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Test Performance Buffalo Linkstation Pro LS_XHL

UselessUser / 1 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo Leute,

habe ja einen kleinen Bericht über die etwas weiter unten erwähnte Buffalo Linkstation Pro LS-XHL versprochen, die ich in einem kleinen Netzwerk als NAS-Dateiserver einsetzen möchte.

Hier ein Link zu einer kleinen Vorstellung:
http://www.golem.de/0906/67838.html

Zu den Transfergeschwindigkeiten habe ich recht widersprüchliche Ergebnisse, mir war mir nie so bewusst, wie stark sie von der Anzahl der Einzeldateien abhängig ist.

Über einen Draytek-Router mit Gigabit-Buchse (Cat5-Verkabelung) habe ich für diese Preiskategorie einen fantastischen Wert gemessen, und zwar mit einer 315 MByte großen Datei: 70 MBit/s für das Schreiben auf das NAS! Das Lesen ging noch schneller mit ca. 80 MBit/s, obwohl das Verhältnis Lesen/Schreiben ungewöhnlich nahe beieinander liegt.
Ganz anders sieht das Bild aus bei einem ca. 50 MByte großen Ordner mit 463 Dateien, da brach die Schreibrate drastisch ein: 13 MBit/s und - wiederum sehr ungewöhnlich - die Leserate beim gleichen Ordner lag unter der Schreibrate mit 10 MBit/s. Ich kann mir das nicht erklären, an meiner schnellen VelociRaptor-Platte von Western Digital im Rechner kann es kaum liegen, auch habe ich zwischendurch noch viele Dateien kopiert, um ein Festplatten-Caching auszuschließen und alle Geräte neu gestartet zwischen den Messungen. Hängt es mit der eingebauten Festplatte im NAS zusammen?
Zwischen Fast Ethernet und Gigabit Ethernet habe ich kaum Unterschiede festgestellt, Fast Ethernet war nur etwas langsamer beim Kopieren von Ordnern mit großen Dateien.

Das Löschen von Ordnern mit vielen Dateien auf der NAS dauert auch etwas.
Das Ganze nochmals zur Übersicht:
- Lesen 315 MByte-Datei: 80 MBit/s
- Schreiben 315 MByte-Datei: 70 MBit/s
- Lesen 50 MByte-Ordner mit 463 Dateien: 10 MBit/s
- Schreiben 50 MByte-Ordner: 15 MBit/s

Wenn 2 Clients von der Platte lesen, liegt die Leserate beim 3. Client immerhin noch bei 16 MBit/s, das gilt allerdings wieder nur für große Dateiblöcke, geht es um den erwähnten Ordner mit Unterordner und insgesamt 463 Dateien, dann sinkt die Leserate auf 4,5 MBit/s.

Hat da jemand eine Erklärung dafür oder ähnliche Ergebnisse bei anderen NAS-Geräten?

Thx, UU

Rückmeldungen über Hilfestellungen sind sehr erwünscht:1. investiere ich Zeit, um dir zu antworten und2. möchte ich auch etwas dazulernen.
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UselessUser Nachtrag zu: „Test Performance Buffalo Linkstation Pro LS_XHL“
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Heute kann ich meinen "Testbericht" vervollständigen:

----------------------------------
NAS Buffalo Linkstation LS-XHL 1.0
----------------------------------

Preis: ab 182,- Euro einschließlich 1 TB-Festplatte (20.09.2009)

Hier ein Link zu einer kleinen Vorstellung:
http://www.golem.de/0906/67838.html

Zu den Transfergeschwindigkeiten habe ich recht widersprüchliche Ergebnisse, mir war mir nie so bewusst, wie stark sie von der Anzahl der Einzeldateien abhängig ist.

Über einen Draytek-Router mit Gigabit-Buchse (Cat5-Verkabelung) habe ich für diese Preiskategorie einen fantastischen Wert gemessen, und zwar mit einer 315 MByte großen Datei: 70 MBit/s für das Schreiben auf das NAS! Das Lesen ging noch schneller mit ca. 80 MBit/s, obwohl das Verhältnis Lesen/Schreiben ungewöhnlich nahe beieinander liegt.
Ganz anders sieht das Bild aus bei einem ca. 50 MByte großen Ordner mit 463 Dateien, da brach die Schreibrate drastisch ein: 13 MBit/s und - wiederum sehr ungewöhnlich - die Leserate beim gleichen Ordner lag unter der Schreibrate mit 10 MBit/s.
Zwischen Fast Ethernet und Gigabit Ethernet habe ich kaum Unterschiede festgestellt, Fast Ethernet war nur etwas langsamer beim Kopieren von Ordnern mit großen Dateien.

Das Ganze nochmals zur Übersicht:
- Lesen 315 MByte-Datei: 80 MBit/s
- Schreiben 315 MByte-Datei: 70 MBit/s
- Lesen 50 MByte-Ordner mit 463 Dateien: 10 MBit/s
- Schreiben 50 MByte-Ordner: 15 MBit/s
Das Löschen von Ordnern mit vielen Dateien auf der NAS dauert auch etwas.

