Hallo Leute,
eine Bekannte von mir möchte gerne ihre alten VHS-Videos auf den PC spielen und quasi digitalisieren (damit sie nachher auf DVD etc gebrannt werden können). Mir ist bekannt, dass es eine vergleichbare Vorgehensweise für Schallplatten mit der Software "Clean!" gibt.
Welche Software ist nötig für das Überspielen von VHS? Wie wird der VHS-Player an den PC angeschlossen bzw welche Schnittstellen muss dieser aufweisen?
MfG und Danke für eure Antworten
1stmember2002
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Hi,
du brauchst entweder eine (interne) TV-Karte mit Anschlussmöglichkeit für externe Videoquellen (z.B. 2 Cinch-Buchsen für Sound rechts und links und eine dritte Buchse für das Video-Signal). Oder aber ein externes Teil mit USB-Anschluss für den PC und die schon genannten dreí Cinch-Buchsen für externe Videoquellen (ich selbst benutze seit 2003 das "Videoh!" von Adaptec). Der Videorecorder wird dann also über die drei Cinchbuchsen an das Teil angeschlossen (es gibt jede Menge ScartStecker/Cinchbuchsen-Adapter auf dem Markt).
Dann brauchst du eine Video-Aufnahme-Software, die aber bei entsprechend ausgestatteten Karten bzw. USB-Geräten dabei sein sollte. Und nicht zuletzt brauchst du eine Software, die aus der auf dem PC aufgenommenen Datei eine DVD machen kann; solch eine Software kommt gewöhnlich mit dem DVD-Brenner mit (Nero hat da ganz gute Sachen im Programm).
Je nach Wunsch wird noch eine Videoschnitt-Software benötigt.
Der PC sollte natürlich einigermaszen schnell sein (unter 2,5 GHz CPU würde ich gar nicht erst anfangen) mit wenigstens 512 MB RAM und einer schnellen und groszen Festplatte.
Video- bzw. DVD-Arbeiten erfordern Geduld. Solche Arbeiten belegen ganz schön PC-Resourcen, und wer sehr viel solcher Arbeiten machen will und sich das irgenwie leisten kann, sollte sich einen PC eigens für Video-Arbeiten zusammenstellen.
HAND
Sylvia
Die Qualität solcher Überspielungen ist in der Regel indiskutabel, von echten eingearbeiteten Amarteuren und einigen Aufwand an Hard- und Software mal abgesehen.
Die beste Methode ist der Einsatz eines Standalone VHS-DVD-Kombi-Recoders und da sollte man durchaus ein Panasonic-Modell nehmen, nix anderes. Das erlaubt flexibele Aufnahmezeiten um die 4 Stunden bei passabler Qualität. Format ist DVDminusR oder DVDminusRW (finalisieren!) oder DVD-RAM (nachträgliche Schnittmöglichkeit, Übertragung auf den PC etwas umständlich). Die Panasonic-Hardware ist allererste Sahne, speziell der VHS-Abspieler/Recoder, sodass man nicht auf den ev. abgenudelten Originalrecoder angewiesen ist. Ev. leidet die Tonqualität etwas. Auf dem PC abgespielt ist Klötzchenbildung zu beobachten, während die Wiedergabe auf einem Röhren-TV sehr ordentlich ist.
Virtual Dub ist gut, aber gewöhnungsbedürftig (klick)
Für zusätzliche Informationen kann ich nur den Nickles PC-Report empfehlen (Bitte nicht wegen Schleichwerbung kicken ;-)
Aber das ist schon nicht so einfach. Ich rate auf jeden Fall zu einer TV-Karte, die auch nen Audio-Eingang hat, weil Audio und Video sonst (wie bei mir) asynchron reinkommen können. Dann muss man sie manuel synchronisieren und evtl. die Audiospur sogar etwas strecken oder stauchen, dass das ganze passt. Da hab ich Tage gebraucht, um das für ein paar ausgelutschte StarTreck Videos hinzukriegen.
Gruß CPUQuäler
Hi ya all,
@CPUQuäler:
"weil Audio und Video sonst (wie bei mir) asynchron reinkommen können": Das Problem habe ich mit meinem Adaptec-Gerät nicht. Das ist eine aktive Einheit, die alles bearbeitet und den fertigen Stream zum Aufnehmen an den PC schickt (würde ich immer so empfehlen). Die Einheit beansprucht also keine CPU- oder RAM-Resourcen, was bei einer Karte wohl eher der Fall sein dürfte, oder?
@Tilo:
Der PC und die eingesetzte Software ermöglichen mir,
... ein DVD-Menü mit reichlich kreativer Freiheit zu erstellen;
... Scene Selection Index Marker für die DVD an beliebiger Stelle im Film zu setzen;
... auch mal etwas mehr als 4 Stunden auf eine DVD5 zu quetschen (ich weisz, die Qualität);
... am Beispiel einer Sketche-Sammlung oder einer Serie die einzelnen Beiträge in eine andere Reihenfolge zu bringen;
... den Video-part mit einer anderen bzw. zusätzlichen Sound-Datei auszustatten;
... ganz bequem ungewünschte Stellen herausschneiden, was besonders bei selbst gemachten Video-Aufnahmen unverzichtbar ist;
... durch entsprechenden Schnitt dem Rohmaterial eine entsprechende Dramaturgie zu verpassen;
... durch Filter Teile des Videoteils ein wenig "reparieren", genauso im Sound.
Tilo, wenn dein Standalone-Gerät das auch kann, frage ich mich ernsthaft, warum ich noch kein solches Gerät habe.
HAND
Sylvia
Der Panasonic arbeitet perfekt ohne irgendwelche Eingriffe. Der eigentliche Kick ist der sehr gute VHS-Abspieler/Recorder, z.B. mit perfekter Videokopfjustage/automatischer Anpassung an die Spurlage der alten Aufzeichnungen. Die Sychronisierung wird verbessert, man kann nachschärfen lassen, intern ist alles RGB-verdrahtet, er kommt nicht durch Bildzusammenbrüche aus der Synchronizität.
Wenn ich mehr machen will (Kapitelmarken), überspiele ich auf den PC. Ich müsste mal in der Bedienanleitung nachschauen ob ich auch bei VHS=> DVD Kapitelmarken setzen kann. Er macht das zwar automatisch bei DVDminusRW (ev. auch bei DVDminusR) aber doch ganz selten, unzuverlässig.