Hi, habe einen anonymen Tip bekommen und soll mich mal an "Pfitzner" mit folgendem Posting wenden :) ...
hätte mal eine (hoffentlich nicht philosophische) Frage:
Werde kurzfristig meinen betagten Rechner aufruesten (muessen ;)). Es werden wohl alle Komponenten getauscht werden (da noch P233, EDO-RAM, ISA-Sound und PCI-VGA)...
Als ich vor "einiger" Zeit diesen Rechner aufbaute, entschied ich mich aus Performance und Stabilitaets-Gruenden fuer den Einstz von SCSI Komponenten. Inzwischen verrichten drei 2 bis 9GB grosse (kleine!?) UW-Platten, ein 4x Brenner, ein 20x CD-ROM und ein ZIP-LW ihren Dienst am Hostadapter. Der IDE-Bus ist leer.
Nun studiere ich Produktbeschreibungen, -tests und Preislisten und sehe die Produkte mit SCSI-Schnittstelle vom Markt verschwinden... Mehr und mehr Hersteller bringen nur noch IDE-Geraete auf den Markt und lassen ihre SCSI-Geraete veralten :(.
Da ich sowohl CD-ROM (gegen DVD) als auch Brenner (4x CD-R, kein RW) tauschen "muss" und mehr HD-Kapazitaet benoetige, stellt sich fuer mich einmal mehr die Frage, ob man wieder in SCSI-Geraete (hatte natuerlich nie Probleme mit dem System) investieren soll oder es nun sinnvoller ist, auf ein IDE-System zu wechseln (Vorteil z.B.: guenstiger Einsatz eines RAID-Systems durch Promise Chip auf den Mainboards oder neueste Brenner-Technologie)?
Hoffe, mir kann jemand bei der Entscheidung helfen (nicht abnehmen ;)) und Pro bzw. Contra in Punkten geben, die ich evtl. noch nicht bedacht habe.
Vielen Dank im Voraus,
MfG
Oliver
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Hallo auch,
ich würde weiter auf SCSI setzen, trotz des Preises, in folgender Konfiguration (die ich auch selbst verwende):
SCSI-Adapter mit U/U2W- bzw. U160-Bridge, und die schnelle Systemplatte an den U160-Strang, alles andere
an den U-Strang. Denkbar wäre der Einsatz einer großen IDE-Platte mit SCSI-Adapter am U-Strang, aber über die
Praktikabilität dieser Adapter bin ich mir noch nicht so recht im klaren.
Weiterentwickelt wird SCSI ja schon, siehe U160, und die Vorteile (zwei freie Interrupts, bessere Stabilität beim Multitasking
und Entlastung der CPU) würde ich höher bewerten als die Frage des Preises. Und Hersteller gibt es m. E. auch noch genug.
MfG HJoe
Dem stimme ich absolut zu. Haette ich die Kohle wuerden meine IDE-Platten
(Rest SCSI) als (temporaere) Datenspeicher degradiert bzw. ausgebaut.
ciao
PS: Vom Einsatz von SCSI IDE-Adaptern wuerde ich die Finger lassen,
denn die koennen z.Zt. max. UDMA/33 und sind ihr Geld wirklich nicht wert.
Hallo Leute, ich kann Euch nur zustimmen.
Hab selber alles an SCSI und das schon seit Jahren ohne irgenwelche
Probleme.
Gruss Karl
Hallo,
ich gabe auch mal hier meinen Senf dazu ab:
Einmal SCSI immer SCSI ;-)
Ich habe wie Bombenleger, auch ein gemixtes System (SCSI: 2*HD, CD, Brenner und IDE: 1*HD)
Ich bin zwischenzeitlich mal fremd gegangen und hatte einen IDE Brenner eingebaut und ich muß sagen es war eine Katastrophe.
Wären SCSI Platten nicht so verdammt teuer, würde meine 45GB IDE Platte längst ausgebaut sein, so benutze ich sie als Spiele, MP3, Backup, etc. Partition.
Gruß
computerschlumpf
Wenn Geld keine Rolle spielt und auch sonst das Argument "Preis-Leistung" nicht weiter zählt, dann schließe ich mich meinen Vorrednern an. Ein gut konfiguriertes teures SCSI-System ist schon 'was feines.
Ansonsten empfehle ich dringend den Kauf von modernen IDE-Festplatten in Verbindung mit einem entsprechendem mainboard. SCSI-Pendants mit vergleichbarer performance sind für Normalanwender ungleich zu teurer. Kommt dann noch die Option IDE-RAID in's Spiel, fällt die Entscheidung noch deutlicher zugunsten IDE.
