Beim Überspielen eines Tape-Videos auf den PC (OEM-Version von Pinnacle MediaCenter) kommt es mit der Zeit zu einem Auseinanderdriften des Video- und Audio-Signals, das Audiosignal ist schneller. Das Tape ist aber in Ordnung. Intensiver Kontakt und unzähligen Einstellempfehlungen mit Pinnacle führte zu mehreren PC Abstürzen und letztlich zu der Aussage: "Wenden Sie sich an den PC-Hersteller, Siemens-Fujitsu!"
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Der grund dafür ist, dass die abtastung des tones nicht mit der richtigen taktrate erfolg. Diese taktrate muss sich auf die tatsächliche bildwiederholrate beziehen um dauerhaft synchron zu sein.
Eine absolut perfekte abtastung mit z.b. 48 kHz kann falsch sein, wenn das bild nicht mit exakt 25 fps zugespielt wird (stichwort mechanisch angetriebener videokopf). Die aufnahme wird zwar perfekt erledigt, bei der späteren wiedergabe wird aber statt der erforderlichen ursprünglichen bildwiederholrate mit der nominellen gearbeitet und der ton synchron dazu ausgegeben. Im vorliegenden fall also mit 25 statt z.b. 25.01 fps (das wären knappe 1.5 s abweichung pro stunde spieldauer).
Die zwei lösungen, die mir bekannt sind, sind zum einen die verwendung von hardware, die bild und ton gemeinsam und phasengekoppelt verarbeitet (PLL) oder das nachträgliche resamplen des tones. Die erforderlichen änderungen bewegen sich im zehntel-promille bereich.
Audacity (OS) kann unter "Effekt/Geschwindigkeit ändern..." das erreichen, aber auch nur mit rohen PCM daten, was die verwendung von komprimierten tonspuren verkompliziert.
mr.escape
Hallo Mr.Escape,
Ich habe ebenfalls diese Probleme bei meinen Videos festgestellt und durch verschiedene Experimente in der Bearbeitung eine gewisse "Schadensbegrenzung" erreicht.
Deine Erklärung würde mir auch nachträglich begründen, weshalb einige meiner Videos bei stückweiser Bearbeitung fast immer synchron (erscheinen), dagegen als "ununterbrochene" Aufnahme tatsächlich manchmal Asynchronitäten zeigen.
Das werde ich jetzt mal etwas intensiver beobachten !
Meinst Du, dass solche Effekte auch zwischen verschiedenen Quellen (z.B. verschiedene Videorecorder) starke Schwankungen aufweisen können ?
Ich habe nämlich den Eindruck, dass die Aufnahmen von meinem neueren Gerät (komischerweise) schlechter synchron sind.
Es hängt immer von der kombination der geräte (zuspieler und audio-abtastung) ab. Evtl. reicht schon eine andere temperatur, um die unterschiede zu verstärken oder zu verringern. Ein zu langsamer rekorder, kombiniert mit einem zu langsamen A/D-wandler für den ton kann eine perfekte aufnahme ergeben, aber eben nur durch zufall.
Ich habe nämlich den Eindruck, dass die Aufnahmen von meinem neueren Gerät (komischerweise) schlechter synchron sind.
Hier könnte also der neue rekorder näher an der nominellen geschwindigkeit sein, aber der alte dafür passender zur audio-samplerate der soundkarte.
mr.escape
Das ist so, etwa nach 45 Minuten ist ein deutlicher Synchronitätsverlust zu sehen. Aber was kann ich selbst daran ändern? Mehrere Video-Recorder testen oder, ich habe eine Band-Aufzeichnung des ZDF: "Celine Dione in Concert - in Las Vegas", jeden Titel einzeln überspielen!? Das ist sehr mühevoll.
Wie gesagt "Audacity" verwenden.
Dazu den ton als PCM extrahieren (mit z.b. DVD2AVI oder VirtualDubMod), die erforderliche änderung in prozent errechnen (z.b. 1s zu schnell nach 45min -> 0.037% langsamer, also -0.037%a schneller, evtl. bei der angabe runden ) und in "Audacity" anpassen. Danach den ton als ersatzspur (statt der vorhandenen, zu schnellen) importieren. Das weitere vorgehen hängt von der anwendung ab.
BTW wer ist eigentlich diese "Celine Dione"? Sollte man sie kennen? ;)
mr.escape
Das Problem ist auch mit entsprechender Hardware zu lösen, z. B. mit einem Canopus ADVC-110 ... durch "Locked Audio" wird genau diese Bild-/Tonasynchronität vermieden. Leider ist das Teil nicht ganz billig, der Wiederverkaufswert bei eBay ist aber extrem hoch!
rill
So etwas passiert praktisch immer dann, wenn die Hardware, die den Videoteil bearbeitet, nicht gleichzeitig auch den Ton aufzeichnet. Also Video über ne "Blackbox", Ton über die Soundkarte des Rechners. Sowas geht praktisch immer schief und ist kaumstens zu beheben, érst recht, wenn keine lineare Abweichung vorliegt.
Beim Überspielen auf einen (HD-)DVD-Rekorder wäer es wahrscheinlich nicht dazu gekommen.