Wenn 2 Clients von der Platte lesen, liegt die Leserate beim 3. Client immerhin noch bei 16 MBit/s, das gilt allerdings wieder nur für große Dateiblöcke, geht es um den erwähnten Ordner mit Unterordner und insgesamt 463 Dateien, dann sinkt die Leserate auf 4,5 MBit/s.

Der Zugriff auf die NAS von der Netzwerkumgebung aus, das Öffnen von Ordnern mit vielen Dateien, das Öffnen von Dateien auf der NAS-Platte ist dagegen wieder recht schnell und man sieht nur minimale Verzögerungen.

Sehr praktisch finde ich die Funktion, eine weitere externe Festplatte an den USB-Port der NAS anzuschließen, dessen Dateisystem dann von der LinkStation "durchgereicht" wird und in der Netzwerkumgebung von anderen Clients ebenfalls zu sehen ist (unter "usbdisk1"). Hier ist natürlich für meine Zwecke die Datensicherung von Bedeutung.
Transfergeschwindigkeit 315 MByte-Datei: 30 MBit/s
(auf 2,5-Zoll-Festplatte)
Transfergeschwindigkeit 315 MByte-Datei: 32 MBit/s
(von 2,5-Zoll-Festplatte)
Transfergeschwindigkeit 50 MByte-Ordner: 7,2 MBit/s
(mit 463 Dateien auf 2,5-Zoll-Festplatte)
Transfergeschwindigkeit 50 MByte-Ordner: 11,2 MBit/s
(mit 463 Dateien von 2,5-Zoll-Festplatte)
Das Szenario mit vielen Einzeldateien ist in einer Büroumgebung wahrscheinlicher, aufgrund der langsamen Übertragungsrate auf eine angeschlossene USB-Festplatte dürften Backups nur in der Nachtzeit Sinn machen. Die regelmäßig zu sichernden Daten dürften auch keine zu große Dimension annehmen, ich errechne für 1 GByte an Daten eine Zeit von 17 Minuten!

Längeres Drücken auf den Funktionsknopf auf der Vorderseite der NAS "wirft" die USB-Platte wieder "aus" (unmounted). Mit diesem Knopf ist auch ein automatisches Backup für ein USB-Laufwerk möglich, sobald es ans NAS angeschlossen wird. Es gibt allerdings nur die Option Vollbackup.
Ansonsten lassen sich auf der Konfigurationsoberfläche der NAS Backups-Jobs erstellen, wenn auch mit eingeschränkten Funktionen (kein Browsing in der Netzwerkumgebung, kein Nachholen von Backups usw.) von USB-Platte auf NAS oder umgekehrt. Das Backup lief auch beim Test so, wie es sollte.

Das Feature, die Platte bei Nichtgebrauch automatisch abzuschalten, funktioniert nur mit einer proprietären Software von Buffalo, das kommt für mich nicht in Frage, da ich in einem Netzwerk die Komplexität zu niedrig wie möglich zu halten versuche. Die angeschaltete Platte ist aber im Leerlauf auf dem Schreibtisch relativ leise, nur gibt sie ständig leise "blubbernde" Geräusche ab, wie ein Wasserkocher ;-) Bei vielen Schreibzugriffen tritt das Blubbern jedoch schon in den Vordergrund.

Standardmäßig ist ein Papierkorb auf der NAS-Platte eingerichtet, welcher im NAS-Menü auch deaktiviert werden kann.

Benutzer(gruppen) und Ordnerfreigaben mit abgestuften Zugriffsrechten lassen sich erstellen, Sleep-Modus mit Timer-Funktion, DNLA-Streaming an Media-Clients, Bit-Torrent-Client, iTunes-Server und Zugriff via Internet ist implementiert: hier kann die Buffalo Linkstation LS-XHL wirklich glänzen in dieser Preisklasse.
Die Web-Oberfläche in der Konfiguration reagiert allerdings recht träge.

Fazit: Reichhaltige Funktionen und hervorragende sequentielle Transferraten im Netzwerkbereich sowie flotter Zugriff auf abgespeicherte Dateien auf dem NAS sind für diese Preisklasse gut. Aber die enttäuschend niedrigen Schreib- und Leseraten beim Kopieren/Verschieben vieler Einzeldateien (was der Praxis wesentlich näher kommt) auch für ein USB-Backup machen diese Buffalo-NAS für den Einsatz im produktiven/gewerblichen Bereich leider sehr zwiespältig, höchstens für kleine Arbeitsgruppen mit geringem Datenaufkommen. Hier sollte man vielleicht zu höherpreisigen Produkten greifen, z. B. das Modell DS209 für 250,- Euro zzgl. einer Festplatte zum Einbau.

MfG, UU

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