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Flat Preamps - Frage an Rill

beaver1 / 4 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo Rill, in Deiner Linksammlung fand ich einen interessanten Artikel von einem Hersteller von Flat Phono Preamps ohne RIAA compensation
http://www.tracertek.com/newway.htm

Das hört sich für mich ziemlich überzeugend an, da man auf diese Weise andere Frequenzverzerrungen des Systems erkennen und beseitigen kann. Was hälst Du davon ?
Allerdings bräuchte man womöglich dazu diese DC six software. Ich muss mal heute abend nachsehen ob Audition diese RIAA Kurve im EQ hat.

rill beaver1 „Flat Preamps - Frage an Rill“
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Ich habe noch nicht nach dem "Flat Preamp"-Prinzip gearbeitet ... könnte es aber, da ich die Terratec DMX 6fire 24/96 mit Phonoeingängen habe. Dort wird genau das Prinzip Software-Entzerrung angewendet (RIAA-Plug-in). Ich habe das bisher nicht probiert. Ich sehe auch einen gewissen Nachteil dieser Lösung ... die Höhenabsenkung bewirkt ja auch eine gewisse Unterdrückung des Rauschens der sehr hoch verstärkenden Vorverstärkerstufen. Dieses Rauschen gelangt ja erst einmal ununterdrückt in den PC. Inwieweit die Software-Entzerrung mit Höhenabsenkung dies wieder gut macht, wage ich nicht vorherzusagen. Ich denke, der lineare Vorverstärker muß sehr hochwertig sein.

Es gibt ja bei Audition den 30-Band Equalizer, Absenkung/Anhebung kann bis ±16dB erfolgen ... zum "Rumspielen" sollte es erst mal reichen.


rill

beaver1 rill „Flat Preamps“
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Danke !

Pumbo beaver1 „Flat Preamps - Frage an Rill“
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Technisch gesehen ist eine Entzerrung möglichst nahe am System wünschenswert, wobei hier durch die damit verbundenen Pegelanhebung der SNR zur weiteren Zuleitungskette positiv beeinflusst wird. In den letzten Zügen der Drehteller wurden dann auch solche Lösungen propagiert (Stichwort ALPS).

Es ist natürlich nach weitgehendem Verschwinden von Plattenspielern und damit auch von RIAA-Entzervorverstärkern wesentlich eleganter und ökonomischer, eine Softwareentzerrung anzubieten, sofern halt nicht beim Einspielen abgehört werden soll.

COOL EDIT hat diese RIAA-Kurve zur Entzerrung abgespeichert, sollte also auch in AUDITION vorhanden sein. I.a. dürftest Du als Neueinsteiger mit so einer Lösung klanglich besser aussteigen, als mit dem Phonopreamp-Konsumerkram, der i.a. für so was verhökert wird, da z.B. hochwertige MIC-Vorverstäker dank hoher Stückzahl einfacher und in Hinblick auf die elektronische und klangliche Qualität wesentlich höherwertiger bei gleichem Geld zu bekommen sind.

Ich persönlich nutze aber meine alte NKAMICHI CA5E hochkant hinter meinem Schrank versteckt nur als Phonopreamp weiter (gilt als eine der besten). Man kann so was z.B. mit verhautem Gehäuse für kleines Geld bei ebay schießen. Recht guten Eindruck machen übrigens die Phonomodule, die bei ELV angeboten werden. Für das Geld sicher mal einen Test wert, die meisten dürften damit wunschlos glücklich werden.

rill Pumbo „Technisch gesehen ist eine Entzerrung möglichst nahe am System wünschenswert,...“
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Ich habe bei Audition keine fertige RIAA-Kurve gefunden, kann man aber auch selbst erstellen und als Preset abspeichern.

Ich habe mir noch überlegt, daß es mit einenm linearen Verstärker eventuell zu falscher (zu leiser) manueller Aussteuerung kommen kann, da man sich an Pegelspitzen mit hohem Obertonanteil orientiert, auch falschlicherweise an Knackser, die ja auch sehr "scharf" sind.

Mich würde auch stören, daß man nicht mit korrektem (entzerrtem) Frequenzgang vorhören kann. Da sind jetzt alles theoretische Überlegungen, es käme auf einen Versuch in der Praxis an. Den linearen Vorverstärker müßte man selbst bauen, da es ihn in dieser Form nicht gibt. Für MC-Abtaster könnte man eventuell einen Mikrofonvorverstärker für niederohmige Mikros (200Ω) "missbrauchen" (am Eingang mit Parallelwiderständen an das MC-System anpassen). Dabei muß man aber sicherstellen, daß unter keinen Umständen eine 48V-Phantomspeisung zum Abtaster gelangt!


rill