Hallo,
habe mir vor ein paar Tagen ein neues Handy angeschafft. Mit im Lieferumfang dabei war ein Stereo-Headset, das mir zwar praktisch erschien, aber im Vergleich zu meinem Sony MDR-EX90 Ohrhörern, keinen so guten Klang bot. Da ich aber den integrierten MP3-Player wohl ausgiebigst nutzen und auch die Speichererweiterung von bis max. 8GB voll ausschöpfen werde, ergab sich die Notwendigkeit, die MDR-EX90 Stöpsel an das Sony-Ericsson-Headset zu löten.
Nun, das wäre im Normalfall auch für mich eher ungeübten Löter kein so grosses Probelm gewesen, wenn die Headset-Litzen nicht mit einer Art Lack als Isolierungsschicht versehen worden wären. Denn diese machte es mir fast unmöglich Lötzinn auf die Litzen zu übertragen.
Habe es dann doch irgendwie geschafft MDR-EX90 und Headset-Kabel miteinander zu verlöten. Wobei das Ergebnis einem versierten Löter vermutlich einen Herzinfarkt bescheren würde.
Vermutlich wird das Ganze hauptsächlich durch den Schrumpfschlauch zusammengehalten,..aber naja.
Frage nun:
Wie entfernt man möglichst rückstandsfrei, wie in meinem Fall, auf (sehr feinen) Litzen aufgebrachten Isolationslack?
Könnte nämlich sein, dass mir die gleiche Lötarbeit nochmal bevorsteht.
In meinem Fall habe ich es mit der Flamme eines Feuerzeugs versucht. Es brannte zwar runter, hinterlies aber vermutlich irgendwelche Rückstände, die das aufbringen von Lötzinn fast unmöglich machten. Auch das Einfetten der Litzen (u. Des Lötkolbens) mit Lötfett war nicht wirklich erfolgreich.
Wäre für einen Sachkundigen Tipp dankbar!
Kds (:
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Hallo,
bei starren Drähten kann man die Drahtenden einfach vorsichtig abkratzen.
Bei den von dir benannten feinen Drähten, hilft es den Lack abzuflämmen mit z.B. einem Feuerzeug. Danach mit einem Lappen und Spiritus abwischen.
Oder man nimmt Nagelack oder Aceton (Baumarkt), und wischt damit den Lack ab.
Gruß
knoeppken
Lack auf Kupferdrähten ist meist (wenn nicht gar ausnahmslos) lötfähiger Lack! Das funktioniert in der Praxis so, daß ab einer bestimmtem Löttemperatur der Lack aufschmilzt und sogar als Flußmittel fungiert! Wenn dieser Lack Dir Probleme bereitet hat, dann vielleicht an einer zu niedrigen Löttemperatur. Falls nur ein normaler Lötkolben verwendet wurde ... mit einer "richtigen" Lötstation mit einstellbarer und geregelter Lötspitzentemperatur (bei Weller bis 450°C) wäre man da sicher besser beraten.
rill
Normalerweise "schmilzt" der Lack weg, und oder dient als Flußmittel.
Aber bei bestimmten Drahtsorten, für z.B. Treppenbeleuchtungen für Kinos (0,4qmm durchgehend lackiert ohne Isolierung) oder ganz feinen Litzen, hast du mit herkömmlichen Lötkolben (15/30W), selbst mit Lötstation keine Chance. In dem Fall halfen mir in den letzten 25 Jahren eben die oben genannten Mittel.
Gruß
knoeppken
Sollte die Ohrhörerlitze doch nicht verzinnbar sein, fällt mir noch ein alter Trick für Feinstdrahtlitzen ein ... Lack mit einem Glasfaserstift (auch als Glasfaserpinsel bezeichnet) entfernen, dabei Litze immer drehen. Glasfaserstifte wurden früher zum Korrigieren/Radieren von technischen Zeichnungen auf Transparentpapier benutzt und sollten im Schreibwarenhandel immer noch erhältlich sein.
Conrad führt die Teile als Kontaktreinigungsstift (Artikel-Nr.: 530166-62) - in der Tat ist ein Glasfaserstift hervorragend zum Reinigen/Polieren von Kontakten geeignet.
rill
Als Nachtrag wollte ich noch erwähnen, das ich Lackdraht meinte.
Da hattest du aber schon geantwortet:-)
Ich kenne die Möglichkeiten. Die von mir angesprochenen Drähte sind mit LEDs bestückte Rollenware, und mussten durch dünne Kunststoffröhrchen geschoben werden.
Alles vor Ort (auf der Baustelle) entweder zu verdrillen, oder zu löten.
Oft musste man auch improvisieren, damit es möglichst schnell ging.
Gruß
knoeppken
Da sind ja ein paar interessante Infos zusammengekommen. Am plausibelsten erscheint mir der Tipp mit dem abflammen und anschliessendem reinigen.
Neugierigerweise werde ich aber auch die Sache mit der Temperatur testen, Lötstation kann ich mir borgen.
Nach getaner Arbeit melde ich mich dann nochmal.
Jetzt aber ins Bettchen!
Wünsche angenehme Nachtruhe.
kds(:
ist ja löblich selber zu löten aber ich finde ein kleiner Adapter für 2 Euro hätte das Problem eleganter gelöst. gibts ja bei ebay o. ä. für nahezu jedes Modell. Na gut eine Kabelfernbedienung fällt dann weg.
Hallo,
zu früheren Zeiten,als es noch Radios mit drehbarer Ferritantenne für AM gab, musste öfter die HF-Litze an den Anschlussdrähten neu verlötet werden. Die Litze wurde neu verdrillt, mit einer Flamme geglüht, und in Spiritus abgeschreckt.Dabei wurden alle Rückstände entfernt und eine saubere Lötstelle möglich.
Warnen muß ich vor der Verwendung von säurehaltigen Flussmitteln wie Lötwasser oder Lötfett.
Es ist nur eine Frage der Zeit,wann durch Korosion die Litze durch eingedrungenes Flußmittel zerstört wird.
Kolophonium , das auch in den meisten Loten als Seele vorhanden ist, ist das Flussmittel erster Wahl.
Gruss weka
@Bandeplus
Vielleicht habe ich mich da missverständlich ausgedrückt. Solch einen Adapter habe ich schon, ihn nutze ich aber nur in der Kombination mit dem MDR-EX082, wenn ich z.B. auf längeren Fahrten (Zug/Bus) Musik höre. Der Klang des MDR-EX082 Ohrhörers gefällt mir nämlich besser als der des MDR-EX90. Worum es mir geht ist, bei kürzeren Trips in einer etwas besseren Qualität Musik zu hören, als es mit den Headset-Stöpseln möglich ist, dabei aber trotzdem das Headset nutzen zu können.
kds(: