Hallo zusammen!
Da dürften alle Keyboarder dieser Welt vor Neid erblassen - meines Wissens nach gibt es jedenfalls noch keinen Synthesizer o.ä. Tasteninstrument mit Zugang zum Internet oder sogar einem eigenen Appstore. Ob das sinnvoll und wünschenswert ist, sei einmal dahingestellt, aber wenn um technischen Fortschritt in Form von elektronischen Leckereien ging, hatte die Keyboarder-Fraktion immer weit die Nase vorn, seit der Einführung des MIDI-Standards 1982.
Jetzt zeigt die Firma Gibson, ihres Zeichens einer der renommiertesten Gitarren-Hersteller weltweit, allen Synthiefreaks die Hacken: http://www.golem.de/1109/86752.html
Der Preis ist natürlich erst einmal saftig, aber erstens ist das eine technische Neuerung, dafür muss man auf allen Gebieten seit jeher mehr Kohle hinblättern, und dann ist es außerdem eine limitierte Auflage. Bei Erfolg könnte ich mir aber durchaus vorstellen, dass diese Technik im großen Stile in Serie geht und bald auch in preiswerteren Instrumenten erhältlich sein wird.
Gerade für Synthesizer wäre eine Internetanbindung ideal - mit einem batteriebetriebenen Instrument könnte man sich dann sogar unterwegs per WLAN-Hotspot die neuesten Sound-Patches ziehen...
FYI
Olaf
Archiv Sound, Video, MP3 und Co 8.736 Themen, 38.491 Beiträge
Das Detunning per Poti ist natürlich irgendwie cool. Auf den Rest könnte ich gut verzichten. Ich könnte mir kaum merken welcher Poti in welcher Situation was tut. Und natürlich sind DSP Prozessoren in E-Gitarren nichts neues.
Der exorbitante Preis für eine solche E-Gitarre ist allerdings neu.
Für mich war es schon neu, aber ich bin auch nicht so der Gitarrenfreak.
Aber eine Gitarre mit Internet-Anbindung gab es doch noch nie, oder täusche ich mich auch da?
CU
Olaf
Du täuscht Dich nicht. Aber was ich noch viel geiler finde ist, dass sich das Ding selbst stimmt. Bei Bedarf auch noch mit unterschiedlichen Stimmungen. Wieder eine Ausrede weniger für so manche Leute, die ihre mangelnden Fähigkeiten am liebsten auf das Material schieben.
Tja, da sind die Keyboarder wieder privilegiert - die müssen nie stimmen... haben deswegen allerdings auch schon immer eine Ausrede weniger parat gehabt ;-)
Wobei, die ganz alten analogen Geräte klangen manchmal auch leicht neben der Spur, wenn man sie z.B. draußen bei Frost transportiert und dann in die warme Stube geholt hatte...
CU
Olaf
Ist nicht ganz richtig. Manche Tastendackel können alles nur in "C" spielen. Wenn dann ein Lied in B gespielt werden soll, haben sie manchmal eine Tuning-Funktion, mit der sie die ganze Tischhupe in Halbtonschritten angassen können.Dann MÜSSEN sie "stimmen", wenn sie auch weiter mitspielen wollen...
Manche Teile können auch auch tatsächlich gestimmt werden, wenn z.B. ein Klavierfritze am Elektropiano statt in A=440Hz mit einem Orchester in dessen klassischer Stimmung (A=442Hz) harmonieren möchte.
Wobei, die ganz alten analogen Geräte klangen manchmal auch leicht neben der Spur, wenn man sie z.B. draußen bei Frost transportiert und dann in die warme Stube geholt hatte...
Richtig, oft haben genau diese kleinen Schräglagen den unnachahmlichen Charme dieser Geräte ausgemacht. Bei neueren Keyboards vermisse ich das schon mal hier und da. Naja, dafür gips jetzt andere Vorteile.
Das geht viel viel einfacher, da brauchst du nur die Pitch Coarse-Funktion zu nehmen - haben 99% aller Keyboards - und schon erklingt alles im gewünschten Intervall höher oder tiefer. Mit "Stimmen" hat das aber nichts zu tun, da drückst du nur einen Knopf und das ganze Instrument transponiert so wie gewünscht.
wenn z.B. ein Klavierfritze am Elektropiano statt in A=440Hz mit einem Orchester in dessen klassischer Stimmung (A=442Hz) harmonieren möchte.
Siehe oben, das funktionert ganz analog. Da gibt es eine Master-Tune-Funktion, mit der man statt in Halbtonschritten hertz-weise schieben kann.
