12V-Versorung des Stand-By) noch eine Spannung. Wenn auch nur 10,3V statt der 12V.
Da ich auf der Netzteilplatine jetzt alle Lötstellen neu gemacht habe, habe ich das Relais und die Stand-By-Schaltung in Verdacht.
Aber wie macht sich ein gealtertes Relais bemerkbar? Und wie kann ich die Stand-By-Schaltung untersuchen, die irgendwie in der Frontplatine (mit Display) und der Hauptplatine verteilt ist?
Mittlerweile ist mir auch die Idee gekommen, dass ich die 230V-Seite des Relais einfach brücken könnte und das Teil dann immer am Hauptschalter ausschalte. Würde etwas (außer mangelnde Eleganz der Lösung) dagegen sprechen?
Mfg, Hühnerschregga
Ist das Gerät schon aus dem SMD Zeitalter ? bin im Moment noch etwas blockiert, hab mir gerade so einiges an Programmen versaut, da der Virenscanner eingeschaltet hat, hab icht nicht gemerkt. und munter hin und geschaltet bzw Reset usw. na ja.
Hab das Gerät deshalb nicht gefunden. Mein Gedanke mit den Dioden war der Spannungsabfall. Muß mich ausklinken der Drecks virenscanner hängt schon wieder drin und blockt alles
Mahlzeit
Auch wenn ich bastelleien sonst nicht unterstütze zu deinem Fall ein paar Worte.
Der Fehler, der bei dir wohl vorliegt, kann das Standby Relaise sein (K1 benannt in deinem Gerät) oder aber in der Ansteuerung. Du kannst grundsätzlich das Relaise überbrücken und nach "Spielende" mittels Hauptschalter abschalten. Das wäre laut Verdrahtungsplan soweit möglich, wenn man auf Fernbedienung Standby verzichtet.
Theoretisch könnte man mit einem Oskar die Ansteuerung des Relaise bzw. die Schaltstufe um Q2 ansehen und dabei auch kontrollieren, ob ggf. ein Wackelkontakt an CN4 vorliegt. Mehr kann und möchte ich hier aber nicht in die Tiefe gehen.
Allgemein sollte man solche Messungen mit einem Oszilloskop nachmessen, da man einen Fehler hier besser beurteilen kann. Ein Multimeter hat hier so seine Probleme.
Ansonsten, wenn man dich schon nicht von solchen arbeiten fernhalten kann, dann tue diese bitte konzentriert und ausgeschlafen, sonst ist´s aus mit normalem Herzschlag.
ein Überbrücken des Relaise sollte nicht durchgeführt werden. Ich hab das erst auf den 2ten Blick gesehen.
Wenn das Relaise gebrückt wird, ist der Leistungsteil auch bei abgeschaltetem Hauptschalter unter Spannung, da der Hauptschalter nur den Standby Spannungsteil unterbricht und dann über das Relaise der Leistungsteil abgeschaltet wird, was bei einbringen einer Brücke nicht mehr möglich ist.
hm... doof
Also müsste ich dann das ganze so umbauen, dass der Hauptschalter wirklich alles schaltet.
Da hoffe ich doch mal, dass ich den Fehler noch finde, bevor ich dran rumpfusche...
Wenn ich einen solchen Fehler suche, dann öffne ich das Gerät, stelle es auf eine stabile Unterlage bei sehr guter Beleuchtung - schalte ein und berühre, stoße mit einer Hartplaste- Stange (Plastestricknadel oder Ähnliches) an jedes Bauteil.
Bis ich es hab - und ich hatte es bislang immer.
Jürgen
Was du versuchen kannst, ist mit einem Heissluftfön/Industriefön über die Platine gehen, und mal ordentlich erhitzen. So verbinden sich kalte Lötstellen wieder. es bleiben aber weiterhin kaltelötstellen, die sich irgendwann wieder lösen.
Ansonsten, wenn du nicht lange fackelst, und es loswerden/wegschmeissen willst, gib eine kurze PN ;)
Nochmal vielen Dank für die hilfreichen Antworten.
@Ganove Ede:
Das K1-Relais müsste das Relais sein vom dem ich spreche, oder? Das sitzt direkt neben dem kleinen Trafo beim 230V-Eingang.
Aber wo finde ich Q2 und CN4? Ich habe mir die Aufdrucke auf der Platine nicht so genau angeguckt, und das Gerät ist grad wieder zu (und läuft, solange man nicht drankommt). Und was meinst du mit Oskar? Oszilloskop? Das hab ich wie erwähnt nicht zur Verfügung.
@Budi: Die Dioden auf der Netzteil-Platine haben noch Beine - nix mit SMD. Ich habe die bis jetzt nicht durchgemessen, da das Gerät ja sonst läuft.
@Torsten:
Den Heißluftfön wollte ich auch noch ausprobieren, aber dafür muss ich erst einen organisieren.
Und nein, ich geb ihn nicht ab ;)
Zur Not wird eben gebrückt.
@Jüki:
Ich hatte das teil auf dem Tisch stehen und mit nem Holzstab angeklopft, das Problem ist nur, dass es ziemlich egal ist, wo man dranklopft - es geht immer aus. Das Ding ist eben so empfindlich, dass schon starkes Streicheln reicht...
Und mit leichten Biegen der Platinen (durchdrücken per Stab) und Schwingungen mit ca 5Hz tut sich gar nix.
Er reagiert nur auf Erschütterung.
Neuigkeiten vom Fortschritt gibts dann morgen, wenn ich mich wieder dran setzte. Wie gesagt ist für heute Schluss.
Wenn ihr aber noch Ideen oder Fragen habt, gerne her damit :)
Mfg,
Hühnerschregga
Na also, geht doch...
Nachdem ich durch Messen das Netzteil ausschließen konnte, habe ich das Teil mal komplett demontiert und die einzelnen Platinen bewackelt - und siehe da, es lag an der Frontplatine. Nach 45-minutiger Suche habe ich dann auch den Übeltäter gefunden:
Das Lautstärkepoti. Bei dem hatte sich die Verschraubung mit dem Gehäuse gelöst, was darin resultierte, dass das ganze "Gewicht" des Lautstärkereglers an der Platine hing. Und da hab ich dann eine gebrochene Lötstelle am Halter des Lautstärkeregler gefunden und neu gemacht.
Und siehe da, es läuft! Was ein schönes Gefühl :)
Was allerdings eine gebrochen Lötstelle bei der Lautstärkeregelung mit dem Standby-Schaltkreis zu tun hat, ist mir schleierhaft.
Auf jeden Fall nochmal vielen Dank euch allen für die Tipps, Erläuterungen und Denkanstöße.
Mfg,
ein euphorischer Hühnerschregga
Geht mir genau so wenn ich was repariert habe, wo andere die Mülltonne aufmachen...:))
http://www.nickles.de/forum/monitore-und-displays/2011/erfolgreiche-reparatur-538810114.html
Gruß
luttyy