Ich hatte es ja bereits erwähnt, alle mir bekannten DDR-Plattenspieler hatten einen im Laufwerk eingebauten Entzerrervorverstärker ... das sah im Detail so aus, daß der 220/230V~ Antriebsmotor eine Extrawicklung für die Stromversorgung des Entzerrervorverstärkers hatte, Gleichrichtung und Siebung waren auf der Platine des Entzerrervorverstärkers enthalten. Mir ist auch kein einziger DDR-HiFi-Verstärker mit Phonoeingang bekannt. Solche Lösungen waren eben in einem Land üblich, das sich vom gesamten übrigen HiFi-Weltmarkt abgeschattet hatte ... was nicht heißt, daß es nur Technik auf Schrottniveau gab - im Gegenteil.
Wenn ein DDR-Gerät einen DIN-Stecker hatte - der "Diodenstecker" hieß, heißt das noch lange nicht, daß dort auch ein irgendwie standardisierter DIN-Pegel ausgegeben wurde. Genausowenig ist (nach meiner Kenntnis und Erfahrung) die Eingangsempfindlichkeit von PC-Speakern standardisiert.
@jacky5:
Du kannst auf jeden Fall über Adapter oder ausgetauschte Stecker versuchen, PC-Boxen oder sonstige Verstärker dort anzuschließen. Es gibt aber in meinen Augen keinen vernünftigen Grund, DDR-Schallplatten mit einem DDR-Plattenspieler zu hören ... Mit NAIM aus England gibt eine HiFi-Firma, die an der guten alten DIN-Buchse immer noch festhält - aus klanglichen Gründen!
Die Aufnahme- und Pressqualität der DDR-Schallplatten war übrigens überwiegend exzellent, speziell im Klassikbereich ... welche "westliche" Schallplattenfirma hatte schon mehrere fest installierte Aufnahmestudios in Kirchen mit hervorragender Akustik (Paul-Gerhard-Kirche Leipzig, Lukaskirche Dresden und eine 3. Kirche in Berlin)? Die Eterna-Aufnahme von Carl Orffs "Die Kluge" gilt unter Vinyl-Freaks als eine der besten Schallplattenaufnahmen aller Zeiten!! Auch z. B. Paul Simons "Graceland" als Amiga-Ausgabe ist wohl die best klingende Pressung überhaupt.
rill