Ich habe mir einen digitalen A/V Surround Receiver gekauft, an denen noch 4 weitere Geräte hängen.
Wo stellt man bei dieser Anlage am besten den großen Subwoofer auf
und welche Varianten der Aufstellung sind am besten. Wenn man eine lange Schrankwand hat und genau gegenüber von dieser in 3m Abstand sitzt ist eine richtige Plazierung gar micht so einfach. Wer kann mir da einen Rat geben.
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Damit du ein möglichst "sauberes" Stereobild bekommst, ist es zunächst einmal wichtig, dass die beiden kleineren Lautsprecher ungefähr auf Höhe deiner Ohren stehen, vor allem möglichst gleich hoch. Ideal ist es außerdem, wenn dein Kopf zusammen mit den kleinen Boxen ein gleichseitiges Dreieck bildet mit einer Seitenlänge von jeweils 1 m - 1,40 (je nach Größe der Boxen). Der Subwoofer sollte in jedem Fall in der Mitte und wesentlich weiter unten, z.B. am Boden stehen.
Manche HiFi-Gurus empfehlen - warum auch immer - den Subwoofer einen Tick rechts von der Mitte zu platzieren. Ich habe keinen Schimmer wozu das gut sein soll... Bässe haben von allen Signalen den größten Energieanteil. Wenn die irgendwo "von der Seite" herkommen, gerät nach meinem Verständnis das ganze Stereobild ins Ungleichgewicht. Auch solltest du darauf achten, dass der Subwoofer nicht direkt auf Holz steht, das führt zu Resonanzen, die zu einer Überbetonung der Bässe führen. Wenn, dann solltest du den Subwoofer vom Holz durch ein dämmendes Material, z.B. Teppichreste isolieren.
CU
Olaf
Hallo Susanna2 und Olaf19,
wo der Subwoofer steht ist absolut unerheblich - da das menschliche Ohr "tiefe Frequenzen" nicht orten kann. D.h. Du hast mit der Aufstellung des Subwoofers in weiten Grenzen freie Hand.
Was die Ortung angeht: Das Ohr kann nur Frequenzen orten, deren Wellenlänge deutlich kleiner ist als der Ohrenabstand des Menschen - ist die Wellenlänge deutlich größer als dieser Abstand, werden beide Ohren mit der gleichen Intensität (und Phase) beschallt (das Gehirn kann daraus keine Differenz bilden) und das "Haas´sche Gesetz der ersten Wellenfront" greift nicht mehr.
Da die "Wellenlänge" in umgekehrtem Verhältnis zur Frequenz steht, kann man sich leicht ausrechnen, wo in etwa der "Break-even-point" zu suchen ist. (Schallgeschwindigkeit kann man mit 330 m/sek. ansetzen.)
Gruß! K-F
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Hallo,
noch eine kleine Anmerkung: ...Subwoofer sollte in jedem Fall in der Mitte und "wesentlich weiter unten"...stehen" Das kann man so nicht sagen: Je nach dem, an "wieviel Wände" der Lautsprecher anschließt, verändert sich die Bass-Wiedergabe. Studio-Lautsprecher haben daher oft im Bass-Kanal einen umschaltbaren "Wand-Entzerrer" der berücksichtigt, ob der Lautsprecher an "eine Wand" anschließt (er hängt an dieser z.B.) oder an zwei Wände (er steht mittig vor einer Wand am Boden) oder an drei Wände (er steht am Boden in einer Raum-Ecke).
Wenn es also zu sehr "wummert", muß man ggf. zum Bass-Regler greifen. Andreas und Olaf haben zu Recht auf mögliche "Resonanzen" hingewiesen - dazu kommen, je nach Raum-Zuschnitt ggf. sog. "stehende Wellen". Das sind mögliche, akustische (frequenzabhängige) Auslöschungen oder Überhöhungen, an ganz bestimmten Stellen im Raum - also ggf. auch am Abhörplatz.
Da, wie gesagt, die Aufstellung des Subwoofers unkritisch ist, muß man einfach durch "Probieren" dessen optimalen Aufstellungsort finden. Gruß! K-F.
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Hi K-F, kansst du mal ne Formel angeben, wie die Berechnung der Wellenlänge im Verhältnis zur Frequenz aussieht? MFG LuckyC
Hallo Lucky,
kein Problem: Da ich allerdings nicht weiß, ob und wie man ggf. hier griechische Buchstaben generieren kann, mache ich es "lateinisch" - die "Wissenden" mögen es mir nachsehen. ;o)
Frequenz (Schwingungen pro Sekunde) = F (Einheit = Hertz / "Hz")
Wellenlänge (1 voller Schwingungszug / Lambda) = L (Einheit = Meter / mtr)
Ausbreitungsgeschwindigkeit (mtr/sek) = V
L = V : F
Beispiel:
F = 10.000 Hz (10 KHz) >> L = 330 : 10.000 = 0.033mtr. = 3.3cm
F = 1000 Hz (1 KHz) >> L = 330 : 1000 = 0.33mtr. = 33cm
F = 100 Hz >> L = 330 : 100 = 3.3mtr
F = 30 Hz >> L = 330 : 30 = 11mtr.
