Hallo zusammen!
Vorweg und zu meiner Entschuldigung: Bin Laie und Newbie ...
Folgende Ausgangssituation stellt sich bei mir: Ich besitze einen Loewe Credo mit integrierter (noch)analoger Twin-Sat-Receiverkarte. Der TV verfügt u.a. über drei Scart-Anschlüsse (AV 1 = Videorekorder; AV 2 hat die zusätzliche Kennzeichnung RGB und ist momentan nicht belegt; AV 3 ist zur Zeit mit dem frisch erworbenen Linn Classik Movie DVD-Receiver belegt) sowie auch einem s-video-Eingang - der aber leider an der Front des Fernsehers angebracht ist.
Die Bedienungsanleitung des Linn empfiehlt die s-video-Verbindung. Diese kommt für uns aber nicht in Frage, da es einfach optisch störend ist.
Die Bedienungsanleitung des Loewe empfiehlt ohnehin eine Scart-Verbindung über AV 3. Nun kann und muss beim Fernseher das Eingangssignal für die AV 3 - Verbindung weiter spezifiziert werden. Hierfür stellt Loewe insgesamt 10 Optionen zur Verfügung!
1. Autom. -VHS / SVHS
2. VHS / 8 mm
3. SVHS / Hi8
4. Autom. -FBAS / YC
5. FBAS
6. YC
7. YUV (Sync auf FBAS)
8. YUV (Sync auf Y)
9. RGB
10. Audio
Wähle ich das von Loewe empfohlene RGB-Signal, so erscheint das Bild um ca. 90% verdunkelt!
Die bis dato bestmögliche Einstellung scheint FBAS zu sein, hat aber den Nachteil, das Bild und Ton nicht immer synchron laufen, d.h. der Ton eilt zeitweise ca. 0,5 Sekunden voraus. Dies ist auf Dauer natürlich unzumutbar.
Meine erste Bitte um Rat lautet also wie folgt: Welches ist die opimale Einstellung? Ich denke, sowohl mit dem Loewe Credo als auch mit dem Linn Classik Movie besitze ich zwei sehr hochwertige Komponenten, mit denen ich also eigentlich auch ein sehr gutes Ergebnis erzielen können sollte!
Meine zweite Frage bezieht sich auf den Radioempfang: Der UKW-Antennenanschluss erfolgt beim Linn über eine F-Stecker-Verbindung. Ist es möglich, den Radioempfang über den im Fernseher integrierten Satreceiver zu koppeln und nicht als "Wurfantenne" zu gestalten?
Die letzte Frage betrifft die Audioqualität des Linn-Receivers: Meine Hifi-Anlage bestand bis dato u.a. aus einem ca. 10 Jahre alten Onkyo-Receiver, der ca. 25(!) Jahre alte JVC-Boxen (Typ: SR-77) antrieb. Der Klang wurde von uns immer als durchaus gut bewertet. Meine Frau pflegt zu sagen: "Wenn ich Händels Messias einlege, möchte ich auch die Kirche hören!" (Stichwort "Volumen und Transparenz"?) Es handelt sich um 3-Wege-Bassreflexboxen an 8 Ohm mit einem Volumen von ca. 25-30 L. Sie sind technisch offensichtlich immer noch in einem sehr guten Zustand. Nachdem sie nun aber von dem Linn DVD-Receiver angetrieben werden, klingt die Musik nur mehr nach Blechbüchse und meine Frau möchte den alten Onkyo zurück haben. Wie kann es angehen, dass ein so viel höherwertiger DVD-Receiver eine deutlich schlechtere Audioqualität hervorbringt? Kann ich bei den Anschlüssen etwas falsch gemacht haben, oder woran liegt es?
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und Hilfestellung!
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Ziemlich viele Fragen auf einmal. Das Linn-Gerät ist offensichtlich ein AV-Receiver (mit FM/AM-Emfangsteil) mit integriertem DVD-Laufwerk - etwas ungewöhnlich.
Wenn der Linn S-Video empfiehlt, dann ist dies anscheinend die bestmögliche Verbindung (aus Linn-Sicht). Die beste Verbindung wäre YUV gefolgt von RGB, nächst bessere Verbindung S-Video, weit abgeschlagen FBAS/Composite. Wenn der Linn (nur) S-Video kann, wäre eine Verbindung am Fernseher über einen Adapter SCART auf S-Video/Video/Audio R/L
und hochwertiges S-Video-Kabel möglich - ohne störenden Frontanschluß. Bei den SCART-Adaptern gibt es in IN- und in OUT-Varianten und mit einem IN/OUT-Umschalter - am universellsten ist mit IN/OUT-Umschalter. Der Loewe müßte dann für die SCART-Buchse mit SCART-Adapter auf "YC" oder "Autom. FBAS/YC" gestellt werden. S-Video und S-VHS meinen das Gleiche, zu SCART siehe auch hier, hier und hier.