Über die sonstigen Laufwerke (CD-ROM, Brenner, etc.) kann man sich eher streiten. Ich persönlich z.B. nutze noch U-SCSI-Technik. Das liegt aber mehr daran, daß ich alter Plextor-Fan bin und auch einen größeren streamer betreibe. Grundsätzlich kann man sich aber auch hier durchaus auf IDE-Laufwerke beschränken. Die leisten bei entsprechender Qualität auf jeden Fall nicht merklich weniger (wenn überhaupt), als die Geräte der SCSI-Konkurrenz. Das alte Argument des intelligenteren SCSI-Busses hat sich imho inzwischen erübrigt. Ausgereifter Treiber mit DMA-Unterstützung und merklich verbesserter Datentransferraten sei Dank.
Daß ich mit meiner Meinung nicht alleine stehe, zeigt allein auch schon der derzeitige Trend weg von SCSI. Der kommt schließlich nicht von ungefähr. ;)
...cheers, Smogy
Der Trend weg von SCSI geht ausschließlich über den Preis! Die IDE-Technik läuft nur hinterher und hat mittlerweile viel bei SCSI abgeguckt. 70% des ATAPI-Protokolls besteht aus SCSI-Software, ohne diese würde kein CD-Rom oder Brenner an IDE laufen!
Tatsächlich siehts bei IDE in Sachen Prozessorlast immer noch reichlich schlecht aus. Die angegbenen 5% beziehen sich nur auf das Vorhandensein des Laufwerks. Werden Daten übertragen siehts schon anders aus. Sind gar mehrere E/A-Prozesse gleichzeitig aktiv ist die reale Prozessorlast PIO-Mode-verdächtig.
Von intelligent kann bei IDE nun aber überhaupt keine Rede sein, wie folgende Ablaufbeschreibung zeigt:
Der Betrieb wird bei beiden Systemen völlig unterschiedlich geregelt. Bei IDE bestimmt der Controller weitestgehend wer den Bus benutzen darf, bei SCSI erledigen das die Geräte untereinander selbstständig, unabhängig vom Hostadapter. Deshalb ist der Begriff "SCSI-Controller" auch völlig falsch. Der SCSI-Hostadapter übergibt nur die Befehle an die Geräte und schon nach Abschluß der Übergabe geht die Verfügungsgewalt über den Bus an die Geräte über! Die erste "Amtshandlung" besteht für diese darin, sich sofort wieder für die Dauer des Zugriffs am Bus abzumelden. Hat ein Gerät die angeforderten Daten im Cache, meldet es sich sofort selbständig wieder am Bus an, um diese zu übertragen. Bei SCSI werden die Daten praktisch ausschließlich aus dem Cache übertragen, ist der Cache geleert, meldet sich das Gerät wieder ab. Hier ist ein großer Cache von Vorteil, der macht das Gerät zwar nicht schneller, aber es braucht wesentlich weniger Zeit am Bus um dieselbe Datenmenge zu übertragen. Und läßt damit mehr Zeit für die anderen übrig.
Wird nun eine IDE-Platte mittels Converter an den SCSI-Bus angeschlossen, bringt sie ihre Nachteile mit "in die Ehe" ein. Sie führt weiterhin immer nur einen E/A-Prozeß aus, sie wartet mit vollem Cache bis sie vom Hostadapter aufgefordert wird die Daten zu übertragen, was für diesen völlig ungewohnt ist, weil er sich darum normalerweise nicht kümmern muß. Er wartet also selbst zunächst eine ganze Weile und fragt erst relativ spät nach dem Verbleib der angeforderten Daten. In einem Test in irgendeiner PC-Zeitschrift war die gleiche IDE-Platte deshalb bei Betrieb über den Adapter ca. 3-4MB/s langsamer als am IDE-Kanal!
Der Hauptnachteil: Eine IDE-Platte meldet sich während der Zugriffszeit nicht am Bus ab, blockiert diesen also! Diese Fakt sollte man nicht unterschätzen, die Zugriffszeit ist immer noch erheblich länger, als die Zeit die nötig ist um die gelesenen Daten zu übertragen!
