Hallo,
bin gerade dabei einen PC zu planen, auf dem MythTV laufen soll, als Wohnzimmer-Mediencenter. Das Problem ist allerdings das wir bis jetzt nur analog Fernsehen per Satellit empfangen. Das bekomme ich so direkt wohl nicht auf den PC, müsste also den Receiver weiter verwenden. Wenn das der Fall ist, kann der PC aber nicht den Receiver ansteuern. (Vielleicht würde das über Infrarot gehen.)
Würden wir DVB-S empfangen, gäbe es wohl günstige Karten dafür, dann muss man aber wohl viel im Haus umbauen, und die anderen Fernseher bräuchten ja auch neue Receiver.
Was wäre denn der günstigste Weg, um den Festplattenrecorder in dieser Situation zu realisieren?
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Kauf dir ein Universal-LNB für deine Schüssel, damit kannst du dann die alten Receiver weiterbetreiben und du kannst auch die digital ausgestrahlten Sender im hohen Frequenzbereich empfangen - allerdings nicht mit deinen "alten" Receivern, die empfangen dann logischerweise nur die Sender, die du bisher auch bekommst.
Gruß
Digital-SAT-Empfang ist eine Frage des Schüsselkonverters, der sollte zwei Empfangsbereiche abdecken. Tatsächlich sendet so ein Universal-LNB sowohl das analoge Senderbündel wie auch das digitale Senderbündel, die alten Receiver können weiterbenutzt werden.
Auf einem anderen Blatt stehen die Verhältnisse der Verdrahtung oder einer Hausanlage. Da könnte es sein, dass nur analog machbar ist.
Die Sache ist die, der Sat-Empfänger speichert neben den Senderfrequenzen (und bei Digital noch einiges mehr, Stichwort PID) noch Infos die den Schüsselkonverter betreffen, Polarisation und Frequenzband. Der Schüssel-Konverter muss passend zum Sender umgeschaltet werden. Über die Betriebsspannung und einen 22 kHz-Ton (in der Regel darüber) wird die Polarisation und das Frequenzband ausgewählt. Deshalb muss jeder Sat-Empfänger ein eigenes Kabel zum Schüsselkonverter haben (Sternverkabelung). Wenn der Schüsselkonverter nicht genug Anschlüsse hat, dann setzt man Multischalter (8-fach/16-fach) ein, die für DVB-S mit vier Leitungen mit dem Schüsselkonverter verbunden sein müssen. Aber Hausanlagen können ein ganz anderer Schnack sein.
Die entscheidene Frage ist, ob Du den Schüsselkonverter modernisieren kannst und ob Du passend Kabel verlegen kannst.
Leider wohnen wir zur Miete und so habe ich keine genauen Informationen zum aktuellen Status der hier verbauten Anlage. Was ich sagen kann ist dass das hereinkommende Kabel in einen Kasten führt, welcher es in vier Andere aufteilt, dies sind dann die, die in den verschiedenen Zimmern ankommen. Genaueres wird auf dem Ding stehen, nur müsste einiges Umgerückt werden um das zu Lesen. Ich schau morgen mal nach.
Aber wenn ich solch einen neuen LNB verwenden möchte, müsste ich ja aufs Dach und den austauschen. Das werde ich sicherlich nicht machen, und die Kosten für einen Spezialisten wären sicherlich zu hoch...
Was Du schreibst hört sich nach einer Hausanlage mit Baumstruktur an. Da kannst Du nix machen, aber angeblich wird 2010 die analoge Sat-Übertragung abgeschaltet, dann muss die Hausanlage völlig umgebaut werden. Sat-Karten für anlog-Sat werden wohl nicht mehr hergestellt, die Nachteile sind zu groß.
Im Moment steht also nur ein analoges Signal zur Verfügung. Um das in einigermaßen Qualität digital aufzuzeichnen, gibt es vielleicht so 4 Wege und die gehen beide über die Scart-Buchse eines analogen Standalone-Sat-Receivers (der ja schon für den Fernseher gebraucht wird):
1) Panasonic DVD-Recorder.
Der schafft es mit einer Datenrate von ca. 1GB pro Std. in relativ guter Qualität aufzuzeichnen, wenn das analoge Sat-Signal gut rauschfrei ist und die gesendete Filmqualität was taugt. Man kann die DVDs (z.B. DVDminusRW oder DVD-RAM) dann nehmen, um die Filme auf den Computer zu übertragen, weiter zu verarbeiten usw.. Hier sollte man unbedingt ein teures Scart-Kabel verwenden, also mit intern abgeschirmten Videoleitungen. Insbesondere wenn über den Recorder abgespielt wird über den aufgenommen wurde, ist die Konserve kaum vom Original zu unterscheiden, wenn man mit einem Röhren-TV wiedergibt. Am PC sieht das allerdings anders aus.
2) Hochfrequenzverbindung.
Mit VirtualDub am Computer aufzuzeichnen, am besten gleich in XviD oder DivX (Ein-Pass-Verfahren) in Echtzeit komprimieren. Und ich würde mal sagen, die Datenrate sollte nicht viel niedriger liegen als im Fall 1. Für diese Methode sollte der analoge Sat-Empfänger einen Modulator-Ausgang haben, sodass man mit Antennenkabel zu einer alten analogen TV-Karte verbinden kann. Die Aufzeichnungen haben aber sichtbar eingeschränkte Qualität.
3) Niederfrequenzverbindung, Ton und Bild getrennt.
Das Signal muss in möglichst guter Qualität und tonsynchron auf den Computer kommen. Dafür müsste man einen sogenannten Grabber benutzen. In der Regel wird er das Ton- und Bildsignal entgegennehmen (nur Composite), mittels Hardwaredecoder in Echtzeit in MPEG2 verwandeln und dann per USB2 an den PC weiterleiten, also eine Datei übermitteln. Die Grabber haben aber wohl immer noch eine bescheidene Qualität.
4) ViVo-Grafikkarte oder alte TV-Karte.
Ev. wäre auch eine Grafikkarte mit Video-In oder eine alte analoge TV-Karte geeignet, wenn man ein Exemplar mit guter Qualität finden würde. Aber dann hat man den Ton noch nicht sychron im PC. Die Aufnahmesoftware (Umwandeln des analog-Signals nach MPEG2 oder DivX) müsste dann z.B. die TV-Karte mitbringen.