Mit "Instrument stimmen" ist aber etwas ganz anderes gemeint - nämlich dass man sich tatsächlich die Mühe machen muss, jeden einzelnen Ton richtig einzustimmen. Bei Saiteninstrumenten ist das jede der 4-6 Saiten, bei Klavieren tatsächlich alle 88 Töne :-o
CU
Olaf
Eine Gitarre gehört nicht an einen APP-Store sondern an einen Verstärker! Wer eine Klampfe nicht stimmen kann sollte ohnehin die Finger davon lassen. Software dafür gibt es schon seit PDA Zeiten. Blos nix lernen und mal was richtig können, alles der Software auf dem PC und dem Geldbeutel des Spenders überlassen. Die Erfindung find ich völlig daneben. Da kann man seine Akkorde auch gleich auf einem Besenstiel anschlagen. Macht sich Preislich auch bedeutend attraktiver.
Meine Meinung mag hart klingen, ist aber in zehn Jahren Musikschule und unzähligen Jahren praktischen musizieren gewachsen. Gruß Andy
Das eine schließt das andere ja nicht aus ;-)
So ein wenig geht die ganze Diskussion am Kern der Sache vorbei. Diese Autotune-Funkion ist ja nur ein kleiner Teilaspekt.
CU
Olaf
@T6T8
Die unterschiedlichen Stimmungen laufen nicht übers Tunning, der rechnet das nur einfach um. In Modelling Gitarren sind keine herkömmlichen Tonabnehmer mit Spulen sondern die Piezzo Pickups wie sie auch in akustischen Gitarren zum Einsatz kommen.
@Olaf19
Google mal nach Line6 Variax. Ich hab schon so manche E-Gitarre mit USB Anschluss gesehen. Internet war mir jetzt auch neu. Ob Gibson speichert was du spielst um daraus ein Benutzerprofil zu erstellen ist konnte ich jetzt auf Anhieb nicht rausfinden.
Na das wär's ja noch... "Kunden, die Sweet Home Alabama spielten, interessierten sich auch für die Herpes House Band" - oder so ähnlich *g*...
Gitarre und USB ist natürlich ganz und gar nicht abwegig und fast eine logische Entwicklung. Die Software Logic Pro bspw. hat schon seit 2005 einen Gitarrenverstärker an Bord. Da wäre es schon schade, wenn man die nur für synthetisch imitierte Gitarren oder andere "artfremde" Instrumente nutzen könnte.
CU
Olaf
Hi,
ich frag mich nur wer das Teil kaufen soll, wenn der Akku nur 2 Stunden hält, oder gibts dann zukünftig ne Akkuladepause im Konzert ? Und ob Bluetooth live immer störungsfrei funktioniert, da hab ich auch so meine Zweifel.
Nur fürs Studio machen die ganzen Spielereien auch ned so viel Sinn.
Und grade im Studio (so war es zumindest noch zu meiner "aktiven" Zeit) haben wir immer jegliche nutzung von Funktechnologie zu vermeiden versucht.
Dass heißt: Keine Drahtlos-Mäuse und -Tastaturen, keine Funkmikros, keine Funkadapter für Gitarren etc., keine angeschalteten Handys...
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Toningenieure heute einem nicht auch sagen würden, man solle das Bluetooth abschalten und ein Kabel benutzen.
Gruß,
Yan
Hi Yan, du hast Tonstudio-Erfahrung?
Was hatte man konkret gegen die Nutzung funkgesteuerter Komponenten - waren die schlecht entstört und haben dadurch in die Audiowege eingestreut?
Obelix: Es spricht absolut nichts dagegen, nach 2 Stunden eine kurze Pause einzulegen. Die meisten Konzerte sind eh viel viel kürzer. Davon ab, das Publikum muss ja noch nicht einmal warten. Man könnte die Ersatz-Akkus ja schon vor dem Konzert geladen bereitstellen.
CU
Olaf
Coole Sache, aber ich würd glaub doch lieber erst die da ausprobieren, die ist noch nerdiger: http://www.golem.de/1001/72461.html
Und ich seh schon die News 2013: Metallica-Konzert abgebrochen: James Hetfields Gitarre von Trojaner infiziert! :-D
Na dann wirds mal Zeit, dass ich meine Luftgitarrre auch mal digitalisiere......
Sehr abgefahren!:
Die digitale Gitarre kommt komplett ohne Saiten aus, verfügt dafür aber über einen Touchscreen. Auf diesem Weg sollen sich Synthesizer-Parameter wie Sustain (Länge des Tonausklangs), Pitch (Tonhöhe), Filter Cutoffs (Grenzfrequenzen) oder Contour beliebig modifizieren lassen. Da das Gerät selbst keine Töne erzeugt, verfügt es über einen MIDI-Ausgang. Was also am Ende zu hören ist, hängt ausschließlich davon ab, was für Geräte an die Misa angeschlossen werden.
Allmählich stellt sich natürlich die Frage, was dieses "Gerät" dann überhaupt noch mit einer Gitarre gemeinsam hat, außer natürlich der Form des Korpus.
CU
Olaf