Ein meistens völlig außer acht gelassener Nachteil von IDE ist die Tatsache, das sich die Laufwerke die Bandbreite des Busses nicht teilen. Als Beispiel: werden zwei Festplatten mit 30MB/s maximaler Übertragungsrate als Master und Slave an einem Kanal betrieben, kommen trotzdem nur 30MB/s vom Bus da die Geräte eines Kanals nicht gleichzeitig Daten übertragen können. Und: das langsamste Gerät gibt die Busgeschwindigkeit an, z.B. Controller und Master UDMA-100, Slave UDMA-33 da läuft der komplette Bus nur UDMA-33!
Und IDE-Raid: IDE-Platten unterstützen hardwareseitig gar keinen Raid-Betrieb, sie müssen sozusagen dazu gezwungen werden, was natürlich Performance-Einbußen mit sich bringt. Der Grund ist weiter oben im Funktionsprinzip beschrieben. Bei SCSI-Raid kommt die Performance-Steigerung eigentlich durch die Festplatten selbst. Hat die Platte 4 bei einem Raid aus 4 Platten die angeforderten Daten zuerst im Cache, dann überträgt sie diese auch als erste. Bei IDE-Raid muß die Platte 4 im gleichen Fall warten bis der Controller reihum die anderen 3 abgefragt hat. Deshalb hat Software-Raid mit SCSI auch mehr Sinn als IDE-Hardware-Raid.
Ich halte IDE-Raid für eine Mogelpackung der Industrie, die vor Einführung des seriellen IDE noch ihre alten Geräte loswerden will. Die Spezifikation ist auch schon lange fertig, es sind mit Sicherheit auch schon Geräte für das serielle IDE produziert. Man verkauft das nur nicht weil die Hersteller mit den alten noch sehr gut verdienen.
Ich kann auf Wunsch die ganze Sache noch genauer beleuchten. Ums für jetzt kurz zu machen: Hätte das IDE-System dieselben Features und Funktionen wie SCSI, dann wäre es auch ebenso teuer! Die Unterschiede, gerade bei Festplatten, liegen nicht nur im Interface. Genaugenommen ist das unterschiedliche Interface noch der geringste Unterschied.
Wer echtes Multitasking und größtmögliche Stabilität will braucht gerade heute SCSI!
Und als kleine Anmerkung: Du kannst deine "alten" SCSI-Geräte weiterverwenden. Da sich SCSI-Geräte die Bandbreite des Busses teilen, ist es sogar sinnvoller mehrere kleine anstelle einer großen Festplatte zu verwenden. Ich hab z.B. auf einer das Betriebssystem und auf der anderen die Programme. Da die startenden Programme immer auch Dateien aus dem Systemverzeichnis benötigen, addieren sich hier die Transferraten der Einzelplatten, wie beim Raid! Das funktioniert bei IDE nicht.
Mit freundlichem Gruß
Pfützner
is ja alles gut und recht aber fuer einen otto normalverbraucher reicht ein modernes ide system vollkommen aus.ist viel
günstiger und erst noch einfacher zu konfigurieren.ich hatte lange scsi systeme und hatte auch probleme damit
(soll keiner sagen das es dies nicht gibt)jetzt ein ide system mit raid controller ist ja noch schneller als ein scsi system.
Mit der letzten Behauptung liegst Du allerdings falsch. IDE-Raid-100 ist auf alle Fälle langsamer als U160-SCSI (160MB/s), in den meisten Fällen wird sich selbst U2W-SCSI mit maximal 80MB/s als schneller erweisen!
Der Grund: Bei SCSI können mehrere Geräte gleichzeitig Daten übertragen, was auch bei IDE-Raid nur mit Einschränkungen möglich ist. Und, auch ein IDE-Raid kann immer nur einen E/A-Prozeß aktiv ausführen, alle anderen müssen vom Prozessor verwaltet werden, Fast alle SCSI-Platten verwalten selbständig und ohne zusätzliche Prozessorlast 64 E/A-Prozesse und führen auch mehrere gleichzeitig aus. Alle aktuellen Betriebssysteme lesen Daten auch in mehreren gleichzeitigen Prozessen. Deshalb ist IDE gerade für Multitasking, und damit eben gerade für Otto Normalverbraucher, eigentlich völlig ungeeignet!
Probleme gibts hier und da bei beiden Systemen, inwieweit man sie optimal konfiguriert, hängt vom Wissen des Anwenders ab. Bei SCSI gibts weitgehend feste Regeln für eine optimale Konfiguration, bei IDE kann man das nur durch probieren herausfinden. Bei dem Einen läuft der Brenner besser als Master, beim Anderen besser als Slave ...