Thema Audioqualität ... mich überrascht es überhaupt nicht, daß der Linn schlechter als der alte Onkyo klingt! Generell kann man sagen: Eine gute Stereoanlage ist nicht durch eine Surround-Anlage zu ersetzen - dies gilt für alle Komponenten CD-Spieler -> DVD-Player, Stereo- -> A/V-Verstärker, Stereoboxen -> Surround-System!
Surround-Systeme sind grundsätzlich anders als Stereoanlagen abgestimmt - mehr auf Effekthascherei und wuchtige (aber meist unpräzise) Bässe getrimmt. CD-Audio ist bei einem DVD-Spieler bzw. Stereo ist beim A/V-Verstärker nur ein Abfallprodukt. Räumlichkeit/Transparenz bei Stereo wird arg vernachlässigt, da man ja ohnehin bei x.1 Surround von allen Seiten beballert wird. Die "Freaks" schalten dann bei Stereo noch die Raumsimulation ein und lassen sich dann allseitig mit Pseudosignalen "betören".
Ich hatte die Gelegenheit, bei einem Heimkino-Workshop der Zeitschrift STEREO dabei zu sein. Schwerpunkt war die Frage: Kann ich meine Stereoanlage durch eine Heimkino Surroundanlage ersetzen? Weil diese Frage viele bewegt, hatte der STEREO-Chefredakteur genau solche Vorführungen vorbereitet: Er ersetzte einen guten CD-Spieler (ich glaube, es war ein 400,-€ Denon-Gerät) durch einen DVD-Spieler in etwa der gleichen Preis- und Qualitätsklasse ... keine Chance gegen den CD-Spieler. Auch ein wesentlich teurer DVD-Spieler kam nicht dagegen an. Das gleiche Spiel bei Stereoverstärker gegen A/V-Verstärker. Die Hörversuche waren A/B-Vergleiche! Laut Chefredakteur würden erst exorbitant teure A/V-Verstärker, die die gesamte Digitalsektion 100%ig abschalten können, gegen gute Stereoverstärker ankommen! Dieser Vergleich zum Nachteil einer DVD-A/V-Surroundkette würde sich bis in die allerhöchsten Qualitäts- und Preisklassen fortsetzen!
Bei den DVD-A/V-Komponenten waren gerade diese Qualitätskriterien schlechter: Räumlichkeit, Transparenz, präzise Bässe (bei 6 Kanälen spart man z. B. im Netzteil!). Es fehlte das gewisse Etwas bei Stimmen, besonders bei weiblichen Gesangsstimmen. Auch die Duchsichtigkeit z. B. bei Big Bands leidete.
Neben der anderen Abstimmung ist das Hauptproblem bei DVD-Spieler und A/V-Verstärker eben der ganze Digitalkram, der auch bei Stereo immer mitläuft und überall Störsignale einstreut. Linn setzt da noch einen drauf: Seit vielen Jahren (und das ist wohl auch bei diesem DVD-Receiver so) verwendet Linn Schaltnetzteile als Stromversorgung!! Seit dieser Sache ist Linn für mich eigentlich gestorben ...
Radio über Satellit:
Die Frage ist, ob der Twin-Analog-Receiver ohne eingeschaltetes Fernsehteil betrieben uns bedient werden kann. Wenn die SAT-Receiver-Sektion einen R/L-Audio-Ausgang hat, spricht eigentlich nichts dagegen, den SAT-Receiver als "Radio" zu verwenden. Es wäre eine Überlegung, eventuell doch auf Digi-SAT-Empfang umzustellen - über Satellit kommem mehrere Hundert Radiokanäle, auch 5.1 Surround-Sendungen (Hörspiele!), aber teilweise noch im Teststadium.
Bei einem Digi-SAT-Receiver, der auch viel für Radioempfang genutzt werden soll, wäre eine Orientierung auf ein Gerät sinnvoll, das die Stationsnamen und den gerade laufenden Titel im Display einblenden kann. Normale Receiver haben nur eine Kanal-Nummernanzeige.
rill
Zunächst einmal vielen Dank an dich für die Antwort (auch wenn's schon ein wenig spät dafür ist...)! Der Linn Classik Movie ist so ungewöhnlich nicht und eigentlich im Highend-Bereich anzusiedeln (NP: ca. 3.500 €!) Er bietet natürlich auch 2 Scart-Anschlüsse, von denen ich jetzt einen für die Verbindung zum TV verwende. Danke für den Hinweis auf den Adapter - ich glaube aber kaum, dass dieser mir zu einem Qualitätssprung verhilft.
Als Eingangssignal ist jetzt 4. Autom. -FBAS / YC gewählt; dies ergibt momentan die scheinbar besten Ergebnisse.
Zur Klangqualität des Linn: Ich habe ihn gerade vorgestern noch an Linn Ninka - Boxen gehört. Es klang wunderschön! Die schlechte Klangqualität an meinen alten Boxen hatte ich übrigens auch schon mit einer Loewe-Legro (made by Linn!)-Stereoanlage erleben müssen! Es liegt also scheinbar nicht an der Surround-Fähigkeit des Classik Movie, sondern ist wohl im Bereich "Zusammenspiel zwischen Boxen und Receivern unterschiedlicher Hersteller" anzusiedeln. Ich selbst kann es eigentlich immer noch kaum für möglich halten, dass es derart gravierende Unterschiede ergeben kann. Demnächst habe ich die Ninka zur Probe zu Hause und bin ganz gespannt auf das Resultat!
