Archiv SCSI 2.798 Themen, 12.895 Beiträge

Pfützner vume4 „IDE-SCSI-Adapter“
Optionen

Es fragt halt selten mal einer danach.
IDE-Platten laufen normalerweise auch zuerst am Onboard-Controller am besten. Nur wenige User haben mehr als 2 Platten nebst Brenner und CD bzw. DVD.

Ich weiß nicht wie jetzt die Preise sind. So wies mal war kam 18GB IDE mit Converter genausoviel wie 18GB SCSI. Dann nimmt natürlich jeder SCSI, die können ja auch mehr als IDE-Platten. Zum Beispiel bis zu 64 E/A-Prozesse gleichzeitig ausführen, können die IDE nicht, die führen immer nur einen aus, die anderen müssen warten (und verursachen dabei nicht unwesentlich Prozessorlast).

Ich hab den ersten Link mal durchgelesen, aber der Test, gleichzeitig Mp3 hören und Text schreiben geht natürlich problemlos, wird ja vom Hauptspeicher gemacht, nur für's Mp3 braucht ab und zu mal von Platte gelesen werden.

Die Dinger haben aber einen gravierenden Nachteil: Sie zwingen den SCSI-Bus so zu arbeiten wie IDE.

Das folgende stand vor einiger Zeit schonmal in einem Posting von mir, um die Sucherei im Archiv zu sparen kopier ich dir's hierher.

Der Betrieb bei beiden Systemen ist völlig unterschiedlich geregelt. Bei IDE bestimmt der Controller weitestgehend wer den Bus benutzen darf, bei SCSI erledigen das die Geräte untereinander selbstständig, unabhängig vom Hostadapter. Deshalb ist der Begriff "SCSI-Controller" auch völlig falsch. Der SCSI-Hostadapter übergibt nur die Befehle an die Geräte und schon nach Abschluß der Übergabe geht die Verfügungsgewalt über den Bus an die Geräte über! Die erste "Amtshandlung" besteht für diese darin, sich sofort wieder für die Dauer des Zugriffs am Bus abzumelden. Hat ein Gerät die angeforderten Daten im Cache, meldet es sich sofort selbständig wieder am Bus an, um diese zu übertragen. Bei SCSI werden die Daten praktisch ausschließlich aus dem Cache übertragen, ist der Cache geleert, meldet sich das Gerät wieder ab. Hier ist ein großer Cache von Vorteil, der macht das Gerät zwar nicht schneller, aber es braucht wesentlich weniger Zeit am Bus um dieselbe Datenmenge zu übertragen. Und läßt damit mehr Zeit für die anderen übrig.

Wird nun eine IDE-Platte mittels Converter an den SCSI-Bus angeschlossen, bringt sie ihre Nachteile mit "in die Ehe" ein. Sie führt weiterhin immer nur einen E/A-Prozeß aus, sie wartet mit vollem Cache bis sie vom SCSI-Hostadapter aufgefordert wird die Daten zu übertragen, was für diesen völlig ungewohnt ist, weil er sich darum normalerweise nicht kümmern muß. Er wartet also selbst zunächst eine ganze Weile und fragt erst relativ spät nach dem Verbleib der angeforderten Daten. In einem Test in irgendeiner PC-Zeitschrift war die gleiche IDE-Platte deshalb bei Betrieb über den Adapter ca. 3-4MB/s langsamer als am IDE-Kanal!

Der Hauptnachteil: Eine IDE-Platte meldet sich während der Zugriffszeit nicht am Bus ab, blockiert diesen also! Diesen Fakt sollte man nicht unterschätzen, die Zugriffszeit ist immer noch erheblich länger, als die Zeit die nötig ist um die gelesenen Daten zu übertragen! Die Zeit die ein SCSI-Gerät vom Bus abgemeldet ist reicht aus damit 2 - 3 andere Geräte ihren Cacheinhalt übertragen können. Echtes Multitasking geht nach wie vor nur mit SCSI, bei IDE ist dafür sehr viel Prozessor- und Systemlast nötig. Deshalb addieren sich bei 2 IDE-Laufwerken an einem Kanal nie die Datenübertragungsraten. Du kannst von 2 IDE-Platten Leseprozesse mit je 20MB/s starten, vom Gesamtkanal kommen aber nicht 40 sondern nur 20MB/s. Master und Slave bremsen sich IMMER gegenseitig aus. Bei SCSI addieren sich die Transferraten, da sich die Geräte die Bandbreite dse Busses teilen. Dazu ist der Befehl Disconnect (Trennen) nötig, der immer vom SCSI-Gerät ausgeführt wird. Der SCSI-Hostadapter darf diesen Befehl nicht selbständig ausführen und muß das beteiligte Gerät um Erlaubnis fragen wenn er eine Verbindung trennen will, dieses trennt dann auch die Verbindung. IDE-Laufwerke "kennen" diesen Befehl zwar durch die ATAPI-Erweiterung, die zu über 70% aus SCSI-Software besteht, können ihn aber nicht selbst ausführen und blockieren deshalb den Bus.

Fazit: Die Converter sind funktionsbedingt nicht sinnvoll und kaum einer braucht sie. Da spielt der Preis, wie hoch oder niedrig auch immer, keine Rolle.