Archiv Sound, Video, MP3 und Co 8.736 Themen, 38.491 Beiträge

@PCO u.a.: Kopierschutz bei analogen Überspielungen

Olaf19 / 11 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo zusammen.

In einem Thread zum Thema TCPA hatte PCO auf meine Frage hin sinngemäß erwähnt, daß es für Sonys MiniDisk ein Verfahren gäbe, das auch Kopien über analoge Line-Verbindungen verhindere. Ich wollte in jenem Thread nicht so weit vom Thema abschweifen - aber jetzt interessiert mich doch mal, wie das technisch möglich sein kann.

Bei einer digitalen Verbindung (z.B. SP/DIF) liegt der Fall klar. Nicht alle Bits auf einem digitalen Medium dienen der Abbildung des Nutzsignals, es lassen sich auch andere Informationen codieren. Nur so können Techniken wie CD-Text oder SCMS-Kopierschutzbits (Serial Copy Management System) bei DAT-Kassetten funktionieren.

Eine analoge Verbindung, z.B. von CD oder MiniDisk zum Line-In einer Soundkarte sollte zu etwas aber doch nicht in der Lage sein...? Das akustische Signal wird in elektrische Impulse zerlegt und später wieder in Schall umgesetzt. Ist es wirklich möglich, diese Impulse zum Transport anderweitiger Informationen zweckzuentfremden?

Ich kann mich erinnern, daß die EMI Electrola vor über 20 Jahren ein Verfahren angekündigt hat, um Überspielungen von Schallplatten auf Musikkassetten zu verhindern: Bei der Überspielung sollte das Musik-Signal durch einen "Störton"(?) verdorben werden. Schon damals habe ich mich gefragt, wie das gehen soll; eingeführt wurde diese Technik nie.

Ich nehme stark an, daß Ihr auch diesmal wieder meinen Wissensdurst stillen werdet. Dafür vorab schon mal vielen Dank!

CU
Olaf

GarfTermy Olaf19 „@PCO u.a.: Kopierschutz bei analogen Überspielungen“
Optionen

...analoge signale kann man mit einem "wasserzeichen" kennzeichnen - einen echten kopierschutz gibt es jedoch bei analogem audio nicht.

es gilt dabei der grundsatz: was man hört, kann man auch aufzeichnen.

;-)gegen tcpa

Olaf19 GarfTermy „...analoge signale kann man mit einem wasserzeichen kennzeichnen - einen echten...“
Optionen

Stimmt, der Begriff Wasserzeichen ist mir in diesem Zusammenhang auch schon untergekommen.
Dieses Signal liegt glaube ich im Infra- oder Ultraschallbereich, kann das sein?
Anderenfalls würde es ja die Klangqualität beeinträchtigen.

Noch eine Idee: Gesetzt den Fall, man nimmt nicht über eine analoge Line-Verbindung auf, sondern per Mikrofon-Abnahme vom Lautsprecher - zugegebenermaßen eine abstruse Idee. Wäre das Wasserzeichen dadurch zerstört oder noch vorhanden?

Danke und CU
Olaf

gelöscht_21573 Olaf19 „@PCO u.a.: Kopierschutz bei analogen Überspielungen“
Optionen

Zu Olaf 19
Kommt darauf an wie hoch die Frequenz für das Wasserzeichen ist und was für eine Frequenz das Mirko mitmacht.Oder besser gesagt wie die Kennlinie des Mikrofon ist.Es könnte da sein aber abgedämpft oder nicht mehr mit dem entsprechenden Pegel oder gar nicht.
Sollte man mit einem Frequenanalyser herausbekommen ,aber wer hat schon sowas im normalen Haushalt???

Olaf19 gelöscht_21573 „Zu Olaf 19 Kommt darauf an wie hoch die Frequenz für das Wasserzeichen ist und...“
Optionen

Nee, im normalen Haushalt halt hat sicher keiner einen "Behringer Ultra-Curve" herumstehen :-)
Gibt es Frequenz-Analyzer eigentlich auch schon als Software-Plugin? Müßte doch gehen, oder?