Zur Linnqualität generell: "Seit vielen Jahren (und das ist wohl auch bei diesem DVD-Receiver so) verwendet Linn Schaltnetzteile als Stromversorgung!! Seit dieser Sache ist Linn für mich eigentlich gestorben ..." --> Als Laie verstehe ich diese Krtik leider nicht, würde sie aber gern nachvollziehen können! Was ist daran so negativ?
Radio-Empfang über den TV-TwinSatReceiver habe ich doch noch nicht ausprobiert, da ich befürchte, ich könnte da evtl. Schäden verursachen. Unbegründet?
Mit einem Digi-Sat-Receiver liebäugele ich schon länger, da meine Satan-Anlage sowieso einen kleineren Defekt zeigt. Nur weiß ich leider noch nicht, was für mich die sinnvollste Anschaffung wäre...
Eigentlich war ursprünglich eine digitale Twin-Sat-Receiver-Steckkarte von Loewe geplant, doch reicht das "Twin" ja wohl nicht mehr aus, wenn ich zwei Fernsehprogramme (z.B. für PiP oder 1 Programm aufnehmen & eins sehen) + Radioempfang ermöglichen möchte, ohne irgendetwas umstecken zu müssen. Wäre es die beste Lösung, einen externen Digisat-Receiver (Quad?) mit Festplatte anzuschaffen?
Vielen Dank,
sigi8
So ein Adapter SCART auf S-Video/S-VHS kostet nicht viel und einen Versuch wäre es wert, dies auszuprobieren. FBAS/Composite ist der schlechteste Videostandard überhaupt - sozusagen der kleinste gemeinsame Nenner aller Geräte, die was mit Video zu tun haben.
Wenn der Linn nur S-Video ausgibt, dann wäre das echt schwach für so ein teures Gerät. Ich würde die Bedienanleitunug bzw. die technischen Daten noch einmal studieren, ob das Gerät nicht doch zumindest RGB auf der SCART-Buchse ausgibt. Meine DVD-Kette ist so: DVD-Player mit RGB-Out über SCART auf den Fernseher (nimmt auch RGB entgegen). Selbst billigste 50,-€ DVD-Player haben RGB/YUV-Ausgabe.
Es kann natürlich schon sein, daß Lautsprecherboxen überhaupt nicht mit einem Verstärker harmonieren. Z. B. könnte der Verstärker Probleme mit zu niederohmigen Boxen haben, auch könnte ein zu niedriger Dämpfungsfaktor die Boxen nur schlecht unter Kontrolle bringen ... beides sollte für ein Gerät dieser Preisklasse eigentlich nicht zutreffen.
Mir sind in der ganzen Audiotechnik nur 2 Firmen bekannt, die Schaltnetzteile für Verstärker verwenden: Linn und eine weitere Firma, deren Name mir jetzt nicht einfällt. Bei hochwertigen CD-Spielern werden z. B. teilwese völlig getrennte Elektronikeinheiten für die Analog- und die Digitalsektion verwendet - bis hin zu getrennten Netzteilen ... um eben jeglichen digitalen Rausch- bzw. Störteppich vom Nutzsignal fernzuhalten. Ein Schaltnetzteil ist eine Störquelle ersten Ranges und Linn muß mit Sicherheit großen Aufwand treiben, um das Störspektrum zu minimieren.
da ich befürchte, ich könnte da evtl. Schäden verursachen. Unbegründet?
Die Befürchtung ist unbegründet. Wenn der Twin-Receiver Analogausgänge R/L hat, kann man die ohne Bedenken an entsprechende Hochpegeleingänge eines Verstärkers anschließen.
Völlig unabhängiger TV-Empfang über Satellit (digital) und parallel Aufnahme oder PiP bzw. Radioempfang setzt entspechende Technik voraus: LNB mit eingebautem Multiswitsch (2 oder 4 Receiver anschließbar) oder entsprechendes LNB mit externem Multiswitch (bis zu 8 oder mehr Receiver möglich, kaskadierbar) ... auf jeden Fall geht für jeden Digi-SAT-Receiver ein eigenes Kabel in Richtung Dach oder Balkon, also 2 Kabel für Twin-SAT und ein Kabel für einen weiteren (Radio-) SAT-Receiver. Bei Analog-SAT-Empfang müßte es ähnlich sein!
SAT-Receiver mit Festplatte ist nicht unproblematisch, da man oft die Aufzeichnungen schlecht von der Festplatte runterbekommt. Bei Receivern mit Netzwerkanschluß sollte dies gehen. Letztendlich will man ja Filme auf DVD/CD und Audio auf Audio-CDs brennen. Ein PC mit 60,-€ Digi-SAT-PCI-Karte ist da fast einfacher.
Von Quad-SAT-Receivern ist mir nichts bekannt, habe auch im Netz nichts gefunden, ich würde eher z. B. auf Dream oder Humax orientieren.
rill