Du siehst also, daß bereits eine Frequenz von 1000 Hz den menschlichen Ohrenabstand (Faustregel: 19cm) deutlich übertrifft - und damit nicht mehr sicher zu orten ist - von Frequenzen, die wir dem "Bass-Bereich" zuordnen, ganz zu schweigen.
Ähnliche Überlegungen gelten übrigens auch bei der Konstruktion von Mikrophonen: Wenn deren Membranen "sehr groß" werden (Neumann KM-50 Serie/KM-80 Serie), haben sie zwar einen "satten, vollen, weichen Sound", sind sehr empfindlich und damit rauscharm - aber die Höhenwiedergabe leidet; weil sich auf der Membran, ab einer gewissen Frequenz und danach frequenzabhängig, ein voller Schwingungszug (mit seiner positiven und negativen Halbwelle) abbilden kann - und sich somit selbst auslöscht. Aber das wirklich nur nebenbei.
Deine Frage ist hoffentlich verständlich beantwortet.
Gruß! K-F.
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EHHHEI!
Großes Dankeschön an den Fachmann!
Es war die Ausbreitungsgeschwindigkeit, die mir gefehlt hatte, bzw. die ich nicht mehr wußte.
Deine Ausführungen sind wirklich sehr aufschlußreich.
Gruß LuckyC
Hi K-F,
danke für diese ausführliche Erklärung. Teile davon hätte ich gewusst, insbesondere dass Frequenz und Wellenlänge immer umgekehrt proportional zueinander stehen, aber so genau hätte ich das nicht auseinandersetzen können. Gut, dass 'LuckyCrash' deswegen nachgehakt hat :-)
Inzwischen ist mir klar geworden, wie ich auf den Holzweg gekommen bin, dass der Subwoofer unbedingt in die Mitte gehört (ich selbst besitze übrigens keinen). Es gibt für die Musikproduktion die eiserne Regel, dass Bässe (insbesondere große Trommel, Bassgitarren u.Ä.) immer aus der Mitte kommen sollen, um das Stereobild nicht in eine Schieflage zu bringen. Aber das ist auch ein ganz anderes Thema: Wenn man Musik produziert, dann soll diese möglichst immer und überall gleichermaßen gut klingen, egal ob mit oder ohne Subwoofer, ob aus HiFi-Boxen oder aus dem Kofferradio - oder z.B. über Kopfhörer. Bei Kopfhörern findet ja eine "Zwangsortung" der Bässe statt, unabhängig davon, dass ihre Wellenlänge ein Vielfaches von unserem Ohrenabstand ausmacht, da werden unsere Ohren gezwungen, auch ganz tiefe Frequenzen links oder rechts einzuordnen.
Dass bereits 1.000 Hz der Stereo-Wahrnehmung ziemlich egal sind, finde ich übrigens ganz schön deprimierend :-/
CU
Olaf
Hi!
Ich hab' im Ohr, dass tiefe Töne nicht vom Ohr geortet werden können. Man hört also nicht aus welcher Richtung sie kommen, sondern spührt sie eher generell.
Ich würde daher vorschlagen: stell den Subwoofer erstmal da hin, wo er dir optisch am besten gefällt.
OK, ob unter im keller, zwei Etagen tiefer, der richtige Ort ist, möchte ich bezweifen. ;-) ich denke man sollte ihn so aufstellen, dass die möglichkeit ebsteht, dass die Schallwellen aus ihm heraus an das Ohr kommen.
Letzendlich ist das Einstellend er Anlage dnan eine Kunst, die cih auch nicht behersche. Ich meinen Subwoofer recht von meiner Sitposition aufgestellt und dann versucht ihn "sanft" an seinem Laustärkeregler so einzustellen, dass er nicht ortbar ist und den Bass deutlich, aber nicht übertrieben verstärkt.
Es besteht wohl die Möglichkeit, dass der Subwoofer ungünstig steht und sich seine Tonwellen durch Resonanzen ungünstig verstärken oder sogar auslöschen (das sollte man dann aber problemlos "erhören" können). Gegebenfalls muss man ihn also drehen oder versetzen (oder an einen anderen Platz stellen).
Probier es einfach aus. Du kannst nichts kaputt machen. Das Ergebnis muss dir gefallen, daran solltest du dich orientieren. :-)
Bis dann
Andreas
Den Subwoofer immer hinter/neben den Kühlschrank/Geschnirrschrank stellen, das klirrt schön. :-)