Danke und CU
Olaf

GarfTermy Olaf19 „@PCO u.a.: Kopierschutz bei analogen Überspielungen“
Optionen

...das wasserzeichen ist im normalen signal verborgen - logisch, denn es muß ja den aufnahmefrequenzgang überstehen können ...also auf keinen fall infra, oder ultra...

dabei werden in das normale signal kleine (nennen wir es mal...) fehler eingebaut, die nicht hörbar sind, aber eine kopie "überstehen". ein manuelles entfernen dürfte fast unmöglich sein, weil man diese fehler eben nicht finden kann.

;-)

gelöscht_21573 Olaf19 „@PCO u.a.: Kopierschutz bei analogen Überspielungen“
Optionen

Mit entsprechender Sw sollte das funktionieren.Ich kann mir vorstellen diese Wasserzeichen außerhalb der Höhrbereiches zu setzen.
Im Fernsehsignal welches auch analog ist ,wird ja auch der Videotext(Datenstrom)
mit in die Austastlücke des Bildes reingesetzt ohne das es beim Fernsehschauen stört.

_Quax Olaf19 „@PCO u.a.: Kopierschutz bei analogen Überspielungen“
Optionen
Olaf19 Nachtrag zu: „@PCO u.a.: Kopierschutz bei analogen Überspielungen“
Optionen

@Klaus bzw. Quax
Habe Deine Kopieranleitung vom Dezember aufmerksam gelesen. Aber bist Du sicher, daß das Zwischenschalten eines zusätzlichen Analog-Geräts - in diesem Fall Kassettenrecorder - einen Unterschied macht? Das Signal wird doch nur durch die diversen Line-Ins und -Outs unter leichtem Qualitätsverlust durchgeschleift. Ich glaube nicht, daß dadurch ein Wasserzeichen zerstört wird.

@garf und brandy
Ich halte ein Wasserzeichen im Ultraschall-Bereich für gar nicht mal so abwegig. Die Standard-CD-Qualität arbeitet mit einer Abtastrate von 44,1 kHz - akustisch brauchbar sind davon nur Signale bis 22 kHz (siehe auch 'rill's Ausführungen zum Nyquist-Shannon-Theorem). Der obere Bereich ab 22 kHz wäre aber möglicherweise zum "Verstecken" weiterer Informationen nutzbar.

CU all
Olaf

Minesweeper XL Olaf19 „Danke an alle!“
Optionen

Das Abtasttheorem besagt, daß Du zum Abtasten mindestens die doppelte Frequenz der hochsten Frequenz des Originalsignals brauchst. Bei der CD hat man 20kHz als obere Grenze für das Originalsignal. Also braucht man rein theoretisch mindestens 40Khz mindestens um ein 20Khz Ton Abzutasten. Allerdings bräuchte man dann ideale Filter (Tiefpass), mit einem rechten Winkel in der Abfallenden Flanke. Das gibts aber nicht. Also um die Sache einfacher zu machen, tastet man ein gutes Stück höher ab und benötigt nicht einmal mehr besonders teure TPs. Liegt jetzt irgendein Nutzsignal oberhalb der 20 Khz, wird es durch die vorhandenen Filter gekappt. Wäre ja auch super Simpel das Wasserzeichen mit einem Tiefpass rauszuholen. Man könnte allerdings Daten unter der Hörschwelle übertragen. Wenn sie von Lauten Stellen in der Musik maskiert (verdeckt) werden.

Gruß Minesweeper XL

Olaf19 Minesweeper XL „Danke an alle!“
Optionen

Genau, darum ging es in dem Thread vom letzten Oktober, den ich hier noch einmal verlinkt hatte.

Was mir bei all dem durch den Sinn geht: Im Grunde ist ein Wasserzeichen gar kein Kopierschutz - das Kopieren als solches wird dadurch in keiner Weise verhindert, das Wasserzeichen wird nur mit kopiert. Mit seiner Hilfe ließe sich der Urheber zweifelsfrei identifizieren - das war's dann aber auch schon...

Minesweeper XL Olaf19 „@Minesweeper“
Optionen

Bis jetzt - ja, denke ich.
Die relativ lange Einführung sollte nur beschreiben und herausheben warum es mit dem von Dir vorgeschlagenen: "oberhalb 22kHz" nicht funzt.

Gruß
Minesweeper XL